2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Den Abwärtstrend stoppen wollen die Eglinger um Trainer Herbert Mühr.
Den Abwärtstrend stoppen wollen die Eglinger um Trainer Herbert Mühr. – Foto: R. stallein

SF Egling-Straßlach im Abstiegskampf: „Der Trainer kann am allerwenigsten dafür“

Edelmann soll Sturmmisere beenden

Vor dem Saisonendspurt stärkt Franz Beierbeck, Fußball-Chef der stark abstiegsbedrohten Sportfreunde Egling-Straßlach, seinem Coach Herbert Mühr den Rücken: „Der Trainer kann am allerwenigsten dafür.“

Egling – Groß war der Jubel in Egling und Straßlach, als die Sportfreunde im Juni 2019 überraschend in die Kreisliga aufgestiegen waren. Doch seitdem geht es rasant bergab. Bei Abbruch der vorigen Saison, die sich wegen der Pandemie fast über zwei Spielzeiten hinzog, hatte sich der Aufsteiger aus 17 Partien gerade mal drei Unentschieden erspielt. Und der Negativtrend hält an: Seit Saisonbeginn kämpft das junge Team in der Kreisklasse dagegen an, gleich in die A-Klasse durchgereicht zu werden. Doch ein branchenüblicher Reflex bleibt aus: Coach Herbert Mühr sitzt offenbar fest im Sattel. „Ich möchte ihn auf jeden Fall bis zum Sommer halten“, sagt der Eglinger Abteilungsleiter Franz Beierbeck. Stattdessen hofft der Klub auf einen namhaften Neuzugang: Thomas Edelmann, 37, Angreifer mit Landesliga- und Bezirksligaerfahrung, ist ab sofort für die Sportfreunde spielberechtigt.

Eine Frage höre er nach jedem Spiel: „Wie lange magst Du noch warten?“ Gemeint ist die Trennung vom Trainer. „Aber dem gebe ich am wenigsten Schuld“, sagt Beierbeck, der seinen Übungsleiter in Schutz nimmt – und die Mannschaft in die Pflicht. Von der sei er „ziemlich enttäuscht“ angesichts einer erschreckend schwachen Trainingsbeteiligung. „Wenn du nur fünf, sechs Spieler im Training hast und die Vorbereitungsspiele gemischt mit der zweiten Mannschaft spielen musst, kannst du nicht viel erwarten.“ Corona spiele auch eine Rolle: „Der eine oder andere war krank“, erläutert Beierbeck. „Aber andere haben Skifahren oder andere Sachen vorgezogen.“ Hinzu kamen Verletzungen und anderweitige Ausfälle. Torhüter Philip Schneider zog sich zu Beginn der Vorbereitung einen Muskelfaserriss zu, Keeper Julian Heller zwickt’s im Oberschenkel. Timo Steidle habe krankheitsbedingt seit der Winterpause keine Trainingseinheit absolvieren können. Callum Hatsell klagt über Meniskusschmerzen. Maxi Gaigl fällt auf unbestimmte Zeit aus. Studienbedingt stünden Hubert Oberhauser und Simon Häusler für den Rest der Saison nicht zur Verfügung. „Das kannst Du nicht auf dem Trainer abladen“, sagt Beierbeck. „Der kann am allerwenigsten dafür.“

Der Meinung ist offenbar auch die Mannschaft, die sich in einer geheimen Abstimmung erst vor wenigen Wochen für eine weitere Zusammenarbeit mit Herbert Mühr ausgesprochen habe. Der Coach hat nun personelle Verstärkung bekommen. Seit der Wintervorbereitung gehört Refik Pudic (27) zum Kader. Den Mittelfeldspieler aus Bosnien-Herzegowina hält Mühr für einen „super Spieler“, der derzeit allerdings angeschlagen ist. Am kommenden Wochenende erstmals im Kader stehen könnte Neuzugang Nummer zwei: Thomas Edelmann, zuletzt beim SV Sulzemoos (Bezirksliga Oberbayern Nord) aktiv, soll dazu beitragen, die Eglinger Sturmmisere zu beheben.

„Wir werden schauen, dass wir das Ruder nun herumreißen“, sagt Mühr optimistisch. Zumal man in den nächsten Wochen mit Spielen gegen den BCF Wolfratshausen II, die Fußball-Freunde Geretsried und beim SV Eurasburg-Beuerberg gegen direkte Konkurrenten Boden gutmachen kann. „Wenn du da verlierst, dann hast verloren“, unkt der Coach. Dass es so nicht kommt, hofft derweil sein „Chef“, der Ende April als Fußball-Abteilungsleiter abtritt. „Zweimal nacheinander abzusteigen und durchgereicht zu werden – das wäre bitter“, sagt Franz Beierbeck. (Rudi Stallein)

Aufrufe: 07.4.2022, 06:43 Uhr
Rudi StalleinAutor