2024-05-02T16:12:49.858Z

Kommentar
Immer mit auf Fotos: Mario Pinkert (links). Und beim Finale darf sich endlich auch einmal ein Mitarbeiter der Köthener Brauerei (Mitte) präsentieren.  F: Harbke
Immer mit auf Fotos: Mario Pinkert (links). Und beim Finale darf sich endlich auch einmal ein Mitarbeiter der Köthener Brauerei (Mitte) präsentieren. F: Harbke

Stell dir vor ...

... es ist Auslosung und keiner geht hin! +++ Wie auch, wenn der KFV Anhalt seine Mitglieder kaum informiert? +++ Ein Plädoyer für mehr Basisnähe

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Wenn es um das Fotografieren einer Pokalübergabe geht oder um einen Scheck, der überreicht wird - dann ist der KFV Anhalt offenbar in der Lage, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Wenn man sich Schulter an Schulter mit den Gewinnern zeigen kann und die Objektive auf einen gerichtet sind. Immer mit im Bild ist dann Mario Pinkert, Vizepräsident des FSA. Sobald es jedoch an die Auslosung des prestigeträchtigen Kreispokals geht, gehen die Türen immer häufiger zu. Büro statt Halbzeitpause - eine bequeme Lösung. Aber auch eine fatale Ignoranz gegenüber der Basis.

Vielleicht einen Tag vorher werden die Vereine, Spieler und Fans über Ort und Zeit der Auslosung informiert. Vielleicht ist es sogar noch ein kleiner Freundschaftsdienst gegenüber der lokalen Presse, damit die Konkurrenz nicht zuviel erfährt. Das ging schon im Achtelfinale so - da dachte man vielleicht noch an ein Versehen. Aber in dieser Woche wiederholte sich das Schauspiel. Am Dienstagnachmittag war auf der Verbandshomepage des KFV Anhalt zu lesen, dass am Mittwochmittag gelost wird. Fans fragen sich zurecht: "So langsam kommt es einen vor als möchte man keinen dabei haben - oder gibt es sogar etwas zu verbergen?"

Bei der Auslosung war mit dem Kapitän von Abus Dessau nur ein Vereinsvertreter anwesend - wie auch, zur Mittagszeit? "Wir wollen Dienstleister für die Vereine sein", so heißt es immer wieder aus Magdeburg. Aber stattdessen wird den Amateurfußballern das Gefühl vermittelt, dass die Verbandsarbeit nur lästige Pflicht ist. Die Pokalauslosung, die immer große Neugier weckt, wird abgearbeitet - anstatt sie in einem würdigen Rahmen zu präsentieren.

Das ist inzwischen auch auf Landesebene zu erkennen und sorgt landesweit für Kopfschütteln. Früher wurden gut besuchte Spiele ausgewählt und in der Halbzeitpause konnten hunderte Zuschauer teilnehmen an der Auslosung. Heute darf beim Landespokal die Kamera des MDR in der Geschäftsstelle des FSA draufhalten. Das war es mit der Nähe zur Basis.


Warum können Auslosungen nicht mehr so öffentlich veranstaltet werden wie früher - hier beim Landespokal in Sandersdorf. Foto: Rinke

Was sagen eigentlich die Sponsoren einiger Kreispokalwettbewerbe dazu? Die Köthener Brauerei, Namensgeber des Kreispokals in Anhalt, würde ihr Banner sicher liebend gerne bei einer öffentlichen Auslosung präsentieren. Offenbar ist die Brauerei aber nur dazu da, ein paar Euro loszuwerden. Service für die Sponsoren? In diesem Fall Fehlanzeige!

Wir von FuPa Sachsen-Anhalt wünschen uns von den Verbänden, dass sie Pokalauslosungen wieder zu echten öffentlichen Veranstaltungen machen und die Fans und Vereine so gut es geht daran teilhaben lassen. Liebe Verbände, gebt den Fans bitte nicht das Gefühl, dass euch solche Sachen egal sind. Gebt euren Sponsoren nicht das Gefühl, dass sie euch egal sind. Auslosungen sind Höhepunkte - keine Pflichttermine!

Aufrufe: 016.10.2014, 13:47 Uhr
Thomas RinkeAutor