2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Der SV Schmidmühlen (in den roten Trikots) setzte sich in Auerbach mit 2:0 durch.  Foto: Andreas Brückmann/Archiv
Der SV Schmidmühlen (in den roten Trikots) setzte sich in Auerbach mit 2:0 durch. Foto: Andreas Brückmann/Archiv

Stefan Linz – der stets positive Trainer

Der Coach des SV Schmidmühlen geht zum Ende der Saison. Trotzdem will er mit seinem Team noch ein klares Ziel vor Augen.

Nach zwei erfolgreichen Jahren beim SV Schmidmühlen ist für Stefan Linz am Saisonende Schluss. Die Entscheidung, sein Amt als Cheftrainer niederzulegen, fiel ihm zwar nicht leicht, war aufgrund der hohen Belastung aber notwendig. „Die Fahrzeit von eineinhalb Stunden zu jedem Training war einfach ein Stressfaktor, der sich auch gesundheitlich bemerkbar machte“, erklärt der Coach.

„In Absprache mit meinem Arzt habe ich mich dementsprechend so entschieden.“ Für die Restsaison in Schmidmühlen sei sein Akku jedoch wieder voll aufgeladen. „Seitdem ich meinen Rücktritt bekanntgegeben habe, macht es mir wieder unheimlich Spaß, da ich jetzt eben weiß, dass es im Sommer mit den Strapazen vorbei sein wird“, erklärt der 53-Jährige. Auch die Mannschaft ist seiner Aussage nach genauso ehrgeizig und motiviert wie zuvor. Das ist im Hinblick auf die Ziele für die verbleibenden Spiele auch gut so. „Der Klassenerhalt ist für uns abgehakt“, so der Trainer. „Jetzt wollen wir versuchen, noch den dritten Platz zu erreichen.“ Dies scheint in Anbetracht der Tabellensituation auch alles andere als utopisch, denn dem momentanen Fünften des Tableaus fehlt gerade mal ein einziger Punkt auf den Drittplatzierten.

Nie nach dem Gegner richten
Im Verhalten untereinander auf dem Fußballplatz ruft der 53-Jährige insgesamt zu mehr Besonnenheit auf. „Man muss immer bedenken, dass es nur eine Freizeitliga ist, und es nicht um das große Geld geht“, mahnt Stefan Linz. „Da wird oftmals zu viel draus gemacht.“Er selbst sei eher ein Trainer, der sich zwar ärgere, aber in seinen Ansprachen stets einen positiven Umgangston pflege.

Taktisch gesehen folgt Stefan Linz allen voran einem Grundsatz. „Ich richte mich nie nach dem Gegner“, sagt der Übungsleiter. „Damit ist die Chance meiner Erfahrung nach am größten, auch gegen bessere Gegner etwas zu holen.“ Besonderen Wert lege auf eine offensive Grundausrichtung und schnelles Umschaltspiel. „Wir trainieren fast nur Spielformen, die genau diese Situationen simulieren“, so Linz. Überaus revolutionäre Trainingsformen hat der Trainer seiner Aussage nach jedoch nicht parat. Zwar habe er durch seine Arbeit als Physiotherapeut und durch einige Lehrgänge in Oberhaching mehr Hintergrundwissen als manch anderer, doch letzten Endes könne man nur Übungen machen, die „man zuvor schon in irgendeiner Form gesehen hat“.

Die Leidenschaft für den Fußballsport wurde dem 53-Jährigen sprichwörtlich in die Wiege gelegt. Durch seinen Vater Manfred Linz, der zur damaligen Zeit sogar Spieler der Deutschen Amateurnationalmannschaft war, kam er bereits früh zum Fußball. Nach der Jugend bei der SpVgg Wei-den verpasste er knapp den Sprung in die Herrenmannschaft und wurde nach mehreren Stationen zum Ende seiner aktiven Laufbahn Spielertrainer bei der SpVgg Moosbach und zuletzt bei der DJK Gleiritsch. Zuvor sammelte der heute 53-Jährige als Trainer bereits erste Erfahrungen bei der U19 der SpVgg Vohenstrauß. „Da haben wir mit acht Spielern in der Gruppe begonnen und wurden nach mehreren Aufstiegen zu einer guten Bezirksoberliga-Mannschaft“, erinnert sich Stefan Linz. Nach mehreren, verschiedenen Funktionen beim SV Altenstadt/Vohenstrauß ging es für Linz schließlich zur U17 der SpVgg SV Weiden.

Wechsel zum TSV Pleystein
„Das war natürlich immer toll gegen Mannschaften wie den 1. FC Nürnberg oder 1860 München zu spielen“, erzählt der Coach. „Es war allerdings auch mit großem Aufwand und langen Auswärtsfahrten verbunden.“ Nach dem souveränen Klassenerhalt in der letzten Saison und womöglich einem Platz im oberen Tabellendrittel in diesem wird Stefan Linz aller Voraussicht nach auch auf eine erfolgreiche Zeit beim SV Schmidmühlen zurückblicken können. Mit dem TSV Pleystein hat er auch bereits einen neuen Verein gefunden. „Für mich ist es wichtig, dass der Verein einen klaren Plan hat und auf die Spieler aus der eigenen Jugend sowie aus der Region setzt“, erklärt Linz. „Das alles finde ich in Pleystein vor.“ In spätestens vier Jahren möchte der Kreisklassist eine Topmannschaft in der Kreisliga sein. Stefan Linz betont zudem, dass es ihm keineswegs auf die Bezahlung ankommt. „Arbeiten muss ich sowieso noch, deshalb jage nicht dem Geld hinterher, sondern mache das, was mir Spaß macht.“
Aufrufe: 03.4.2019, 12:00 Uhr
Pascal EdenhartAutor