2024-06-17T07:46:28.129Z

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Milorad Stojnic hört auf. Foto: FuPa
Milorad Stojnic hört auf. Foto: FuPa

Stojnic hört auf: Eine Ära geht zu Ende

U19-Erfolgscoach plant Auszeit - Teammanager Mrohs: "Zusammenarbeit ein Highlight"

Eine Ära geht zu Ende. Trainer Milorad Stojnic wird die A-Jugend von Viktoria Georgsmarienhütte am Saisonende verlassen. Dies teilte er dem Verein vor kurzem mit. Auch Co-Trainer Zoran Milosevic wird sein Amt niederlegen.

Mit Stojnic geht der Mann, dessen Name eng mit der Erfolgsgeschichte des Jugendvereins verknüpft ist. „Wir sind immer noch ein Dorfverein“, betont der Übungsleiter immer wieder. Genau deshalb kann der Erfolg gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Mit Beginn der Spielzeit 2011/12 übernahm Stojnic die U19 in der Fußball-Regionalliga von Jörg Baumann. Bis zum letzten Sommer gelang es dem Verein stets die Liga zu halten. Dann folgte nach insgesamt sieben Jahren Regionalliga der Abstieg.

Für Stojnic ist der sportliche Aspekt aber nur einer von mehreren Gründen, nach der Saison aufzuhören. Vor allem will sich der Coach nach 14 Jahren ununterbrochener Trainer-Tätigkeit eine Auszeit gönnen und mehr Zeit mit der Familie verbringen nach dieser zeitaufwendigen und kräftezehrenden Zeit – so zumindest der Plan, allerdings: „Wenn eine interessante Anfrage kommt, dann überlege ich vielleicht noch mal. Ich lasse das aber alles ganz in Ruhe auf mich zukommen“, so Stojnic, der sich auch eine Tätigkeit „im Hintergrund“ eines Vereins vorstellen könnte.

Bis dahin hat er aber noch ein klares Ziel vor Augen und das heißt „Klassenerhalt“. Derzeit belegt die U19 von GMHütte den ersten Abstiegsplatz in der Niedersachsenliga, hat allerdings noch alle Chancen. „Wir haben in der Hinrunde viele Spiele unnötig verloren, der Klassenerhalt ist machbar“, so Stojnic. Auch Teammanager Silvio Mrohs, der seit acht Jahren bei der A-Jugend für die außersportliche Organisation zuständig ist, meint: „Ich denke, die jüngeren Spieler haben sich an die Robustheit in der Liga gewöhnt. Es sind noch genügend Punkte zu verteilen.“ Beiden war bewusst, dass es eine schwierige Saison werden würde.

Dass GMHütte den Gang in die Niedersachsenliga antreten musste, sei auch einem allgemeinen „Wandel“ im Jugendbereich geschuldet, darin sind sich Stojnic und Mrohs einig. Der Zuwachs an Talenten sei nicht mehr so stark wie noch vor Jahren. Talentierte Spieler, die beim VfL Osnabrück nicht zum Zuge kamen, führte der Weg zum Kooperationspartner GMHütte. Zu sehen, dass auch von Stojnic entwickelte Spieler im Herrenbereich in der Bezirksliga, Landesliga oder höher (u. a. Deniz Taskesen beim VfL Osnabrück) etabliert sind, erfüllt den Coach mit Stolz und war immer ein Teil seiner Motivation. Nun gehen auch viele zurück zu ihren Heimatvereinen und verzichten auf leistungsbezogenen Fußball. „Viele Jugendliche sind nicht mehr bereit, einen solch hohen Aufwand zu betreiben“, ist sich Mrohs sicher.

Auf der anderen Seite stoßen andere Teams wie der SV Rödinghausen vor, dessen A-Jugend ist auf dem besten Wege Richtung Bundesliga ist – sportlich und finanziell kann GMHütte nicht mehr mithalten. „Der Kuchen ist kleiner geworden“, so Mrohs. Unabhängig davon, wer Nachfolger von Stojnic wird, auf Mrohs wird auch in Zukunft Verlass sein. „Wie ich es bislang gemacht habe, werde ich auch den neuen Trainer unterstützen und ihm den Rücken freihalten“, sagt er. Die Zusammenarbeit mit Stojnic, so betont er, sei ein „Highlight“ gewesen: „Er hat schon seine Duftmarke hier hinterlassen.“

Nun ist es an der Zeit für jemand anderes die Arbeit von Stojnic weiterzuführen. Auch die C- und B-Junioren sind vergangene Spielzeit abgestiegen. Doch gibt es wahrlich schlechtere Voraussetzungen als die Niedersachsenliga (U19), Landesliga (U17) und Bezirksliga (U15). Gemeinsam mit Holzhausen und Oesede gibt es längst viele Teams die als Jugendspielgemeinschaft (JSG) laufen. „Es gibt keinen Grund für den Verein, den Kopf in den Sand zu stecken“, betont Stojnic. Wenn auch in Zukunft weiterhin engagierte Trainer wie er in der Jugend aktiv sind, dann muss sich GMHütte im Osnabrücker Raum keinesfalls verstecken.

Der Verein hat inzwischen angekündigt, relativ zeitnah einen Nachfolger für die A-Junioren der Viktoria zu präsentieren.

Aufrufe: 025.2.2016, 17:37 Uhr
Magnus Horn / FuPa.netAutor