2024-06-04T08:56:08.599Z

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F: Nückel
F: Nückel

Straß' Aufgabe ist eng und fies

In der Fußball-Landesliga empfängt Alemannia mit Glesch-Paffendorf einen unangenehmen Gegner. SG GFC Düren 99 spielt gegen den SV Eilendorf.

Die Saison ist gut angelaufen für die SG GFC Düren 99, obwohl ein Blick auf die Tabelle vielleicht erst einmal etwas anderes vermuten ließe:

Unter dem Strich steht nur ein Punkt aus zwei Ligapartien, Platz zwölf. Allerdings zählen sie im Verein in diesem Jahr auch die Ergebnisse im Kreispokal dazu: Zum ersten Mal seit Jahren war die SG dort nicht unter ferner liefen, sondern erreichte das Endspiel. Der 2:1-Sieg im Halbfinale gegen Arnoldsweiler, den Mittelrheinligisten, deutete vor zehn Tagen das Potenzial der Dürener an, das in diesem Jahr trotz des Weggangs von Torjäger Kevin Kruth (nach Freialdenhoven) im Kader schlummert.

In der Liga hat sich das bis dato aber nur bedingt gezeigt: Nach der letztlich verdienten 1:3-Niederlage zum Auftakt gegen Vichttal, einer der Top-Favoriten auf den Aufstieg, hätten am vergangenen Sonntag die ersten drei Punkte eingefahren werden können, nein: sogar müssen. In Glesch-Paffendorf war die SG GFC 99 die bessere Mannschaft. Dass dabei dennoch nur ein 1:1 heraussprang, ärgerte Trainer Thomas Kalscheuer auch ein paar Tage später noch: „Es hätte nur einen Sieger geben dürfen – uns. Dieses Spiel hat uns vor Augen geführt, dass wir noch an unserer Kaltschnäuzigkeit arbeiten müssen.“ Er hat unter der Woche genau beobachtet, wer sich für das anstehende Heimspiel gegen den SV Eilendorf am Samstag (15 Uhr) aufgedrängt hat. „Ich bin froh, dass unser Kader wesentlich breiter ist als noch vergangene Saison.“ In Glesch saßen zum Beispiel die Außenspieler Björn Salger und Benedikt Bachler nur auf der Bank, vergangene Saison waren sie noch Stammspieler. Gegen den Mittelrheinliga-Absteiger SV Eilendorf sind aber sie eine Option – wie eigentlich der gesamte Kader. Nur der Japaner Daisuke Takai fehlt noch ein letztes Mal gesperrt.

„Es wird ein enges, fieses Spiel, und wir hoffen, uns durchsetzen zu können“, so schätzt Dirk Krischer, der Trainer von Alemannia Straß, den zweiten Landesliga-Heimauftritt seiner Mannschaft ein. Denn am Sportplatz an der Hormer Straße gastiert am Sonntag (15.30 Uhr) mit Viktoria Glesch-Paffendorf ein unangenehmer Gegner. „Die Viktoria steht defensiv stabil und setzt dann auf Konter. Das ist ja auch legitim, wir machen das ja auch“, sagt Krischer. Mit vier Zählern hat Glesch-Paffendorf bislang einen Punkt mehr auf der Habenseite als die Alemannia. Bliebe es auch nach Abpfiff bei diesem Abstand, wäre das für Straß ein Erfolg, so sieht es zumindest Krischer. Je früher der Klub einen Vorsprung auf die Abstiegszone aufbauen kann, desto besser. Eines darf laut Krischer aber nicht passieren, wenn sein Team punkten will: „Wir dürfen nicht wie in Vichttal so grobe Fehler machen.“

Der Trainer hat 18 Spieler an Bord, zum ersten Mal auch den Zwillingsbruder von Neuzugang Chama Kaira, Trywell Kaira, der aus Eschweiler nach Straß gewechselt und nun auch fit ist.

Auf der Tribüne im Franz-Josef-Keimes-Sportpark hatte allgemeiner Konsens bestanden: Der FC Niederau war am vergangenen Wochenende gegen Alemannia Aachen II lange die bessere Elf. Bei einem Niederauer Treffer – egal, ob beim Stand von 0:0 oder auch kurz nach der Pause, als die Gäste völlig unvermittelt in Führung gegangen waren – hätte sich die Partie zugunsten der Gastgeber entwickelt. Zwei Niederauer Lattentreffer und eine mehr als hundertprozentige Gelegenheit von Nico Schröteler später gewann die Alemannia aber doch mit 3:1 – und die Weisheit, Fußball sei manchmal ein komisches Spiel, war mal wieder bestätigt. Zusammen mit dem überraschend völlig in die Binsen gegangenen Auftakt, jenem 1:5 bei Straß, sind das unter dem Strich null Punkte, schon acht Gegentore und der letzte Platz in der Tabelle.

Diese Ergebnisse stehen in krassem Missverhältnis zu jenen aus der Vorbereitung (Finaleinzug im Kreispokal, Sieger Stadtmeisterschaft, Sieger Kreis-Champions-Cup). Bernd Lennartz, der Trainer des FCN, vermutet vor der Auswärtspartie bei Erftstadt-Lechenich, unter anderem den überragenden Sommer als psychologischen Bremsklotz: „Jeder Feldspieler hat noch Luft nach oben. Aber wir dürfen uns nicht zu sehr unter Druck setzen, weil es in der Vorbereitung so gut lief. Ein Meisterschaftsspiel ist ein ganz anderer Stress als ein Test, da müssen wir uns noch stärker konzentrieren. Dann kommen irgendwann auch die Ergebnisse.“

Aufrufe: 03.9.2016, 10:30 Uhr
dma, say | AZ/ANAutor