2024-05-29T12:18:09.228Z

Ligabericht
Foto: Theo Riegel
Foto: Theo Riegel

SSV Merten erobert die Tabellenspitze

Klarer und souveräner 4:0 Auswärtserfolg in Worringen

Mit einem auch in der Höhe verdienten Sieg kehrte der SSV Merten vom Gastspiel in Köln-Worringen zurück. Beim bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer, der alle drei seiner bisherigen Spiele zum Teil deutlich gewinnen konnte und dabei kein einziges Gegentor kassierte, demonstrierte der SSV seine Stärke.
Die Gastgeber hatten es SSV-Trainer Frank Pleimes leicht gemacht, sein Team für dieses Spiel zu motivieren brauchte er nicht. Das hatten die Worringer schon erledigt. Im Vorfeld des in Kürze anstehenden Kreispokalendspiels in Köln, wo man gegen den FC Pesch anzutreten hat, wurde das Spiel gegen den SSV Merten als „als vorgeschaltete Pflichtaufgabe“ bezeichnet. Auch Kölns Presse sah die Gastgeber als klare Favoriten.
Es kam anders. Der SSV Merten brauchte einen Weckruf; nach drei Minuten klatschte ein verdeckter Schuss an den Pfosten, von wo aus er ins Feld zurücksprang. Merten war fortan hellwach, und setzte die Taktik, die der des Gegners deutlich überlegen war, konsequent um. Worringen wurde früh zugestellt, die Schaltstationen aus dem Spiel genommen, und mit der Mertener Aggressivität kamen die Worringen Gipfelstürmer nicht zurecht. Ein Zustand, der sich bis zum Schlusspfiff nicht ändern sollte; denn die sportliche Leitung der SG Worringen fand kein Rezept, dem Mertener Spielsystem etwas Adäquates entgegen zu setzen. Die Bemühungen der Worringer wirkten oft planlos, viele Bälle wurden ins Leere gespielt, oder von den unermüdlich attackierenden Mertenern frühzeitig zurück erobert.
Bei den ersten Mertener Angriffen zeigte sich schon, dass die Worringer Hintermannschaft Probleme hatte. Die SSV Offensive, immer wieder aus dem Mittelfeld angetrieben und durch schnelles Umschaltspiel in Szene gesetzt, erarbeitete sich erste Chancen. Die 1:0 Führung resultierte aus einem Eckball; den konnte Worringen zunächst noch abwehren, Eckballschütze Tigin Yagioglu bekam die „2. Chance“, den Ball vors Tor zu zirkeln. Seine Flanke verwertete Michael Maier mit einem unhaltbaren Kopfball. Wenig später dann fast das 2:0, als man im Mittelfeld wieder einen Ball erobern Konnte und Tigin Yagioglu erfasste, dass Kölns Keeper zu weit vor dem Tor stand. Sein Heber ging allerdings neben das Tor.
Bis zur Halbzeit gelang es dem SSV Merten, Gegner und Ball vom eigenen Tor fern zu halten, auf der Gegenseite aber immer wieder für Gefahr zu sorgen. Geffrey Julian hatte das 2:0 für die Gäste auf dem Fuß, als er auf halbrechts Richtung Tor geschickt wurde. Im letzten Moment konnte ein Worringer Abwehrspieler den Ball mit der Spitze noch berühren, so dass Mertens Stürmer das Tor verfehlte. Dies war die letzte Aktion vor dem Pausenpfiff, man wechselte also mit 1:0 für Merten die Seiten.
Nach dem Wechsel war es erneut der SSV Merten, der zuerst Fahrt aufnahm. Daniel Thonke war präzise frei gespielt worden, sein Schuss ging aber knapp am Pfosten vorbei. Die Angriffsbemühungen des SSV Merten wurden nun immer zielstrebiger, zweimal scheiterten Hereingaben zum mutterseelen allein stehenden Mitspielern vor dem Worringer Tor nur in letzter Sekunde. Der SSV Merten hatte ausgewechselt, für Geffrey Julian kam Thomas Frohn, der für zusätzliche Impulse sorgte.
Beim zweiten Mertener Treffer leistete Worringens Keeper Unterstützung, wieder eine Ecke von links konnte er nicht unter Kontrolle bringen, und erneut Michael Maier erfasste die Situation am schnellsten und versenkte das Leder im Worringer Tor. Keine zwei Minuten später zappelte das Leder wieder im Worringer Netz, eine erneute Mertener Musterkombination schloss Daniel Thonke mit dem 3:0 ab. Sein 6. Saisontreffer, womit er die Torjägerliste der LL Staffel 1 jetzt allein anführt. Kurz danach hatte Daniel Thonke dann auch Feierabend, für ihn kam Takahiro Higa. Und auch der ließ sich nicht lange bitten und erzielte in der Schlussminute das 4:0. Zuvor hatten einige Worringer Spieler ihrem Frust freien Lauf gelassen und mehrmals kräfig zugelangt. Waren sie bis zur 85. Minute noch glimpflich ohne Bestrafung bzw. mit der gelben Karte davon gekommen, sah dann Ermir Halili völlig berechtigt die rote Karte.
Die Freude auf Mertener Seite nach dem Schlusspfiff war natürlich groß, nicht nur der Sieg als solcher sorgt für Selbstvertrauen, auch die Art und Weise, wie er herausgespielt wurde; ganz klar die beste Saisonleistung. Trotzdem heißt es für den SSV Merten nun „Bodenkontakt“ zu halten, will man die Tabellenführung nicht direkt wieder abgeben. Bei den nächsten Gegnern wird man sich wieder umstellen müssen, hier wird man es sicher wieder mit dem „Oberpleiser-Modell“ zu tun bekommen. Aber so wie das Team heute gespielt hat und wie sie vom Trainerteam eingestellt waren, darf man hoffen, dass sie auch hierfür eine Lösung finden.
Aufrufe: 08.9.2014, 11:28 Uhr
Theo Riegel, SSV Merten Autor