2024-06-06T14:35:26.441Z

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– Foto: Nückel/Steinmann

Sossenheim: Rückzug aus der KOL!

Schokory: "Der Vorfall in Eschborn war ausschlaggebend" +++ Sossenheim damit erster Absteiger

Wiesbaden/Main-Taunus. Paukenschlag im Main-Taunus: Kreisoberligist SG Sossenheim zieht die Konsequenzen aus dem bisherigen Saisonverlauf und dem Polizeieinsatz gegen den FSC Eschborn - wir berichteten - und melden ihre Mannschaft vom Spielbetrieb ab. Damit stehen die Sossenheimer als erster Absteiger fest.
Am gestrigen Donnerstagnachmittag berief der Verein eine Vorstandssitzung ein, bei der auch der Coach Zamar Schokory teilnahm. "Dabei ging es hauptsächlich um den Vorfall in Eschborn", sagt Schokory, der sich die Aussagen von den Vorstandsmitgliedern anhörte, wie er bestätigt. Nach reiflicher Überlegung habe er für sich persönlich entschieden, "die Mannschaft vom Spielbetrieb zurückzuziehen." Ein zu kleiner Kader im Falle möglicher Sperren habe "nichts damit zu tun", versichert er. Einzig und allein der Vorfall in Eschborn habe ihn zu diesem Schritt gebracht. "Wir haben eine Stellungnahme zu den Ereignissen abgegeben. Da wir aber schon in der Vergangenheit einige Probleme mit dem Richter hatten, der fünf meiner Spieler für 64 Spiele sperrte, habe ich keine Hoffnung auf ein Urteil, in dem für uns entschieden wird. Somit machen wir die Bühne noch vor der Urteilssprechung frei", erklärt er.

Schokory: Eschborner Stellungnahme "zu 70 Prozent gelogen"

Schokory betont noch einmal, dass verbale Provokationen und Beleidigungen von "beiden Seiten" kamen. Auch die Ohrfeige von einem seiner Spieler bejaht er ebenso wie "harte Fouls". Er dementiert hingegen die Vorwürfe gegen einen "Karate-Kick über die Bande" oder einen "absichtlichen Ellenbogenschlag" in einem Kopfballduell, die die Eschborner seinem Team - laut Schokory - anlasten. "Die Anschuldigungen lesen sich, als ob nur wir Schuld an dem Vorfall haben, obwohl auch Eschborn dazu beigetragen hat. Das ist eine Unverschämtheit. Die Eschborner Stellungnahme ist zu 70 Prozent gelogen. Dass wir zurückziehen, ist daher besser für uns", zeigt sich Schokory empört über die Vorwürfe. "Ich habe schon als Kind gelernt: Wenn man auf einer Hochzeit nicht eingeladen ist, sollte man darauf nicht tanzen. Dieses Gefühl habe ich bei uns, dass wir nicht in den Fußballkreis eingeladen sind", so Schokory weiter.

"Will weiter als Trainer arbeiten"

Seine erfolgreiche Zeit bei seinem Heimatverein geht nun abrupt zu Ende. "Ich möchte der SG Sossenheim für die vielen tollen Jahre danken und wünsche ihr für die Zukunft alles Gute", so Schokory. Er selbst will "als Trainer weiterarbeiten." Wohin es ihn verschlägt, weiß er noch nicht. "Ich bin offen für alle Kreise. Ob Main-Taunus, Frankfurt oder Wiesbaden, das ist mir egal", stellt er klar. Er habe bereits ein erstes Angebot von einem neuen Verein bekommen, dass er sich allerdings noch "genau anschauen" müsse. Vielleicht wartet er aber auch noch bis zur Winterpause, ehe er sich - bei einem passenden Angebot - für einen neuen Verein entscheidet, ergänzt er.




Aufrufe: 018.9.2020, 15:00 Uhr
Marcus MühlenbeckAutor