2024-06-17T07:46:28.129Z

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Süderelbes Mannschaftskreis nach dem Spiel gegen Hamm United FC.
Süderelbes Mannschaftskreis nach dem Spiel gegen Hamm United FC. – Foto: Seweryn Malyk

Süderelbe baut Siegesserie aus – Marschall erhebt ernste Vorwürfe

Der FCS feiert den vierten Sieg im vierten Spiel und HUFC-Coach Sidnei Marchall wirft dem Referee bewusste „Fehlentscheidungen“ vor

Im Kalenderjahr 2022 setzt der FC Süderelbe seine Siegesserie auch gegen den Hamm United FC fort. Am Samstagabend setzte es den vierten Sieg im vierten Spiel. Drei weitere wichtige Punkte für den Abstand auf den ersten Abstiegsplatz, auf dem sich weiterhin der HUFC befindet. Doch laut des Gästetrainers Sidnei Marschall soll vor allem der Schiedsrichter Schuld an der Niederlage gehabt haben. Hamm United soll, laut des Coaches, nämlich „verpfiffen“ worden sein. Harte Vorwürfe….

Zunächst zum Sportlichen: Die erste Viertelstunde des Spiels gehörte den Gästen. Die Akteure des HUFC gaben Vollgas. Sie schafften es allerdings nicht, aus ihren Chancen einen Treffer zu erzielen. Der FC Süderelbe hingegen überließ den „Geächteten“ das Feld, was sich nach 20 Minuten jedoch komplett änderte. Ligamanager Seweryn Malyk: „Ab dann haben wir das Zepter übernommen und uns bis zur Pause für eine gute zweite Hälfte der ersten Halbzeit belohnt.“ So war es. Denn die „49ers“ machten fortan immer mehr Druck. Und schließlich brachten Takuro Mohara mit einem Doppelpack (36., 43.), wobei der zweite Treffer ein Strafstoßtor war, und Marius Wilms (45.), auf Vorlage von Takuro Mohara, den FCS noch vor der Pause mit einem 3:0 auf die Siegerstraße.

Nach dem Wiederanpfiff blieb das Spiel allerdings, trotz des klaren Vorsprungs, weiterhin noch sehr lange offen. Zwar waren die „Kiesbargler“ auch dann noch spielerisch überlegen, aber sie scheiterten ein ums andere Mal im Abschluss. Beste Möglichkeiten wurden teilweise aus der Nahdistanz vergeben, indem der Ball vorbeiflog, das Aluminium traf oder von Torwart David Jendrzej pariert wurde. Stattdessen verkürzten die United-Kicker in der 72. Minuten durch einen Foulelfmeter und kamen noch mal auf 1:3 ran. Matthias Cholevas sorgte für den Treffer vom Punkt. Doch das half dem Team von Trainer Sidnei Marschall wenig. Denn nur kurze Zeit später kam es zum dritten Strafstoß des Abends. Schiedsrichter Fabian Porsch (Barsbütteler SV) entschied erneut auf Elfmeter, weil dieses Mal Prince Dzigbede den Ball innerhalb des Strafraums mit der Hand gespielt haben soll. Der Süderelberaner Claudiu Codoban trat an, blieb cool und traf zum 4:1 (76.), womit er den alten Abstand wiederherstellte.

HUFC-Trainer Sidnei Marschall erhebt ernste Vorwürfe
Dieser hielt jedoch nicht lange. Denn nur eine Minute später war es wieder der HUFC, der sich über den nächsten Treffer freuen durfte. Marco Panata Tomaz köpfte eine Freistoßflanke ein und änderte den Zwischenstand am Kiesbarg auf 4:2. Die Gäste waren weiterhin präsent. Somit musste der FC Süderelbe wachsam sein. Die Spannung blieb aufrecht. Eben auch weil die Hausherren es nicht schafften, ihre guten Gelegenheiten zu nutzen. Schließlich blieb es aber bei dem Zwischenstand und der FC Süderelbe schlug in einem ereignisreichen Spiel Hamm United FC mit 4:2 und stellte damit einen Abstand von sieben Punkten auf den ersten Abstiegsplatz her, während man auf Seiten des HUFC erbost über die Leistung des Schiedsrichters war.

