2024-05-17T14:19:24.476Z

FuPa Portrait
Stefan Cerny fungiert beim FC Labertal 05 als Abteilungsleiter und Torwart.
Stefan Cerny fungiert beim FC Labertal 05 als Abteilungsleiter und Torwart. – Foto: Markus Schmautz

So lange ihn die Beine tragen

Stefan Cerny ist Aufstiegskeeper und Abteilungsleiter +++ Auch zwei Kreuzbandrisse konnten ihn nicht aufhalten

Im Jahr 2005 schlossen sich die Fußballer der Vereine SV Riekofen und SC Schönach zusammen. Seitdem geht man unter dem Namen FC Labertal 05 an den Start. Fast von Beginn der Fusion an ist Stefan Cerny mit an Bord. Und zwar als Spieler und seit acht Jahren inzwischen sogar als Abteilungsleiter. In dieser Zeit musste der inzwischen 31-Jährige viele Tiefen miterleben, durfte sich aber auch über zwei furiose Aufstiege freuen.

Mit dem Fußballspielen begonnen hat Stefan Cerny, der aus Taimering stammt, beim SV Sünching. In der U17 ging es weiter zum FC Mötzing. „Mein Heimatverein, der SV Riekofen hatte damals leider keine eigenen Jugendmannschaften“, erklärt Cerny, der schon früh seine Leidenschaft für das Torhüterspiel erkannt hat. Das letzte A-Jugend-Jahr verbrachte er schließlich bereits im Seniorenbereich. „Im Jahr 2007 stieg der FC Labertal in die Kreisklasse ab. Wir jungen Spieler wurden gebraucht. Zu sechst wechselten wir schon vor dem letzten Jahr unserer Jugendzeit in den Herrenbereich zum FC über.“

Trotzdem war der Negativlauf nicht mehr zu stoppen. Zuerst stieg man 2009 in die A-Klasse ab, 2014 folgte sogar der Absturz in die B-Klasse. „Die Verantwortlichen zogen damals einen Schlussstrich, traten nicht mehr zur Wiederwahl an. Das kam für uns alle überraschend, die Sitzung wurde um eine halbe Stunde vertagt. Sollte keine Lösung gefunden werden, würde man die Neuwahlen verschieben, hieß es. Wir standen vor einem Problem. Nach einer kurzen Bedenkzeit, stellten sich einige der jungen Spieler spontan der Herausforderung“, so Cerny, der sich zum Abteilungsleiter wählen ließ. Daniel Haverl wurde sein Stellvertreter, Andreas Halbauer der Vorsitzende, Johannes Gerl dessen Stellvertreter. „Wir alle waren blutjung, keiner war älter als 24. Doch was blieb uns übrig, als in die neuen Positionen hineinzuwachsen. Nach dem Abstieg in die B-Klasse erinnerten wir uns an unseren U19-Trainer Reiner Hien vom FC Mötzing. Er sagte zu, uns helfen zu wollen, was sich als Glücksfall erweisen sollte“, blickt Cerny zurück.

Der damals neue Abteilungsleiter war und ist ein geselliger Typ. Ee sprach viele Freunde und Arbeitskollegen an, ob sie nicht zum FC wechseln wollen. „Mit Reiner kam der Erfolg zurück. Unter seiner Führung schafften wir 2016 die Rückkehr in die A-Klasse. Dort wurden wir auf Anhieb Siebter, bevor Reiner sein Traineramt zur Verfügung gestellt hat, da seine Mission erfüllt war.“

Mit Admir Hodzic und Sinisa Rudan holte das noch immer junge Führungsteam zwei neue Spielertrainer. Rudan kickte bereits in der Bayernlinga, Hodzic immerhin in der Bezirksliga. Unter der Führung des Spielertrainer-Duos holte sich der FC in der Saison 2018/19 die Meisterschaft in der A-Klasse 1. Und auch eine Liga höher konnte der FCL gut mithalten. Nach 22 von 26 Spielen rangiert der FC Labertal in der aktuellen Saison 2019/21 auf einem hervorragenden sechsten Tabellenrang mit 32 Punkten. In der Heimtabelle liegt man sogar auf Rang zwei mit 28 Zählern. Neun Siege und zwei Unentschieden bei nur einer einzigen Niederlage stehen zu Buche. „Und die Niederlage gegen Oberhinkofen kassierten wir auf dem Trainingsplatz“, erklärt Stefan Cerny, der nach dem Aufstieg eigentlich als Torwart der Ersten zurücktreten wollte, zumal er seit 2017 auch die Geschicke der Zweiten Mannschaft als Spielertrainer leitet. Doch es kam anders als geplant: „Nach ein paar Spielen verletzte sich mein Nachfolger Gracjan Weber, anschließend konnte er aus familiären Gründen nicht die nötige Zeit aufwenden. Inzwischen wohnt er in der Nähe von Ingolstadt. So musste ich halt nochmal voll angreifen!“

In der Saison 2019/21, die nun coronabedingt vor dem Abbruch steht, stand Cerny 17 Mal zwischen den Pfosten. „Wir sind zwar auf der Suche nach einem Torwart. Wenn sich aber nichts ergeben sollte, dann stehe ich halt weiterhin meinen Mann“, verspricht der spielende und nach dem Ball hechtende Abteilungsleiter. Das Spielertrainer-Duo hat bereits verlängert. Der Kern der Mannschaft bleibt beisammen. „Wir wollen in der nächsten Saison gerne noch etwas weiter oben mitmischen“, erklärt Cerny, der die Erfolge der letzten Jahre nach etlichen Spielzeiten in der Versenkung natürlich besonders genießt. Vor allem die Derbys gegen Pfatter, Aufhausen oder Moosham. Dabei hat Cerny seine Karriere eigentlich bereits im Jahr 2009 nach einem Kreuzbandriss beendet. Nach einer längeren Pause wagte Cerny ein Comeback in der Reserve. „Nur zwei Wochen später stand ich aber schon wieder im Tor der Ersten.“ Inzwischen kam ein zweiter Kreuzbandriss hinzu, ebenso die ein oder andere Verletzung am Meniskus. „So lange mich die Beine tragen, möchte ich meinen Lieblingssport betreiben. Egal ob in der Ersten oder in der Zweiten!“

Im Jahr 2021 stehen wieder Neuwahlen ins Haus. „Natürlich stelle ich mich erneut als Abteilungsleiter zur Verfügung“, verspricht der inzwischen 31-jährige Schlussmann. Den Zusammenschluss vom SC Schönach und dem SV Riekofen empfindet er als sehr gelungen. „Die beiden Vereine arbeiten prächtig zusammen. Und wir haben genügend Plätze zum Trainieren und Spielen. Alle ziehen an einem Strang!“ Auf den Neustart sind beim FC Labertal alle heiß. Das Fußballspielen geht den meisten ab! Zudem hat sich beim FC auch in puncto Jugendarbeit etwas getan. „Nach einer langen Flaute rücken heuer erstmals wieder vier Jugendliche in den Herrenbereich auf. Auch in den nächsten Jahren kommen sukzessive junge Spieler nach. Das freut uns natürlich sehr“, erklärt Stefan Cerny, der bei der weiteren Entwicklung des FC Labertal auch weiterhin tatkräftig mitwirken möchte. Und zwar auf und neben dem Platz.

Aufrufe: 013.5.2021, 10:00 Uhr
Redaktion RegensburgAutor