2024-05-17T14:19:24.476Z

Transfers
Muss seinen Kader für die neue Saison zusammenbauen und gleichzeitig mit Abgängen kämpfen: FSV-Coach Holger Lemke. F: Schwarz
Muss seinen Kader für die neue Saison zusammenbauen und gleichzeitig mit Abgängen kämpfen: FSV-Coach Holger Lemke. F: Schwarz

Sieben Abgänge: Ungewolltes Tarforster Personal-Puzzle

Rheinlandliga: Kann der FSV Trier-Tarforst den Verlust zahlreicher Schlüsselspieler verkraften? Laut Coach Holger Lemke ist der Fokus in Sachen Neuzugänge klar.

Nach den Abgängen von Jason Thayaparan, André Thielen, Fabrice Schirra, Sebastian Stüber und Niko Schmitt werden zwei weitere Spieler den FSV Trier-Tarforst verlassen. Dem Gegenüber stehen Stand jetzt nur zwei fixe Neuzugänge. FuPa-Rheinland beleuchtet die Personalsituation, die Probleme und Hoffnungen des zweithöchsten Trierer Vereins.

Stehen dem FSV Trier-Tarforst schwierige Zeiten bevor? Betrachtet man die Personalsituation, dann könnte man zu diesem Schluss kommen. Nachdem bereits im Laufe der Saison die Abgänge der Leistungsträger Jason Thayaparan (zu Eintracht Trier) und André Thielen (zur SG Ehrang/Pfalzel) bekannt wurden, verlassen nun weitere Spieler den Trierer Stadtteil. Sebastian Stüber, seines Zeichens Vize-Kapitän der Mannschaft, zieht es zu seinem Heimatverein nach Reinsfeld – in die Trier/Saarburger B-Liga. Ihm folgen mit Fabrice Schirra und Niko Schmitt zwei Offensivspieler, die ebenfalls den Gang in den Hochwald antreten. „Spieler wie André, Jason oder Sebastian Stüber sind so Eins zu Eins natürlich nicht zu ersetzen“, trauert Trainer Holger Lemke den Abgängen nach.

Auch Weber und Gashi werden gehen

Nach TV-Informationen wird es bei diesen Abgängen nicht bleiben. Allen voran steht mit Jan Lukas Weber ein weiterer Schlüsselspieler vor dem Absprung. Sein Weg wird wohl nach Morbach führen. Neben Weber könnte auch Pajtim Gashi bald woanders spielen. Sein Ziel ist jedoch noch unbekannt. Summa summarum macht das sieben Abgänge. Dazu kommt, dass Marcel Mühlen verletzungsbedingt erst einmal pausieren wird. Ein Wechsel steht bei ihm vorerst jedoch nicht zur Debatte: "Marcel wird seinen Pass auf jeden Fall hier lassen. Wenn er wieder fit ist, wird er wieder bei uns spielen", macht Lemke Hoffnung.

Dem gegenüber stehen Stand jetzt zwei Neuzugänge: Sebastian Dahm kommt vom Luxemburger Zweitligisten Mertert-Wasserbillig, Julian Schneider von der Jugend der Trierer Eintracht. Gerade Schneiders Wechsel ergibt Sinn, er könnte der Thayaparan-Nachfolger im Mittelfeld werden. Der 19-Jährige kam in dieser Saison zu einem Einsatz in der Oberliga-Mannschaft der Eintracht und hat großes Potential. Aber: Er ist jung, keiner kann von ihm erwarten, dass er von jetzt auf gleich die Fäden im Rheinlandliga-Mittelfeld zieht. „Julian kann es direkt in die Startelf schaffen. Aber er muss sich entwickeln“, so Lemke. Mit Sebastian Dahm kommt ein Torwart mit Rheinlandliga-Erfahrung. Hier hat der FSV mit Yunus Akgül und Daniel Bauer bereits zwei Keeper, die sich in der Liga schon bewiesen haben – keine Position also, auf der große Not herrscht. Außerdem laufen Verhandlungen mit Marc Keller (SV Morbach).

Gestandene Spieler ohne Gehalt? Schwierig zu bekommen.

Nachdem der FSV bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison knapp am Abstieg vorbeigeschrammt ist, droht nun eine neuerliche Saison im Kampf um den Klassenverbleib. Quantitativ wird es vermutlich – auch aufgrund der starken zweiten Mannschaft – kein Problem sein, die Abgänge aufzufangen. Qualitativ hingegen plagt den FSV ein Problem, das zuletzt der SG Badem zum Verhängnis wurde: Der Verein zahlt weiterhin keine Spielergehälter. Spieler vom Kaliber Thayaparan, Thielen, Stüber oder Weber werden mit dieser Ausrichtung schwer bis gar nicht zu bekommen sein. Dies liegt laut Lemke jedoch nicht nur an der finanzoiellen Komponente, sondern "viele Jungs wollen den Aufwand einfach nicht mehr betreiben". Der Fokus wird demnach voraussichtlich weiter in Richtung Transfers wie dem von Julian Schneider – sprich aus der Jugend von Kooperationspartner Eintracht Trier – gehen. Lemke spricht diese Entwicklung an: „Die Mannschaft wird ein neues Gesicht und andere Führungsspieler haben. Unsere Philosophie ist es weiter auf junge Spieler zu setzen.“ Auf lange Sicht scheint dies eine sinnvolle Ausrichtung zu sein, doch eines ist klar: Einfacher als die vergangene wird die kommende Saison wohl kaum werden.

Aufrufe: 011.6.2018, 18:21 Uhr
Christian ThomeAutor