SKG Botnang: Derbys ohne Ende

An diesem für die Sport- und Kulturgemeinde (SKG) Botnang denkwürdigen Tag war direkt nach dem Abpfiff der Saison 2014/15 eine Konfettikanone abgefeuert worden, danach feierten alle Beteiligten der Fußballabteilung eine lange und ausgiebige Aufstiegsparty nach dem in der Staffel 1 der Kreisliga B errungenen Meistertitel. „Das war ein grandioses Fest, an das auch ich noch lange zurückdenken werde“, sagt Marten Jennerjahn, der SKG-Fußballchef. Es war nicht das einzige, das Jennerjahn Grund zur Freude gab: „Es ist schön, dass die SKG in der Öffentlichkeit endlich wieder verstärkt wahrgenommen wird“.

Nachbarschaftsduelle ohne Ende

Kein Wunder. Denn erst zum zweiten Mal in der langen Vereinsgeschichte der SKG wird der geografisch am südlichsten gelegene Fußballverein in Nord-Stuttgart in der kommenden Spielzeit nicht wie gehabt in der untersten Spielklasse antreten. Vielmehr geht es für die Mannschaft des frischgebackenen Meistertrainers Mihael Knezovic vom 23. August an eine Etage höher zur Sache – und zwar in der Kreisliga A. Groß sind bei Marten Jennerjahn schon jetzt die Vorfreude und Spannung, „endlich in einer höheren Liga zu spielen und dort auf für uns noch unbekannte Mannschaften zu treffen“, sagt der Abteilungsleiter. Komplett neu ist im gleich doppelten Wortsinn die sogenannte Nordstaffel der Kreisliga A ohnehin: In der Staffel 1 werden nach der jüngst erfolgten Reform die SKGler nun auf ihren Ortsnachbarn ASV Botnang treffen und ebenso in zahlreichen Nachbarschaftsduellen auf vier weitere Teams aus dem Stuttgarter Norden.

Start-Ziel-Sieg der SKG

Ermöglicht hat diese erfreuliche Perspektive eine überragende Saison, in welcher die SKG-Fußballer einen imposanten Start-Ziel-Sieg hingelegt haben. Mit einem 12:1 gegen den MK Makedonia Stuttgart war die Mannschaft von Trainer Knezovic in die Runde gestartet und verabschiedete sich nach weiteren elf Erfolgen und mit lediglich acht Gegentoren verlustpunktfrei in die Winterpause. Angesichts eines schon damals deutlichen Vorsprungs von zwölf Zählern auf ihren auch am Ende härtesten Konkurrenten, den VfB Obertürkheim II, reiften schon zum damaligen Zeitpunkt im Himmerreich die Hoffnungen, endlich wieder mal einen Meisterwimpel zu holen.

Besagte Hoffnungen sollten nicht vergeblich sein – denn der Plan sollte klappen. Ein halbes Jahr später reckte der Botnanger Mannschaftskapitän Johannes Baamann den Wimpel strahlend in die Höhe, nachdem auch der Schlussakt beim 6:1 gegen die Spvgg Stuttgart-Ost II erfolgreich verlaufen war. Mit einem dicken Polster von 14 Punkten war der Meistertitel eh schon vorzeitig unter Dach und Fach gewesen. Die eindrucksvolle Gesamtbilanz des neuen Champions liest sich wie folgt: 21 Siege stehen nur zwei Niederlagen gegenüber, dazu kommt eine Torbilanz von 103:21. Damit war die SKG die treffsicherste Mannschaft in der Staffel 1 der Kreisliga B und hatte zudem auch noch die beste Defensive der gesamten Konkurrenz vorzuweisen.

Drei externe Spieler sollen kommen

Inzwischen läuft die Kaderplanung bei der SKG auf Hochtouren. Die Gestaltung des neuen Aufgebots hänge nicht zuletzt davon ab, welche beruflichen Wege die zahlreichen Abiturienten im Team von Trainer Knezovic einschlagen werden. Der 28-jährige Meistercoach studiert Informationslogistik und hat, nachdem er die Mannschaft schon seit fast sechs Jahren betreut, seinen Vertrag vor kurzem verlängert. Das Gerüst seines künftigen Teams steht, sagt Jennerjahn, nachdem inzwischen auch der Verbleib des erfolgreichen Sturmduos geklärt ist: Florian Rohde und Daniel Graeff haben zusammen mehr als 40 Saisontore erzielt. Dazu sollen jetzt noch drei externen Verstärkungen kommen, deren Namen Jennerjahn momentan noch nicht verraten möchte.

Anders sieht es bei den Saisonzielen für die kommende Spielzeit aus. „Der Klassenverbleib hat für uns als Neuling natürlich oberste Priorität“, betont der Abteilungschef. Er ist überzeugt, dass es für die SKG-Kicker diesmal ein längeres Gastspiel in der Kreisliga A geben wird. Nach dem ersten Aufstieg war seinerzeit prompt der sofortige Abstieg gefolgt.