»Schweinetruppe« schießt sich ins Finale

Salmrohr. „Schweinetruppe! Schweinetruppe! Hey! Hey! Schweinetruppe! Schweinetruppe! Hey! Hey!“ Die Spieler feiern im Kreis, springen und schreien ihren Schlachtruf. Gerade hat der FSV Salmrohr am Mittwochabend die klassenhöhere TuS Koblenz aus dem Bitburger Rheinlandpokal geworfen. Mit 1:0 durch den Siegtreffer von Sebastian Ting ist die Elf von FSV-Trainer Paul Linz ins Finale eingezogen.

Insgesamt präsentierte sich der Drittletzte der Regionalliga aus Koblenz schwach. In einem intensiven Spiel behielt der FSV über weite Strecken die Oberhand, arbeitete gut nach vorne und verteidigte vor allem in der entscheidenden Phase in der zweiten Halbzeit stark.

Dennoch hatte der FSV mehrfach auch großes Glück bei einigen Großchancen der Koblenzer, die den Ball nicht richtig trafen oder an einem bärenstarken Salmrohrer Torwart Daniel Ternes scheiterten.

Bei Salmrohr schossen Tim Hartmann, Sebastian Ting per Freistoß, zweimal Julian Bidon und einmal Timo Heinz in der ersten Hälfte aufs Tor. Jedes Mal aber zu ungenau, knapp daneben oder auf den Keeper. Salmrohr hätte sich noch beinahe ein Eigentor eingehandelt, als Daniel Braun, der sonst gut nach vorne arbeitete und gute Hereingaben versuchte, hinten einen Kopfball zurück zum Torwart zu hoch ansetzte – Ternes rettete.

Im zweiten Durchgang sorgte Salmrohr in der 50. Minute für seine größte Chance bis dahin: Nach Pass von Michael Kohns war Timo Heinz durch die Koblenzer Abwehr durch gewesen, schoss, aber TuS-Torwart Fabrice Vollborn wehrte ab. Sebastian Ting stand frei vor dem Fünf-Meter-Raum und hätte den Ball nur noch reinschieben müssen, haute aber voll drauf und weit über den Kasten.

Keine zwei Minuten später machte Ting diesen Fauxpas aber eiskalt wieder gut. Aus gut 30 Metern zog er in der Salmrohrer Vorwärtsbewegung einfach mal ab und semmelte den Ball direkt in die Maschen – der Siegtreffer zum 1:0!

„Ich war irgendwie völlig frei, keiner hat mich angegriffen und ich war nicht unter Druck. Da hab’ ich halt einfach mal abgezogen“, erzählte Ting nach der Partie mit einem verschmitzten Lachen.

Salmrohr hatte zwar zunehmend Mühe mit aktiver werdenden Koblenzern, hielt hinten aber die Null und versuchte auch, weiter vorne Druck zu machen. Daniel Schraps hätte nach Flanke von Kohns per Kopf fast das 2:0 markieren können (60.). Tim Hartmann zögerte dann bei der nächsten Riesenchance nach einem schnellen, starken Konter über Ricarcdo Couto Pinto etwas zu lange, sein Schuss wehrte TuS-Schlussmann Vollborn ab. Auf der anderen Seite hielt Salmrohrs Keeper Ternes weiter mehrfach seinen Kasten sauber und sicherte dem FSV mit den Sieg.

Im Finale, das noch nicht fix terminiert ist, trifft der FSV auf Ligakontrahent Spvgg Burgbrohl. Voraussichtlich Anfang Juni geht es dann mit dem Pokalsieg auch um den Einzug in den DFB-Pokal und um mindestens 130000 Euro Einnahmen aus Fernsehgeldern & Co.

FSV Salmrohr - TuS Koblenz 1:0 (0:0)
FSV Salmrohr: Daniel Ternes, Daniel Schraps, Daniel Braun, Tim Hartmann, Michael Kohns, Daniel Bartsch, Marc Inhestern, Sebastian Ting (71. Tobias Bauer), Timo Heinz, Fabian Helbig (46. Ricardo Couto Pinto), Julian Bidon (80. Daniel Petersch) - Trainer: Paul Linz
TuS Koblenz: Fabrice Vollborn, Admir Softic, Stefan Hickl, Felix Lietz, André Marx, José Matuwila, Sven Wurm (88. Tobias Jakobs), Oliver Laux, Danko Boskovic (46. Akiyoshi Saito), Kevin Steuke, Angelo Hauk - Trainer: Petrik Sander
Schiedsrichter: Jan Schönfeld (Hamm) - Zuschauer: 1645
Tor: 1:0 Sebastian Ting (52.)