2024-06-04T08:56:08.599Z

Vereinsnachrichten
Als Spieler und Trainer (hier noch beim VfB Bodenheim) ein Kämpfer: Ludwig Anspach. 	Archivfoto: hbz / Sell
Als Spieler und Trainer (hier noch beim VfB Bodenheim) ein Kämpfer: Ludwig Anspach. Archivfoto: hbz / Sell

Statt Frust fünf Neue geholt

Trainer Ludwig Anspach sorgt bei SG Amöneburg/Kostheim 12 für Blutauffrischung

Wiesbaden. Ludwig Anspach ist gleichermaßen genervt und entsetzt über das Gebaren von Teilen der heutigen Spieler-Generation in den Amateurklassen. Doch der 58-jährige Fußball-Enthusiast ist nicht der Typ, der aus Frust einfach die Brocken hinwirft. „Als Trainer gibt es nicht nur Sonnenschein, sondern auch Gewitterwolken. Deshalb muss man nicht gleich das Handtuch werfen. Für mich ist das eher ein Ansporn, mich noch mehr zu engagieren“, sagt der Coach des Fußball-Kreisoberligisten SG Amöneburg/Kostheim 12, der den FSV 07 empfängt (So., 15 Uhr).

Duvnjak und Bouhlas kommen aus Nauheim: Auf generelle Einstellungsdefizite, streckenweise magere Trainingsbeteiligung und den damit verbundenen enttäuschenden zehnten Platz hat er mit einer personellen Frischzellenkur zur Winterpause reagiert. Anspach ließ seine Kontakte spielen, lotste die Ex-Amöneburger Ioannis Surlis (Hellas Schierstein) und Pavlos Georgiadis (TSG Kastel 46) zurück an die Kaiserbrücke. Darüber hinaus hätten Diego Cuttitta (Kostheim 05) sowie die gestandenen Soufian Bouhlas und Tomislav Duvnjak (beide Nauheim 07) ihr Kommen angekündigt, bestätigt Anspach.

Mit den bisherigen Vereinen werde man sich im Zuge der Modalitäten während der Wechselperiode im Winter einigen, geht er fest davon aus, dass das Quintett im Februar 2019 beim Wiedereinstieg in den Liga-Betrieb auch komplett für die SG spielberechtigt sein wird. „Mit diesen fünf Spielern bekommen wir hohe Qualität dazu“, sagt der Coach, dem die Leidenschaft für den Fußball scheinbar in die Wiege gelegt wurde.

Bewegte fußballerische Vita: Beim SV Wehen trug der Kostheimer einst zum Beginn eines unvergleichlichen Höhenflugs bei, um sich später als Trainer einen Namen zu machen, unter anderem beim VfB Bodenheim auf Landesliga-Ebene oder zu Verbandsliga-Zeiten bei der SG Oberliederbach. Zur Saison 2017/18 übernahm er die Spvgg. Amöneburg, die seit der laufenden Runde mit seinem Stammverein SV Kostheim 12 eine Spielgemeinschaft bildet. Kräfte bündeln hieß die Devise doch bislang halten sich die Positiveffekte in Grenzen. Wo doch auch das A-Liga-Team der SG als Fünftletzter nicht frei ist von Abstiegssorgen.

Hintere Zone verlassen: Doch der Fokus liegt auf der SG-Ersten. Sollte sie absteigen, müsste der Unterbau auch auf einem Nichtabstiegsplatz den Weg in die B-Liga antreten. So gesehen hofft Anspach natürlich, dass die Rückkehrer und Zugänge einschlagen. Mit dem Effekt, dass sich erste und zweite Mannschaft aus dem hinteren Bereich absetzen. Und nicht zuletzt würde er sich freuen, wenn sich das Engagement in Summe verbessern würde. „Wenn man wie ich von der alten Schule ist, macht es einem teilweise sprachlos, was sich manche Jungs heutzutage in Sachen Einstellung so leisten. Was sie an Leistung bringen und an Gegenleistung fordern, das passt einfach nicht zusammen. Aber ich werde kämpfen und versuchen, die richtigen Schritte einzuleiten. Die Spieler müssen merken: Da geht einer voran.“



Aufrufe: 022.11.2018, 13:30 Uhr
Stephan NeumannAutor