Starke über Bayern-NLZ: "Wir haben jetzt alle Möglichkeiten"

"Ich habe bisher bei keinem anderen Verein auch nur annähernd so beeindruckende Bedingungen gesehen wie hier.“ Tom Starke kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Der Ex-Profi hat nach seiner aktiven Karriere im neuen Nachwuchsleistungszentrum des FC Bayern angeheuert und ist begeistert. „Wenn man die Bedingungen sieht - nicht nur die Dimension, die Größe, sondern auch die Qualität -, dann ist das alles hochprofessionell, was unsere Jungs hier vorfinden", sagt der 36-Jährige im Interview mit spox.com

Tatsächlich herrscht seit der Eröffnung der neuen Talenteschmiede eine Aufbruchstimmung in der bayerischen Landeshauptstadt. Der Verein hofft wieder auf Talente wie Lahm oder Müller, die dem FCB in gewohnter "Mia san Mia"-Manier an die Spitze des europäischen Fußballs bringen sollen. "Wir haben jetzt alle Möglichkeiten, um die Jungs perfekt auszubilden“, findet auch Starke.

Nötig war dieser Schritt schon lange. Das Trainingsgelände an der Säbener Straße platzte aus allen Nähten und war kein Vergleich mehr zu den modernen Trainingsgeländen in Hoffenheim oder Dortmund. Das sieht auch der fünfmalige Deutsche Meister Starke so. „Das Problem der Säbener Straße ist einfach die Enge", sagte der ehemalige Torwart, der besonders den Platz am neuen NLZ sehr schätzt.

Starke möchte seine langjährige Erfahrung in den Job mit einbringen. "Ich trage dabei die Verantwortung für die Torwarttrainer und für die Talente", sagt der Champions League Gewinner. Der Start am neuen Bayern Campus war bereits vielversprechend. Die Topteams der Bayern, die U17 und U19, hatten beide einen starken Saisonstart. Gegen den Deutschen A-Jugend Meister aus Dortmund fuhren die Bayern zuletzt einen 1:0-Sieg ein.

Das ist ganz im Sinn von Starke. "Es geht letztendlich darum, den Nachwuchs auszubilden - am besten für unsere erste Mannschaft“. Dafür hat sich der Rekordmeister breit aufgestellt und im Jugendbereich neue Funktionäre wie Starke installiert. "Es gibt für jede Jugendmannschaft einen Cheftrainer, der die Philosophie des Vereins in die Mannschaft trägt und auch dementsprechend ausbildet", erzählt Starke über die Struktuen im neuen NLZ.

Für den maximalen Erfolg hat sich der FCB auch eine Jugendphilosophie auf die Fahne geschrieben. "Wir wollen den Ball haben - und wenn der Gegner in Ballbesitz ist, wollen wir ihn so schnell wie möglich zurückerobern“, erklärt Starke die Grundidee des Bayern-Spiels. In eine feste Grundordnung, wie sie die Jugendakademien von Amsterdam oder Barcelona vertreten, wollen sich die Münchner aber nicht drängen lassen. "Es gibt keine feste taktische Aufstellung wie das 4-3-3, da wollen wir flexibel sein.“ Doch klar ist für einen Bayernspieler wie Starke auch: "Am Ende wollen wir jedes Spiels gewinnen".

Tom Starke kurbelt die Jugendarbeit beim FCB also mächtig an. "Ich freue mich jeden Tag riesig, hierher zu fahren. Es macht unheimlich viel Spaß, mit den Jungs zu arbeiten und viele neue Sachen kennenzulernen", meint der dreimalige DFB-Pokalsieger. Nur manchmal ist noch ein bisschen Wehmut dabei, wenn der Ex-Prorfi die alten Kollegen trainieren sieht.

Mit Tom Starke hat sich der FC Bayern einen kompetenten Mann für die Jugend geholt. Trainer möchte der 36-Jährige aber noch nicht werden. "Mein Einstieg geht jetzt in diese Richtung“, meint Starke. Doch voller Tatendrang steckt Starke trotzdem: "Ich finde auch immer mehr Gefallen daran, nicht nur für zwei Torhüter verantwortlich zu sein, sondern für mehrere. Genauso an der Zusammenarbeit mit den Trainern und den Verantwortlichen des Vereins sowie daran, ein paar neue Sachen anzustoßen."