2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Spielerberater, Promoter von Musikern, Talentförderer - und jetzt auch mit einem eigenen Modelabel: Amodou Abdullei
Spielerberater, Promoter von Musikern, Talentförderer - und jetzt auch mit einem eigenen Modelabel: Amodou Abdullei – Foto: Andreas Arens

„Skala“ sorgt jetzt auch fürs passende Outfit

Ex-Angreifer der Trierer Eintracht und des SV Mehring hat abseits des Platzes alle Hände voll zu tun.

Auf dem Platz ist Amodou Abdullei bereits seit Monaten nicht mehr aktiv: Der Vertrag des heute 34-jährigen Angreifers bei Eintracht Trier lief im vergangenen Sommer aus. Die Blau-Schwarz-Weißen verlängerten den Kontrakt nach einer coronabedingt nur kurzen Saison (in der er auf fünf Tore in sieben Spielen kam) nicht weiter. „Ich halte mich fit und bin bereit, wenn eine interessante Aufgabe wartet“, lässt der gebürtige Nigerianer mit deutschem Pass durchblicken.

Von seinem Wohnort Newel vor den Toren Triers aus hat Abdullei längst seine berufliche Laufbahn nach der Spielerkarriere auf den Weg gebracht. „Skala“, wie er in Anlehnung an einen nigerianischen Fußballer mit ähnlichem Spielstil eigentlich nur gerufen wird, fungiert weiter als Spielerberater, wobei er sich auf junge Talente spezialisiert hat. Besonders viel verspricht sich Abdullei aktuell von seinem Schützling György Toth – der Ungar spielt für den Chemnitzer FC in der B-Junioren Bundesliga Nord/Nordost. In der Fußballbranche will Abdullei nun auch seine eigene Modemarke platzieren. Seit kurzem trägt Nordost-Oberligist FC Inter Leipzig Trikots mit dem Skala-Sports-Zeichen. Geplant ist, die Artikel demnächst auch online zu vertreiben.


„In der Corona-Zeit, in der monatelang kein Fußball möglich war, habe ich meine Gedanken noch einmal intensiviert, was ich alles auf die Beine stellen will“, sagt Abdullei im Gespräch mit FuPa.net. Zudem will er mit einer Fußballakademie Jugendliche auf ihrem Karriereweg unterstützen und liebt heiße Rhythmen: Als Promoter hat er unter dem Label Skala Records mehrere afrikanische Musiker unter seine Fittiche genommen, um ihnen Konzerte und Club-Auftritte in Europa zu ermöglichen. Einen eigenen Musik-Club in Trier zu eröffnen, ist nach wie vor das Ziel Abdulleis – Corona und die starken Einschränkungen auch und gerade im Gastronomie- und Veranstaltungsbereich bremsten ihn aber hier zuletzt gewaltig aus.


Wie es ist, aus Afrika zu kommen und in Europa Fuß zu fassen, hat er selbst erfahren: Als 17-Jähriger wechselte er einst von einer Akademie in seiner westafrikanischen Heimat zunächst nach Norwegen, um bald darauf bei Eintracht Trier zu landen. Mit der U 19 ging er in der Saison 2005/2006 unter dem heutigen DFB-Junioren-Nationaltrainer Michael Prus in der A-Jugend-Bundesliga Süd/Südwest auf Torejagd. Beim SSV Ulm 1846 machte er Bekanntschaft mit dem heutigen Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft, Marcus Sorg („Nicht nur ein Top-Trainer, sondern auch ein super Mensch.“), und lernte in Schwaben auch den späteren Bundesligatrainer und heutigen Coach des russischen Erstligisten Lok Moskau, Markus Gisdol, kennen. Auch von ihm schwärmt Abdullei noch rund eineinhalb Jahrzehnte später in höchsten Tönen. Der KSK Beveren in Belgiens zweiter Liga, der F91 Düdelingen und Käerjeng in Luxemburg, Borussia Neunkirchen und der SV Mehring in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, der zypriotische Club Cihangir, der CS Grevenmacher in der zweiten Liga Luxemburgs, dann die TuS Koblenz in der Oberliga, vor seiner Trierer Zeit noch der VfR Aalen in der Regionalliga waren weitere Stationen.


„Als Fußballer musst du flexibel sein. Ich hatte nie vor, viel zu wechseln. Manchmal ergibt es sich aber – auch aufgrund der Perspektiven, die einem woanders noch mal besser erscheinen“, sagt der wuchtige, kopfballstarke Angreifer im Rückblick.

Aufrufe: 016.2.2022, 01:11 Uhr
Andreas ArensAutor