Mehr noch: Schiedsrichter Fabian Porsch soll, laut des Gästetrainers Sidnei Marschall, bewusst „falsche Entscheidungen“ getroffen haben. Einer der Gründe zu dieser Annahme: In der neunten Minute wehrte Süderelbe-Keeper Mauro Paramidani einen Ball außerhalb des Sechzehners ab. Die Unparteiischen nahmen in der Situation ein Kopfballspiel des Schlussmanns wahr. Hamm United will jedoch ein Handspiel gesehen haben, was einen Platzverweis für den Torwart bedeutet hätte. Von einer Kamera eingefangen, lag den Gästen nach dem Spiel ein Foto vor, auf dem man zumindest ein Handspiel deuten könnte. Da jedoch keine bewegten Bilder existierten, konnte diese Situation nicht vollkommen aufgelöst werden, auch wenn sie für Hamm United klar schien. Zudem soll es noch weitere Situation während des Spiels gegeben haben, in denen der HUFC, laut Sidnei Marschall, arg benachteiligt worden sei.

Die Stimmen zum Spiel
Sidnei Marschall, Trainer Hamm United FC:
„Das wir heute wieder verpfiffen wurden, ist nun mal so. Das erleben wir leider immer wieder am Wochenende. Das war heute wieder ein schönes Beispiel dafür. Der Schiedsrichter hat das Spiel schon früh entschieden. Als ich die Ansetzung gesehen habe, wusste ich allerdings schon vor diesem Spiel, dass der Schiedsrichter uns verpfeifen wird. Denn, dass er persönlich etwas gegen mich und meinen Co-Trainer Robert Pietruschka hat, ist unbestritten. Dafür gibt es Beweise.“ Harte Anschuldigungen des Trainers, die er wie folgt begründet: „Als wir letzten Dezember beim SV Curslack-Neuengamme gespielt hatten, war der Schiedsrichter damals als Zuschauer zwischen den Trainerbänken und aus dem Nichts hatte er meinen Co-Trainer beschimpft. Er sagte damals zu meinem Co-Trainer `Du bist einfach Dreck´. Das waren seine Worte. Damals hatte ich ihn dann noch gefragt, ob er noch richtig ticken würde. Einfach so aus dem Nichts meinen Co-Trainer als Dreck zu beschimpfen. Ich war erschrocken, weil ich das von ihm niemals gedacht hätte. Dass meine Mannschaft jetzt darunter leiden muss, dass der Schiedsrichter etwas Persönliches gegen mich und meinen Co-Trainer hat, finde ich echt ein bisschen schade.“

Sidnei Marschall äußerte sich dann aber auch noch zum Sportlichen: „Wir haben brutal gut angefangen. Die ersten fünfzehn Minuten haben wir Süderelbe spielerisch einfach zerstört. Nur haben wir leider in der Zeit kein Tor geschossen. Und dann ging die Show des Schiedsrichters los. Danach war das Ding schon gelaufen und das Spiel war vorbei. Meiner Mannschaft kann ich keinen Vorwurf machen. Wir haben über 90 Minuten Gas gegeben. Die Einstellung und der Wille waren da. Meine Mannschaft hat gekämpft.“

Seweryn Malyk, Ligamanager FC Süderelbe:
„Wir haben zur richtigen Zeit die Tore geschossen, auch wenn wir zwischendurch eine Vielzahl von Chancen nicht genutzt haben. Ich sehe uns auf jeden Fall als den verdienten Sieger. Und das gegen eine spielerisch gute Mannschaft. Es war nicht unser bestes Spiel, aber die drei Punkte bleiben hier. Wir haben damit den vierten Sieg im vierten Spiel im Jahr 2022 geholt. Jetzt fahren wir nach Meiendorf und wollen dort unsere `Rasenallergie´ ablegen.“ Dafür wird die Arlt-Truppe in den kommenden Tagen gesondert in Winsen auf dem dortigen Rasenplatz trainieren. Zur Schiedsrichtersituation sagte Seweryn Malyk: „Alle drei Elfmeter waren berechtigt. Und was die Situation angeht, als unser Torwart den Ball abwehrte, kann ich ganz ehrlich nur sagen, dass ich das aus der Ferne nicht beurteilen kann, ob es der Kopf oder die Hand war. Das besagte Foto habe ich zwar auch sehen können, aber bewegte Bilder können noch mal ganz anders sein als ein Foto. Deshalb möchte und kann ich mich da nicht festlegen.“ Das muss der Süderelberaner auch nicht. Stattdessen wurde der Sieg gefeiert: „Für uns ist es natürlich sehr wichtig, den Abstand zu den Abstiegsplätzen hergestellt zu haben. Jetzt haben wir sieben Punkte Vorsprung. Aber mit unseren 20 Punkten sind wir noch lange nicht durch. Man weiß nie, was noch passiert.“

Aufrufe: 020.3.2022, 11:48 Uhr
RedAutor