Ligabericht
SG Romrod/Zell verschwindet von der Karte
KLB ALSFELD: +++ Ex-Kreisoberligist meldet nicht für kommende Saison in der Kreisliga B Alsfeld +++
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www.oberhessische-zeitung.de/artikel_21850615" class="align-self-middle vrm-socialShare__link large-12"> Alsfeld Bittere Kunde für den heimischen Fußballkreis: Erneut verschwindet ein Verein - oder in dem Fall eine Spielgemeinschaft - von der aktiven Bildfläche. Wie Fabian Musch (Abteilungsleiter Fußball) dieser Zeitung mitteilte, wird der Alsfelder B-Ligist SG Romrod/Zell in der kommenden Spielzeit keine eigene Mannschaft mehr stellen. Die Entscheidung, die Lichter auszuknipsen, sei nicht leichtgefallen - gefallen ist sie am vergangenen Wochenende.
"Wir saßen am Samstag noch einmal mit Teilen des Vorstands zusammen und haben uns die Personalsituation angeschaut. Nachdem uns ein paar Jungs verlassen wollen und wir auch keine Neuzugänge bekommen, ist die Personaldecke einfach zu dünn", erläutert Musch die Hintergründe des Rückzugs seines Klubs, der in der Saison 2016/17 noch in der Kreisoberliga Gießen Süd angetreten war, ehe der Abstieg in die A-Liga Alsfeld folgte. Seit 2019 trat die SG schließlich noch eine Staffel weiter unten an, konnte sich aber zuletzt in der B-Liga stabilisieren und landete in der Abschlusstabelle der "Corona-Runde" auf einem stabilen achten Rang.
Jedoch hatte die SG Romrod/Zell, so Fabian Musch, bereits in der nun abgebrochenen Spielzeit mit massiven Personalsorgen zu kämpfen, vor dem Saisonstart hatten das Team gleich elf Akteure verlassen. "Es gab da Spiele, wo wir nur mit zehn Mann auf dem Feld standen", so der 29-jährige Funktionär, der darlegt, dass dieser Negativtrend bis heute nicht zu stoppen gewesen sei. "Auch dadurch, dass die Jugendarbeit bei uns seit Jahren fast gar nicht mehr aktiv ist, ist es für die Zukunft schwierig geworden", so Musch, der kalkuliert, dass man mindestens einen harten Kern von 18 Spielern benötigt, um eine Spielzeit einigermaßen sorgenfrei durchzuziehen - diese Voraussetzungen seien aktuell nicht gegeben. Für Fabian Musch war und ist die Entscheidung, die SG Romrod/Zell vom Spielbetrieb zurückziehen, merklich schwierig: "Es zerrt extrem an mir. Selbst mit 29, auch wenn ich noch so jung und nicht so lange Abteilungsleiter bin: Man macht das eben mit Herzblut. Ich hätte nie gedacht, dass das mal so kommt." Natürlich, sagt Musch, habe er in den letzten Jahren auch Versuche gestartet, die SG mit anderen Klubs zu erweitern, um das bedrohliche und nun eingetretene Ende abzuwehren, von Erfolg seien diese Anfragen jedoch nicht gekrönt gewesen: "Am Ende muss das eben jeder Verein für sich entscheiden." Den bisherigen Coach Gerhard Krätschmer sowie den designierten neuen Trainer Dorin Pop, der sein Amt in Romrod/Zell nun nicht mehr wird antreten können, habe er, sagt Fabian Musch, bereits informiert. Ebenso Kreisfußballwart Frank Heller. "Ich möchte allen Spielern und Vorstandskollegen Danke sagen für die gute Zusammenarbeit. Lobend erwähnen möchte ich auch Frank Heller, Peter Wiederhold und Peter Kraus, die hier im Kreis sehr gute Arbeit leisten. Sie versuchen immer, zugunsten der Vereine zu entscheiden und leisten hervorragende Arbeit, um den Fußball im Kreis Alsfeld so gut wie möglich darzustellen - und das ist schwer genug", so Fabian Musch, der trotz aller Tristesse hinsichtlich der aktuellen Lage, das Buch der SG Romrod/Zell nicht gänzlich zuschlagen möchte. Er gebe, sagt er, die Hoffnung nicht auf, dass in Romrod nochmal Fußball gespielt wird. Wann und ob das sein wird - das lässt sich heute freilich nicht sagen.
Aufrufe: 023.6.2020, 16:36 Uhr
Oberhessische ZeitungAutor
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