2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Rückkehrer Dominik Sperlein soll Don Bosco zum Klassenerhalt schießen. Unser Bild zeigt den Torjäger im Bamberg-Trikot im Jahr 2014.
Rückkehrer Dominik Sperlein soll Don Bosco zum Klassenerhalt schießen. Unser Bild zeigt den Torjäger im Bamberg-Trikot im Jahr 2014. – Foto: Jürgen Stöcklein

Sperlein - die DJK-Hoffnung hat einen Namen

Nach einer bisher schwierigen Saison blickt Don Bosco Bamberg optimistisch auf die restlichen Spiele - vor allem wegen der Verpflichtung von Torjäger Dominik Sperlein

Zwei Punkte aus fünf Spielen bei 4:9 Toren - Don Bosco Bamberg verabschiedete sich alles andere als zufriedenstellend in die Winterpause. Und da Zahlen nicht lügen, deutete vieles daraufhin, dass die sportliche Leitung in der Winterpause nicht nur personell einige Lücken füllen musste, um das Ziel Klassenerhalt erreichen zu können. Die Rückkehr einiger Langzeitverletzter sowie zweier Offensivkräfte stimmen die Verantwortlichen nun jedoch positiv was ein weiteres Bayernliga-Jahr in Wildensorg betrifft.

"Wir hatten zum Ende der Hinrunde eine ganz schwierige Phase aufgrund vieler Verletzter. Da haben wir natürlich gemerkt, dass die Trainingsqualität nicht mehr richtig da war. Das ist jetzt in der Vorbereitung anders. Die Qualität ist wieder deutlich höher, viele Verletzte sind zurück und der Konkurrenzkampf ist spürbar. Drei Wochen vor dem Punktspielstart merkt man, dass es in heiße Phase im Kampf um die Stammplätze geht", berichtet Holzger Denzler, sportlicher Leiter der Bamberger.

Dass ein Blick auf die Resultate nicht immer alles aussagt, unterstreicht Dominik Sperlein. Der Winter-Neuzugang vom TSV Memmelsdorf, der bisher als spielender Co-Trainer an der Seite von Trainerkollege Gerd Schimmer beim TSV aktiv war, beschreibt die Vorbereitung seiner neuen, alten Mannschaft wie folgt: "Die Stimmung im Team ist sehr gut und das trotz der Ausgangssituation. Uns ist natürlich klar, dass man nie genau weiß, wie man aus der Vorbereitung in die Rückrunde startet. Wir müssen einfach wissen, dass das Spiel gegen Viktoria Kahl der Anpfiff zur Restrückrunde ist und ab da müssen wir alles geben bis zum Klassenerhalt. Und darauf liegt aktuell der ganze körperliche und mentale Fokus."


Dominik Sperlein ist in Wildensorg kein Unbekannter

Wie bereits bekannt wurde, vermeldete der TSV Memmelsdorf, dass der Goalgetter den Verein bis spätestens zum Saisonende verlassen sollte: "Mir und meinem ehemaligen Trainerkollegen Gerd Schimmer wurde von Vereinsseite aus signalisiert, dass es im Sommer nicht weitergeht. Und aufgrund dieser Tatsache und den damit verbundenen Umständen hat sich der Wechsel, der erst für den Sommer geplant war, jetzt schon im Winter ergeben", erklärt der 28-Jährige, der bei seinem ehemaligen Verein über zwei Spielzeiten mit starken 54 Toren glänzen konnte.

In Bamberg ist der Mittelstürmer kein Unbekannter. Bereits ab der Saison 2013/14 lief er für das Team aus dem Stadtteil Wildensorg auf und hatte in der Folgesaison mit 25 Torbeteiligungen aus 32 Partien großen Anteil am Aufstieg in die Bayernliga Nord. Eine Quote, an die der heimatverbundene Torjäger in der aktuellen Restsaison mit Don Bosco Bamberg anknüpfen darf: "Wir wünschen uns natürlich, dass er das noch fehlende Quäntchen in der Offensive bringen kann und wir vor dem Tor einfach gefährlicher werden", erklärt Holger Denzler, der seit drei Spielzeiten den Posten als Sportlicher Leiter bei der DJK besetzt. Neben dem ehemaligen Memmelsdorfer haben die Verantwortlichen mit Bless Fiebig einen erst 19-jährigen Offensivakteur vom Ligakonkurrenten ATSV Erlangen zusätzlich an Bord holen können, der durch seine gute Jugendausbildung die idealen Voraussetzungen mitbringt.

