2024-04-29T14:34:45.518Z

Totopokal
Drei Tore, ein Assist: Verdammt leichtes Spiel hatte Sechzig-Angreifer Korbi Linner mit der oft indisponierten Sturm-Defensive - wie hier beim Treffer zum 1:5. F: Geisler
Drei Tore, ein Assist: Verdammt leichtes Spiel hatte Sechzig-Angreifer Korbi Linner mit der oft indisponierten Sturm-Defensive - wie hier beim Treffer zum 1:5. F: Geisler

Sturm kassiert 2:6-Abreibung - "Schnüdel" retten sich n.E.

Bayerischer Totopokal - Achtelfinale - Dienstag: Sechzig Rosenheim nutzt Hauzenberger Defensivschwächen konsequent +++ Landesliga-Aufsteiger Lichtenfels liefert Würzburger Profi-Truppe heißen Pokalfight +++ Aschaffenburg holt 0:2 auf und geht i.E. k.o.

Der FC Sturm Hauzenberg hat gegen Regionalligist TSV 1860 Rosenheim eine herbe Pokalschlappe einstecken müssen. Wesentlich besser zog sich Landesliga-Aufsteiger 1. FC Lichtenfels aus der Affäre, unterlag Drittligist FC Würzburger Kickers dennoch klar mit 0:3. Durchs Elfmeterschießen rettete sich Pokal-Titelverteidiger 1. FC Schweinfurt 05 zu Gast bei Viktoria Aschaffenburg.



FC Sturm Hauzenberg – TSV 1860 Rosenheim 2:6 (1:5)
Eine herbe Pokalabreibung für den FC Sturm Hauzenberg. So große Räume darf man den Sechzigern aber eben nicht lassen. Schon zur Pause lagen die spielstarken Oberbayern mit 5:1 vorne und bestraften reihenweise Nachlässigkeiten der FC Sturm-Defensive. In Minute 16 hatte Edeltechniker Danijel Majdancevic viel zu viel Platz, legte sich den Ball selbst vor und drückte das Spielgerät gekonnt rechts an Sturm-Keeper Christoph Obermüller vorbei (16.). Zwar kam Hauzenberg nach einem tollen Angriff über Patrick Rott, Sebastian Raml, quergelegt auf Manuel Mader schnell zum Ausgleich (22.). Doch die Hauzenberger Problemzone war am verpatzten Pokalabend ohne jeden Zweifel die Defensive. Beim 1:2 staubte Korbi Linner ab, Majdancevic war zuvor im Sechzehner mit fairen Mitteln gestoppt worden (28.). Einen Ball durchs Zentrum nutzte Linner nur drei Minuten später zum 1:3. Und noch vorm Pausengang knockten die Innstädter den FC Sturm komplett aus - unter gütiger Mithilfe der Sturm-Abwehrreihe. Einen Eckball für Hauzenberg - der FC Sturm war komplett aufgerückt - nutzten die Gäste zu einem Solo-Konterlauf von Linner über den halben Platz. Aus der eigenen Spielhälfte gestartet lief der pfeilschnelle Topstürmer alleine auf den Kasten zu, verzögerte und legte quer auf den mitgelaufenen Neuzugang Leopold Krüger - 1:4 (40.). Nur zwei Minuten später der nächste Sturm-Blackout: Ballverlust vorm eigenen Strafraum, Linner schnappt sich die Kugel und schiebt aus ganz spitzem Winkel gegen geschlagene Gegenspieler ein. Halbzeit zwei verlief hochgradig unspektakulär, Rosenheim spulte sein Programm mit großen Ballbesitzvorteilen ab - Hauzenberg bei vier Treffern Rückstand zur Pause längst geschlagen. Der sechste Streich gelang Joker Fehim Dedic, Obermüller war weit aus seinem Kasten geeilt, und Dedic zauberte den Ball per Außenrist in die Maschen (69.). Eine sehenswerte Kopfballverlängerung eines Gastinger-Freistoßes lenkte der eingewechselte Felix Schäffner ins Tor - zum 2:6-Endstand (75.). Mehr war an diesem Abend nicht drin für den FC Sturm, der sich nun ganz auf die Landesliga-Saison konzentrieren kann. Auf die Sechziger wartet am 02./03. Oktober die Runde der letzten Acht - und dabei womöglich ein Duell gegen die Namenskollegen aus München-Giesing. Jedenfalls wünschen sich die Rosenheimer - nach einer weiten Auswärtsreise ins Passauer Land - nun im Viertelfinale die Münchner Löwen.
Schiedsrichter:
Andreas Hartl (Hacklberg) - Zuschauer: 275
Tore: 0:1 Danijel Majdancevic (16.), 1:1 Manuel Mader (22.), 1:2 Korbinian Linner (28.), 1:3 Korbinian Linner (31.), 1:4 Leopold Krüger (40.), 1:5 Korbinian Linner (42.), 1:6 Fehim Dedic (69.), 2:6 Felix Schäffner (75.)


