2024-06-03T07:54:05.519Z

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Ingelheims Chefcoach David Klose (hinten), beobachtet, was seine Spieler (von links) Max Sponheimer, Florian Maas und Pascal Missal mit dem Ball so anstellen.
Ingelheims Chefcoach David Klose (hinten), beobachtet, was seine Spieler (von links) Max Sponheimer, Florian Maas und Pascal Missal mit dem Ball so anstellen. – Foto: Thomas Schmidt

SpVgg Ingelheim: Ein Trio mit zu viel Hüftgold

Trainingsauftakt beim Fußball-Landesligisten Spvgg. Ingelheim +++ Kader soll noch verkleinert werden

Ingelheim. Mit 21 Mann, darunter zwei Torhüter, ist Fußball-Landesligist Spvgg. Ingelheim am Dienstagabend in die Vorbereitung auf die neue Runde gestartet. Nicht amüsiert sind die Ingelheimer ob der Tatsache, dass die Stadtmeisterschaft wegen Corona erneut nicht gespielt werden kann.

„Der Trainingsauftakt ist gut verlaufen“, sagte Cheftrainer David Klose. „Wir haben viel mit dem Ball gemacht.“ Mit der Fitness seiner Jungs zeigte sich der 42-Jährige zufrieden. Eigentlich. „Drei Mann haben ein bisschen mehr um die Hüfte, als sie haben sollten. Aber da sind wir froh, dass es erstens nur drei sind – und auch der Meinung, dass diese an sich arbeiten werden, wenn sie merken, dass sie so nicht mithalten werden.“ Zehn Karenztage räume er dem übergewichtigen Trio ein.

Klar sei, dass der Kader noch zu groß sei. „Wir sind aktuell mit zu vielen Leuten unterwegs“, so Klose. Drei Kicker werde man auf jeden Fall noch streichen. „Ob die dann tatsächlich zur zweiten Mannschaft runtergehen oder den Verein verlassen, wissen wir noch nicht.“ In jedem Fall werde Julius Kies mindestens ein Jahr pausieren. Der 23 Jahre alte Mittelfeldmann will sich dem Flag Football widmen. „Eine Sportart, die sehr gut zu ihm passt“, urteilt der Coach. „Dennoch werde ich ihn vermissen, er war ein absoluter Stammspieler in der zentralen Position – sein Verlust wird uns weh tun, aber das bringt halt die Pandemie mit sich.“ Es sei „eine schlechte Begleiterscheinung, dass viele merkten, dass es auch ohne Sport und Ehrenamt geht.“ Sie hörten auf, weil sie die Zeit, die dafür drauf gegangen sei, künftig anders nutzen wollten.

Die, die da sind, hätten „richtig Bock auf die Saison“. Klose: „Die Jungs sind gut drauf, wir haben viel gelacht in der ersten Einheit und ich glaube, wir haben das Team auch sehr gut zusammengestellt. Da haben wir letztes Jahr ein bisschen daneben gelegen, ohne den Jungs zu nahe treten zu wollen, die damals gekommen und wieder gegangen sind – das hat nicht ganz so hundertprozentig gepasst.“ Diesmal habe man wohl „ein glücklicheres Händchen bei der Kaderzusammensetzung gehabt“.

Von der Performance seiner Neuzugänge war David Klose positiv überrascht. Max Sponheimer hob er dabei gesondert hervor. „Ich habe selten so einen eleganten Innenverteidiger gesehen – sehr pressingresistent, toller Spielaufbau und gut in der Kommunikation.“ Mit dem Hünen von Verbandsligist FC Basara habe man „einen absoluten Leader dazu bekommen, das ist wirklich eine Personalie, über die ich mich sehr freue“. Auf die Frage, ob es eher bitter oder ärgerlich sei, dass die Stadtmeisterschaft wegen Corona nicht stattfinden kann – und wie viel Verständnis man habe für die Sichtweise der Stadt, verfinsterten sich Kloses Gesichtszüge. „Dieses Thema liegt mir in der Magengrube“, bekannte der Coach. „Da werden wir auch definitiv noch einmal das Gespräch mit der Stadt suchen. Wir wollten jetzt nicht direkt auf die Barrikaden gehen. Aber es ist schon verwunderlich, dass Mundstuhl vor 250 Leuten spielen und eine Stadtmeisterschaft nicht stattfinden kann.“ Aktuell fehle den Verantwortlichen der Spielvereinigung das Verständnis dafür. „Aber wir sind da ja gut mit unserer Stadt und suchen noch einmal den Dialog“, betont Klose. „Es geht einfach darum, das noch einmal besser zu kommunizieren. Dann ist das auch okay und für uns und abgehakt.“

Sieben Testspiele

Vor dem geplanten Punktspieltag am Sonntag, 15- August, wird die Spvgg. Ingelheim sieben Testspiele absolvieren – und zwar alle daheim. Und zwar gegen die SG Wiesbachtal aus der A-Klasse Alzey-Worms (Sonntag, 4. Juli, 17.30 Uhr), Nahe-Bezirksligist SG Alsenztal (Samstag, 10. Juli, 15 Uhr), Rheinland-Bezirksligist FC Cosmos Koblenz (Samstag, 17. Juli, 17 Uhr), den Wiesbadener Kreisoberligisten SV Kostheim 12 (Dienstag, 20. Juli, 19.30 Uhr), Rheinlandligist TuS Kirchberg (Samstag, 24. Juli, 17.30 Uhr), Rheinland-Bezirksligist SV Vesalia Oberwesel (Samstag, 31. Juli, 16 Uhr), sowie Verbandsligist SG Eintracht Bad Kreuznach (Dienstag, 3. August, 19 Uhr).

Drei Youngsters für die Reserve

Das ambitionierte B-Klassen-Team der Spvgg- Ingelheim II hat ihre Personalplanungen abgeschlossen. Als Zugänge stehen Maxi Rausch (Abwehr), Haydar Babcar (Mittelfeld) und Adrian Senner (Abwehr/Mittelfeld) von den eigenen A-Junioren fest. Verlassen hat den Landesliga-Unterbau indes Mittelfeldmann Martin Landfried (SG Alsenztal). Der neue Kader umfasst 27 Mann. „Wir hoffen zunächst einmal, dass die neue Runde reibungslos durchgeführt werden kann“, sagt Coach Dirk Spitzbarth. „Zudem wollen wir unsere Spielidee festigen und den nächsten Schritt machen. Gepaart mit dem Spaßfaktor werden wir auch weiterhin attraktiven und hoffentlich erfolgreichen Fußball spielen. Wenn dabei der Aufstieg herausspringt, dann hat das Team alles richtig gemacht.“

Aufrufe: 026.6.2021, 10:00 Uhr
Michael HeinzeAutor