2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Immer ein Vorbild an Einsatz: Steffen Sprau hat zusammen mit Christian Ohlinger das Traineramt beim Verbandsligisten SG Rieschweiler übernommen.
Immer ein Vorbild an Einsatz: Steffen Sprau hat zusammen mit Christian Ohlinger das Traineramt beim Verbandsligisten SG Rieschweiler übernommen. – Foto: Timo Schlitz

SG Rieschweiler ist wieder eine Einheit

Die SG Rieschweiler hat es in dieser Saison nicht leicht. Nachdem im Sommer etliche Stammspieler die Mannschaft von der Dicken Eiche verließen, startete die SGR mit dem neuen Trainer Dirk Kapitulski mit drei Niederlage und einem Unentschieden in die Runde der Verbandsliga Südwest.

Dann zog der Verein die Reißleine und installierte ein neues Trainerteam, das sich aus dem Kader und der Vereinsführung rekrutiert: Steffen Sprau und Christian Ohlinger übernahmen die Verantwortung. Ihnen steht Daniel Preuß zur Unterstützung zur Seite. Und siehe da: Auch wenn es zwischendurch den einen oder anderen Rückschlag gab - 0:14 beim FC Speyer, 1:8 bei Alemannia Waldalgesheim – zeigt die Tendenz des blutjungen Teams nach oben. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist wieder zurück. FuPa-Westpfalz hat mit Steffen Sprau gesprochen.

Hallo Herr Sprau, was hat sich in den letzten Wochen verändert?
Steffen Sprau: Die Stimmung im Training und bei den Spielen ist sehr positiv. Jeder ackert, es wird wieder untereinander gesprochen und sich gegenseitig aufgebaut. Wir sind zu einer Einheit auf und auch neben dem Spielfeld zusammengewachsen. Das sehe ich den Spielern in den Augen an, der unbedingte Wille ist zurück. Wir kommen in jedem Training ein Stück voran.

Was ist als Trainer anders wie als Spieler?
Steffen Sprau: Ich gehe mit einer andern Sichtweise in die Trainingseinheiten. Welche Ziele setzen wir uns heute, welche Übungen und Spielformen stehen auf dem Programm? Das muss alles geplant werden. Im Training selbst haben wir eine gute Aufgabenteilung innerhalb unseres Trainerteams gefunden. Christian Ohlinger, Daniel Preuß und ich übernehmen verschiedene Parts, wie Warmmachübungen, Torabschluss, Spints, Technikübungen und das Einüben von Spielzügen. Das geht alles Hand in Hand. Die größte Änderung für mich war es, auf dem Platz je nach Spielverlauf oder Verletzungen taktische oder personelle Entscheidungen zu treffen. Von außen hat man da einen besseren Überblick. Mittlerweile funktioniert das aber auch sehr gut.

Das neue SGR-Team besteht fast ausschließlich aus Talenten, die frisch aus der A-Jugend gekommen sind. Kann man so in der Verbandsliga bestehen?
Steffen Sprau: Ja, wenn es auch schwierig wird und großen Anstrengungen bedarf. Wir müssen und wollen das vorhandene Potenzial unserer blutjungen Mannschaft schnell entwickeln. Die Spieler müssen sich an die schnellere und härtere Spielweise in der Verbandsliga gewöhnen - aber das schaffen sie schon. Wie haben in den vergangenen Runden auch immer wieder Fußballer von der A-Klasse auf Verbandsliganiveau gebracht und gute Erfahrungen mit dieser Herangehensweise gemacht. Sicher war unser Monster-Saisonauftakt beim Oberligaabsteiger SC Idar-Oberstein (0:9) nicht einfach. Aber wir werden und wollen auch bei Niederlage erhobenen Hauptes vom Platz marschieren. Und auch im Falle eines Abstieges geht es weiter: Manchmal muss man eben einen Schritt zurück machen, um wieder nach vorne zu gehen. Das haben wir beim Abstieg unserer zweiten Mannschaft in die A-Klasse erlebt, die ein Jahr später wieder in die Bezirksliga aufgestiegen ist. Und diesen Weg als Ausbildungsverein verfolgen wir konsequent weiter…

...mit Ihnen als Trainer?
Steffen Sprau: Das werden wir sehen. In den nächsten Wochen wird es sicher Gespräche mit dem gesamten Trainerteam geben. Für mich persönlich ist es momentan keine leichte Situation. Ich war als Spieler nach meiner langen Verletzung wegen eines Kreuzbandrisses wieder nahe an 100 Prozent meiner Leistungsfähigkeit. Vor zwei Wochen hat es mich mit einem Sehnenriss im Knie wieder schwer erwischt. Ich muss sehen, wie und ob es als Fußballer weiter geht. Ich bin mit 31 auch nicht mehr der Jüngste und bei der SGR ja auch noch im Vorstand. Daher kann und will ich mich noch nicht festlegen. Klar ist aber, dass mir die Arbeit mit den jungen Spielern enormen Spaß bereitet. Ich denke, bis zur Weihnachtsfeier wird eine Entscheidung fallen. So wird das in Rieschweiler gehandhabt. (frw)

Aufrufe: 029.10.2019, 12:18 Uhr
FuPa-Redaktion WestpfalzAutor