Viktoria Aschaffenburg – 1. FC Schweinfurt 5:7 n.E. (2:2)

Per Elfmeterkrimi zog sich Titelverteidiger 1. FC Schweinfurt 05 aus der Affäre zu Gast am Aschaffenburger Schönbusch. Den knapp 600 Zuschauern bot der Bayernligist gegen die Profis aus der Kugellagerstadt einen tollen Pokalabend - mit kämpferisch tollem Einsatz und Spannung pur. Danach sah es nach einer halben Stunde aber so gar nicht aus. Ex-SVAler Flo Pieper nutzte nach noch nicht einmal zwei gespielten Minuten den ersten Angriff der Gäste - in die Mitte durchgesteckt und gnadenlos verwandelt (2.). Und Christopher Kracun erhöhte nach erneuter Pieper-Vorarbeit mustergültig auf 0:2 (31.). Christian Breunig scheiterte wenig später nur knapp am Anschlusstreffer. Der gelang eine Minute vorm Pausengang Daniel Cheron - eine Eckballhereingabe drückte der aufgerückte Abwehrmann über die Linie. Und kurz nach Wiederbeginn fiel prompt der Ausgleich. Ein klasse-Konter über Björn Schnitzer landete abgefälscht in den Maschen - per Bogenlampe senkte sich der Ball unter die Latte (52.). Kracun scheiterte nach knapp einer Stunde an der Querlatte. SVA-Keeper Peter Neuberger musste mehrfach in höchster Not retten. Doch dann drehte der SVA nochmal auf, zweimal zielten die Hausherren an den Außenpfosten und verpassten somit den Komplett-Turnaround und einen möglichen Knockout des Titelverteidigers. Es entwickelte sich ein echter Fight, der SVA stemmte sich mit aller Macht dagegen. Und so war das Elfmeterschießen ein verdienter Teilerfolg für den Bayernligisten. Doch Schütze Nummer drei verschoss - Gökhan Aydin setzte seinen Versuch an den Torpfosten - und weil beim FC alle fünf Schützen versenkten, war das späte wie bittere Aschaffenburger Pokal-Aus dann doch besiegelte Sache. Auf dem Weg zur Titelverteidigung geht's für die Schweinfurter am 02./03. Oktober im Viertelfinale weiter - ohne regionale Gruppenaufteilung.
Schiedsrichter:
Thomas Stein (Homburg) - Zuschauer: 577
Tore: 0:1 Florian Pieper (2.), 0:2 Christopher Kracun (31.), 1:2 Daniel Cheron (44.), 2:2 Björn Schnitzer (52.), 2:3 Adam Jabiri (91. i.E.), 3:3 Björn Schnitzer (91. i.E.), 3:4 Herbert Paul (91. i.E.), 4:4 Daniel Cheron (91. i.E.), 4:5 Marius Willsch (91. i.E.), 4:6 Christopher Kracun (91. i.E.), 5:6 Clay Verkaj (91. i.E.), 5:7 Philip Messingschlager (91. i.E.)


1. FC Lichtenfels – FC Würzburger Kickers 0:3 (0:2)
Es war wahrlich kein Pokal-Spaziergang für den Zweitliga-Absteiger aus Würzburg. Zu Gast vor satten 1.400 Zuschauern in Lichtenfels sahen sich die Kickers mit einem enorm engagierten Gegner konfrontiert. Defensiv orientiert aber ganz ohne gar nicht zurückhaltend ging der Landesliga-Aufsteiger die "mission impossible" an und blieb lange im Spiel. Erst nach 25 Minuten stachen die Drittligisten erstmals zu. Ein ganz langer Ball auf halbrechts in die Spitze landete zielgenau bei Patrick Göbel, der über halbrechts zum 0:1 einlochte (25.). Lichtenfels kam immer wieder zu Nadelstichen, kassierte aber eine Minute vor dem Pausengang das vorentscheidende 0:2. Felix Müller steckte den Ball auf links zu Kai Wagner durch, der sprintete die linke Außenbahn entlang und fand zentral in der Box Joannis Karsanidis, der ohne Probleme vollendete (44.). Kurz nach Wiederbeginn stellte erneut Göbel mit einer sehenswerten Einzelaktion auf 0:3, sehenswert unter die Querlatte versenkt (51.). Danach war die Partie entschieden, Lichtenfels verkaufte sich weiter teuer, konnte am verdienten Würzburger Viertelfinaleinzug aber natürlich nichts mehr ändern. In der Runde der letzten Acht geht's nun - ohne regionale Gruppeneinteilung - am 02./03. Oktober zum nächsten Pokal-Stolperstein. Bis dahin gilt es - für die Würzburger Kickers - sich auch in der Liga weiter zu stabilisieren.
Schiedsrichter:
Benjamin Cortus (Burgfarrnbach) - Zuschauer: 1.400
Tore: 0:1 Patrick Göbel (25.), 0:2 Joannis Karsanidis (44.), 0:3 Patrick Göbel (51.)






