88 Minuten dauerte es, dann wurde aus dem Hexenkessel an der Bremer Brücke ein Tollhaus. Daran entscheidend beteiligt war der kurz zuvor eingewechselte Ex-Aspacher Bashkim Renneke. Dessen Flanke köpfte der beste Mann auf dem Plazt Marc Heider zum 1:0 ins lange Eck. Ein Tor, das Großaspach in tiefe Trauer stürzte. „Meine Spieler haben’s nicht verdient, ohne Punkt heimzufahren“, hatte ein bitter enttäuschter Trainer Oliver Zapel Verständnis dafür, dass seine Elf mit hängenden Köpfen in die Kabine schlich. Wenigstens ein Punkt war für die Kicker aus dem Fautenhau beim Tabellenzweiten aus Niedersachsen drin. Doch kurz vor Erreichen des Ziels stand für die Schwaben das Tal der Tränen.
Nicht nur SG-Coach Zapel fragte sich, wie die Partie wohl gelaufen wäre, wenn Aspachs Mittelfeldspieler Nicolas Jüllich in der 42. Minute nach klasse Vorarbeit von Manfred Osei Kwadwo aus 12 Metern nicht die Latte sondern ins Tor getroffen und die Gäste damit in Führung gebracht hätte. Doch weil der Treffer nicht gelang, war es bis kurz vor Schluss eine Partie, in der die bärenstarke Defensivarbeit dem Titelaspiranten ordentlich Paroli bot. „Das war ein sehr schweres Spiel. Wir waren überlegen, hatten aber nichts Zwingendes“, stellte VfL-Trainer Joe Enochs der SG indirekt ein Lob aus.
Kaufen konnten sich die Gäste von der allgemeinen Anerkennung, die ihr durchaus couragierter Auftritt bei den Beobachtern fand, allerdings nichts. Um den gerechten Lohn einzufahren, hätte Großaspach hinten die Null bis zum Schlusspfiff halten müssen, oder vorne wenigstens eine der vier, fünf guten Kontermöglichkeiten nutzen. Doch weder der überraschte Kai Gehring (8.), noch der eifrige sowie stets gefährliche Kwadwo (29., 67. und 90.) und eben auch nicht Jüllichs Schüsse (42. und 66.) brachten Erfolg.
Auf der anderen Seite waren es vor allem Kwasi Okyere Wriedt (43. und 61.) sowie eben der spätere Torschütze Heider, die für Gefahr sorgten. Hinzu kam eine Möglichkeit für den Niederländer Jules Reimerink (83.), der aus spitzem Winkel aber am aufmerksamen SG-Keeper David Yelldell nicht vorbei kam. Sechs Minuten später war Aspachs Schlussmann dann doch geschlagen.
Damit war eine Partie entschieden, in der sich die Zuschauer über mangelnden Einsatz, Kampfgeist und auch gelungene Spielzüge nicht beklagen durften. Großaspach hatte dabei alles getan, um einen Gegentreffer zu verhindern und immer wieder versucht, mit schnellen Kontern vorne Nadelstiche zu setzen. Gastgeber Osnabrück hatte gerackert und sich um Druck bemüht, um aus seiner Feldüberlegenheit zählbares Kapital zu schlagen. Und das mit starker Unterstützung von rund 7 500 lautstarken und gar nicht norddeutsch unterkühlten Fans. Die hatten sich allerdings lange gedulden müssen, ehe sie im altehrwürdigen Stadion an der Bremer Brücke für den von ihnen erhofften Jubelorkan sorgen konnten.
VfL Osnabrück: Gersbeck – Sangare, Appiah, Willers, Dercho – Heider, Syhre, Groß, Reimerink (83. Renneke) – Kristo (70. Tigges), Wriedt (78. Menga)..
SG Sonnenhof Großaspach: Yelldell – Krause (88, Lechler), Leist, Gehring, – Sohm, Röttger (59. Aschauer), Hägele, Jüllich, Lorch, Osei Kwadwo – Röser (85. Binakaj).
Tore: 1:0 (88.) Heider.
Gelbe Karten: Wriedt, Willers, Heider / Krause, Röttger, Jüllich, Hägele. – Schiedsrichter: Schlager (Rastatt). – Zuschauer: 7534.
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