2024-06-04T08:56:08.599Z

Interview
Sieht viel Potenzial im Kader seines SV Deisenhausen-Bleichen: Trainer Andreas Sturmer.	Foto: Flo Mayer
Sieht viel Potenzial im Kader seines SV Deisenhausen-Bleichen: Trainer Andreas Sturmer. Foto: Flo Mayer

Siege gegen das Alleinstellungsmerkmal

Trainer Andreas Sturmer erklärt, warum der SV Deisenhausen-Bleichen so aufstiegsmotiviert ist

Zwei Mannschaften hat der SV Deisenhausen-Bleichen im Spielbetrieb, was noch keine Besonderheit darstellt. Wohl aber, dass beide Teams in der B-Klasse beheimatet sind. Das soll sich ändern, wie Trainer Andreas Sturmer im Interview erklärt.

Herr Sturmer, der SV Deisenhausen-Bleichen hat die zweifelhafte Ehre, die einzige Mannschaft im Landkreis Günzburg zu sein, deren erste und zweite Mannschaft in derselben Klasse spielen, nämlich in der B-Klasse. Wie kam es dazu?

Sturmer: Ganz einfach: Wir haben es in der vergangenen Saison mit unserer ersten Mannschaft nicht geschafft, die A-Klasse zu halten.

Sie haben die Mannschaft heuer nach der Winterpause übernommen. Wieso hat es mit dem Klassenerhalt nicht geklappt?

Sturmer: Dass es sehr schwer werden würde, die Klasse zu halten nach nur drei Punkten aus 16 Spielen, war uns bewusst. Dennoch wollten wir nach der Winterpause mindestens den Relegationsplatz erreichen. Das haben wir, und dabei auch sehr gute Spiele gezeigt. Leider konnten wir dann das Relegationsspiel nicht für uns entscheiden.

Der TSV Burgau II, gegen den Sie in der Relegation knapp verloren haben, hat in der neuen Saison schon zwei Spiele kampflos abgeben müssen, weil nicht genügend Spieler da waren. Ärgert Sie das?

Sturmer: Ja, ein bisschen schon, aber es bringt jetzt auch nichts, sich weiter damit zu beschäftigen.

Kommen wir zur aktuellen Saison. Die erste Mannschaft ist in der B-Klasse West 1 sehr gut gestartet. Planen Sie den Wiederaufstieg?

Sturmer: Unser Ziel ist es natürlich, bis zum Schluss oben mitzuspielen und dann bestenfalls den Aufstieg zu schaffen. Aber das wird bestimmt nicht einfach.

Wer sind aus Ihrer Sicht die größten Konkurrenten?

Sturmer: Die SG Reisensburg II hat einen sehr guten Start hingelegt und wird sicherlich einer der stärksten Gegner sein. Aber auch die TSG Thannhausen II und der TSV Langenhaslach II sind gute Mannschaften.

An diesem Wochenende hat Ihre erste Mannschaft spielfrei, aber eine Woche später kommt der aktuelle Tabellenzweite SG Reisensburg II zum Gipfeltreffen der Spielgruppe B West 1 nach Bleichen. Was ist in diesem Spiel drin?

Sturmer: Wir versuchen natürlich, in diesem Heimspiel die Punkte in Bleichen zu behalten, was sicherlich nicht einfach wird.

Sie trainieren ja auch die zweite Mannschaft in der B-Klasse West 2. Welche Liga ist die stärkere?

Sturmer: Schwer zu sagen. Es gibt in beiden Klassen Mannschaften, die vorneweg gehen und somit stärkere und nicht so starke Gegner. Ich denke, dass der Unterschied nicht groß ist.

Wären Sie lieber mit der ersten Mannschaft in der B-Klasse West 2? Immerhin sind dort mit TV Gundelfingen, SV Billenhausen, SV Freihalden und FC Schönebach noch vier weitere erste Mannschaften.

Sturmer: Am liebsten wäre ich in der A-Klasse West 1.

Der Motivation scheint der Abstieg nicht geschadet zu haben. Fast alle Fußballer sind dem Verein treu geblieben. Sind Sie zufrieden mit der Spielersituation?

Sturmer: Ja, ich bin sehr zufrieden mit den Spielern. Wir haben eine junge Mannschaft, die noch Potenzial hat, sich weiter zu entwickeln.

Trainieren beide Teams gemeinsam?

Sturmer: Ja, wir trainieren mit beiden Teams gemeinsam.

Die Spieltage sind für Sie bestimmt ziemlich stressig. Klappt es immer, dass Sie bei beiden Mannschaften an der Seitenlinie stehen?

Sturmer: Die Betreuung der zweiten Mannschaft bei Spielen übernehmen Konstantin Satzinger und Philipp Kober, da es für mich bei Auswärtsspielen gar nicht möglich ist, dabei zu sein, wenn wir zur gleichen Zeit spielen. Und auch bei Heimspielen kann ich nur die erste Halbzeit bei der zweiten Mannschaft dabei sein.

Im Tischtennis zum Beispiel gibt es so etwas, aber die Spielordnung des Bayerischen Fußball-Verbands verbietet es, dass zwei Mannschaften eines Vereins in derselben Gruppe spielen. Sind Sie darüber froh oder hätten Sie gerne mal gegen sich selbst gespielt?

Sturmer: Die Regelung ist gut so, da es für mich keinen Sinn macht, Mannschaften aus dem gleichen Verein gegeneinander in der Liga antreten zu lassen.

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Aufrufe: 015.9.2018, 17:08 Uhr
Günzburger Zeitung / Alexander SingAutor