Timo Slawik wird mit einer Knieverletzung wohl länger ausfallen.
Timo Slawik wird mit einer Knieverletzung wohl länger ausfallen. – Foto: © PresseFoto Evans/ EvRy

Denn das klare Ziel ist der Klassenerhalt. Dafür benötigen die Bamberger vor allem mehr und mehr Durchschlagskraft in ihren Offensivreihen. Mit lediglich 21 erzielten Treffern aus 21 Partien liegen nur der TSV Karlburg (16. Platz) und der FC Viktoria Kahl (17. Platz) mit 19 Treffern aus statistischer Sicht dahinter. Ersichtliche Resultate, die erneut einen Spielraum für Interpretationen bieten und nicht lügen. Ein zusätzlicher Grund für den Sportlichen Leiter, der nach fünf Jahren in Serie auch im nächsten Jahr die Bayernliga nicht missen möchte, nach vorne zu schauen: "Oberste Priorität hat der Klassenerhalt. Das ist Ziel des Vereins, der sportlichen Leitung, vom Trainerteam und auch von den Jungs. Und wenn es natürlich möglich ist über dem besagten Strich, da wir die Relegation umgehen wollen.“

Sorgen bei der Umsetzung des Vorhabens Klassenerhalt bereitet die aktuelle Personalsituation. Mit Julian Glos (24) und Nicolas Esparza (26), der voraussichtlich in zwei Wochen wieder am Mannschaftstraining teilnehmen kann, befinden sich zwei Akteure aktuell im Aufbautraining. Manuel Hümmer (29) sowie Namensvetter Manuel Müller (28) sind nach überstandenen Verletzungspausen wieder voll im Saft und können die Vorbereitung bisher ohne Probleme absolvieren. Der 29-jährige Mittelfeldakteur kann durch seine Rückkehr den Konkurrenzkampf um die Positionen in der Schaltzentrale nochmals befeuern.


Ein Blick auf die lange Verletztenliste

Stattdessen bereitet Verteidiger Timo Slavik die erwähnten Sorgen. Beim Testspiel am vergangenen Samstag gegen die SG Quelle Fürth, aktuell in der Landesliga Nordost unterwegs, verletzte sich der 21-Jährige unglücklich am Knie. Die Diagnose: Kreuzbandriss und Meniskus-Schaden. "Das hat einen ganz faden Beigeschmack, vor allem in der Vorbereitung. Das trifft uns natürlich, da Timo viel Qualität mitbringt und in der Defensive sehr wichtig für uns ist. Persönlich finde ich sowas einfach tragisch, da er echt gut unterwegs war und noch ziemlich jung ist. Das ist ein harter Schlag." Der Verteidiger, der beim FC Rot-Weiß Erfurt ausgebildet wurde und in der Regionalliga für die Rot-Weißen in 26 Partien auflief, spielte sich in Bamberg zuletzt mit Ablauf der Hinrunde zunehmend in Form.

Für ihn muss nun in der Vorbereitung ein potenzieller Ersatz ausgemacht werden, bevor die Vitzthum-Elf am 7. März beim Tabellenletzten FC Viktoria Kahl in die Restsaison startet. Auf eine zweifelsohne schwierige Aufgabe folgt dann bereits die Nächste. In der darauffolgenden Woche müssen die Bamberger zum Oberfrankenderby nach Hof reisen. Zwei Partien, die einen wegweisenden Charakter besitzen. Neustürmer Dominik Sperlein weiß um die Eigenschaften dieser Aufgaben: "Alle restlichen elf Spiele sind für uns entscheidende Partien und wir wollen schauen, dass wir so schnell wie möglich den Deckel auf den Klassenerhalt draufmachen. Das werden zwei schwierige Spiele zum Anfang, aber wir wollen mit der richtigen Einstellung reingehen und am Ende nicht mit leeren Händen dastehen." Ein Gedankengang, der in den Köpfen verankert sein muss und den richtigen Weg zum Klassenerhalt vorgibt. Denn die DJK Don Bosco Bamberg - bereits seit fünf Jahren in der Bayernliga dabei – möchte diese Serie auch in Zukunft weiterführen, mit einem großen Traum, der den Sportlichen Leiter antreibt: "Ich wünsche mir, nächstes Jahr wieder zwei so geile Derbys zu haben vor 2000 Zuschauern. Das sind für den Kreis Bamberg, für uns Verantwortliche und für die Spieler Events, von denen man gerne nochmal in 20 Jahren erzählt."

Aufrufe: 022.2.2020, 09:31 Uhr
Niklas KorzendorferAutor