Vorschau - die Dienstags-17:30 Uhr-Spiele:



FC Sturm Hauzenberg – TSV 1860 Rosenheim (Die. 17:30 Uhr)
Der FC Sturm Hauzenberg ist als Siebter der Landesliga Mitte im Duell mit dem Regionalligisten TSV 1860 Rosenheim nur der Underdog, klar. Aber aufgepasst ihr Rosenheimer: Die Gastgeber vom Staffelberg sind im Vorjahr im Totopokal bis ins Halbfinale vorgestoßen und waren damit DIE Überraschung des Wettbewerbs. Der FC Sturm ließ dabei Klubs wie den SV Heimstetten und den TSV Buchbach auf der Strecke. "Ich gehe davon aus, dass sie uns nicht unterschätzen. Unsere letztjährigen Pokalerfolge werden sich auch bis nach Rosenheim herumgesprochen haben. Wir freuen uns sehr auf die Aufgabe und gehen die Sache voll motiviert an", erklärt Hauzenbergs Teammanager Markus Reischl, der liebend gerne noch eine Runde überstehen würde: "Es sind dieses Jahr mit den Löwen oder auch den Würzburger Kickers besonders attraktive Klubs dabei." Und wie geht der Sturm die Aufgabe gegen die Rosenheimer an? "Hinten werden wir versuchen, kompakt zu stehen und vorne werden wir unsere Chancen kriegen. Kampflos werden wir uns nicht ergeben. Wir werden Rosenheim einen heißen Tanz liefern", heizt Reischl die Stimmung an. Bis auf die angeschlagenen Zillner-Brüder und den im Urlaub weilenden Sebastian Hirz stehen Coach Alex Geiger alle Mann zur Verfügung.



SV Viktoria Aschaffenburg – 1. FC Schweinfurt 05 (Die. 17:30 Uhr)Ein tolles Los hat der einzig noch im Wettbewerb verbliebene Bayernligist SV Viktoria Aschaffenburg gezogen. 2013/14 und 2015/16 spielten diese beiden unterfränkischen Konkurrenten gemeinsam in der Regionalliga Bayern. Doch im Sommer 2016 trennten sich die Wege dieser beiden Klubs erneut. Die Viktoria stieg aus der Regionalliga ab und die Schnüdel haben in diesem Jahr von Abstiegskampf in der vierten Liga auf Vollprofitum umgestellt. Im Duell des aktuell Sechsten der Bayernliga Nord gegen den Dritten der Regionalliga Bayern ist die Viktoria deutlicher Außenseiter. Aber SVA-Coach Jochen Seitz kündigt volle Pulle gegen die Schnüdel an: "Eines ist klar, wir spielen mit der ersten Elf, denn wir wollen uns nicht der Chance begeben, endlich mal wieder Pokalgeschichte zu schreiben." Übrigens: Im Vorjahr standen sich diese beiden Teams an gleicher Stelle ebenfalls im Pokal gegenüber, damals in der zweiten Runde mit einem 2:1-Erfolg für Schweinfurt. Wenige Monate später stemmte die Elf von Gerd Klaus den Bayerischen Verbandspokal in Burghausen in die Höhe. Und ermöglichte sich den DFB-Pokaltraum, der in Runde zwei Ende Oktober Bundesligist Eintracht Frankfurt bereithält.

1. FC Lichtenfels – FC Würzburger Kickers (Die. 17:30 Uhr)Ein Traumlos hat der Landesligist 1. FC Lichtenfels gezogen, der den Drittligisten Kickers Würzburg bespielen darf. Die Gastgeber aus der Kreisstadt - 2016 nach über 30 Jahren Abwesenheit in die Landesliga zurückgekehrt - haben in Runde eins beim Kreissieger FC Rehau ihre Pflichtaufgabe mit 2:1 erledigt. Für Aufsehen sorgte allerdings der deutliche 3:0-Heimerfolg über den Bayernliga-Neuling DJK Gebenbach. Nun ist die Truppe des jungen Trainergespanns Alexander Grau und Christian Goller, die aktuell Siebter in der Landesliga Nordost sind, heiß auf das große Duell mit den Kickers aus Würzburg. Der Zweitliga-Absteiger hat derzeit noch Anpassungsprobleme in der 3. Liga und versucht sich nun ein Erfolgserlebnis im Totopokal zu holen. Nach dem 1:0-Auswärtserfolg beim FSV Zwickau wollen die Kickers unter allen Umständen ins Viertelfinale einziehen. "Wir werden diese Aufgabe mit der nötigen Ernsthaftigkeit angehen und den Gegner keineswegs auf die leichte Schulter nehmen", so FWK-Coach Stephan Schmidt. "Wir sind natürlich Favorit und haben den Anspruch, uns fürs Viertelfinale zu qualifizieren."



Das Montagsspiel: 3:0 i.E.: Altstadt kegelt Eichstätt doch noch vom Punkt raus


Aufrufe: 05.9.2017, 17:28 Uhr
S. Ziegert / mwiAutor