2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Bernd Choritz

Schunke: "Das Potenzial ist da, um oben mitzuspielen"

Oberliga Süd +++ Arnold Schunke vom VfL Halle 96 im Interview

Der VfL Halle 96 steigt an diesem Wochenende mit dem Gastspiel beim Aufsteiger aus Arnstadt in die neue Oberliga-Spielzeit ein. Vorab äußert sich VfL-Kapitän Arnold Schunke über die letzte Spielzeit, die personellen Veränderungen im Sommer sowie die Ziele in der neuen Saison:

Am vergangenen Samstag habt ihr euer letztes Testspiel zur Saisonvorbereitung absolviert. Bei Sachsenligist Kickers Markkleeberg gab es eine 2:3-Niederlage. Wie lief die Partie aus deiner Perspektive?

Arnold Schunke: Wir hatten uns für das letzte Testspiel natürlich viel vorgenommen, wollten uns vor dem scharfen Saisonstart keinen Patzer leisten und mussten dann doch mit zwei schnellen, überraschenden Gegentoren klarkommen. Markkleeberg ging das Spiel anders an als unsere bisherigen Gegner, lief sehr früh an und das hat uns gerade in der ersten Halbzeit vor Probleme gestellt. In der zweiten Hälfte konnten wir den absoluten Willen das Spiel zu drehen dann besser umsetzen. Mit einem Doppelpack von Tommy Kind kamen wir wieder zurück in die Partie, konnten uns aber letztendlich nicht gegen die Gastgeber durchsetzen, die durch ihre erneute Führung nochmal Oberwasser bekamen. Immerhin hat dieses Spiel klar aufgezeigt, woran wir noch arbeiten müssen. Vielleicht kam diese Niederlage auch zur rechten Zeit, denn ein schlechtes Testspiel, das am Ende dennoch gewonnen wurde, schmälert oft den Blick. So hat uns diese Niederlage nochmal einige Defizite verdeutlicht, bevor es am Sonntag endlich wieder um Punkte geht.

Also die alte Theaterweisheit von der verpatzten Generalprobe und der gelungenen Premiere?

A.S.: Genau das kam mir gleich nach dem Spiel in den Kopf! Am Ende ist es wichtig, dass wir jetzt am Wochenende gewinnen, da sind die Vorbereitungsspiele im Grunde egal.

Das bringt das wirft gleich die nächste Frage zum kommenden Gegner. Am Sonntag startet der VfL 96 bei Aufsteiger Arnstadt in die neue Oberliga-Saison. Coach Rene Behring ist bekannt dafür, dass er seine Vorbereitung gerne so realistisch wie möglich abschließt. Wie sehr wird die Spielanlage des Auftaktgegners aus Arnstadt der von Markkleeberg ähneln?

A.S.: Am ersten Spieltag bei einem Aufsteiger anzutreten, ist immer etwas ungewiss. Arnstadt ist als Neuling in der Liga noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt, aber dennoch haben wir natürlich den Anspruch, zu gewinnen. Die Mannschaft, das Stadion und die Gegebenheiten vor Ort sind erstmal noch gänzlich unbekannt. Sie werden sicherlich mit einer gewissen Euphorie und dem Rückhalt ihrer Zuschauer in die Partie gehen. Unsere Aufgabe wird also sein, uns schnell zurecht zu finden, Druck aufzubauen und Arnstadt aufzuzeigen, wie in der Oberliga Fußball gespielt wird. Wenn wir auf diese Weise das Spiel aktiv gestalten, defensiv nichts zulassen und schnell umschalten, dann gehen wir auch als Sieger vom Platz.

Aus einer stabilen Defensive heraus Nadelstiche zu setzen, war das VfL-Erfolgsrezept in der Vergangenheit und wird also auch in der kommenden Saison das Spiel prägen. Welche Rolle spielen die Neuzugänge in diesem System?

A.S.: Ich bin ziemlich froh, dass dieses Jahr auch mal wieder frischer Wind ins Team kommt, da wir doch mehr Wechsel zu verzeichnen hatten, als im letzten Jahr. Außerdem freue ich mich, dass es auch charakterlich sehr gut passt. Mit Stefan Raßmann haben wir einen sehr erfahrenen Neuzugang, der sich bereits super integriert hat und in unserem Spiel bereits seine Lieblingsposition im Zentrum gefunden hat. Die Anderen sind deutlich jünger, starten größtenteils in ihr erstes Jahr im Herrenbereich und brauchen daher auch noch etwas Zeit. In der Oberliga wird schon ein anderer Fußball gespielt, als in der Junioren-Bundesliga, wir können daher alle gegenseitig voneinander profitieren und lernen. Allerdings erwartet niemand, dass sich die Jungs vollständig an unser System anpassen. In der Kabine sind die Neuen schon voll integriert und auf dem Platz wird es von Tag zu Tag besser. Dass in der Eingewöhnungsphase noch Fehler passieren, ist klar, aber auch ein Tommy Kind hatte mal ein erstes Jahr im Männerfußball, in dem vielleicht nicht alles so gut geklappt hat, wie heute.

Nicht nur auf dem Platz gab es Abgänge, sondern auch an der Seitenlinie. Co-Trainer Ivan Markov hat den Verein verlassen und bisher konnte noch kein adäquater Ersatz gefunden werden. Wird das in der kommenden Saison den Verein vor Probleme stellen?

A.S.: Wir hatten ja schon oft die Situation, dass der Trainer auf sich alleine gestellt war, der Zustand ist also nicht neu. Natürlich ist es schwierig für den Coach, allein alle 22 Spieler zu trainieren und die Einheiten zu organisieren. Ivan hat das in der letzten Saison sehr gut gemacht und auch der Input auf der taktischen Ebene hat Früchte getragen. Der Trainer gibt sich natürlich Mühe, das Beste aus der Situation zu machen, aber aus Sicht der Mannschaft wäre es sinnvoll, die Position des Co-Trainers wieder zu besetzen, die Gespräche scheinen ja bereits zu laufen. Das wäre auf jeden Fall im Sinne des Teams und unseres Trainers.

Der VfL wird mit 22 Spielern in die Oberliga starten, die mit 19 Teams so viele Mannschaften und Spieltage enthält, wie nie zuvor. Mit welchen Hoffnungen und Wünschen geht der VfL in die neue Saison?

A.S.: Erstmal, unabhängig von einer Platzierung, wünschen wir uns natürlich alle, dass die kommende Saison mit ihren zweimal 18 Spieltagen auch zu Ende gebracht werden kann. Rückblickend kommen mir die letzten zwei Spielzeiten immer noch unwirklich vor, gegen manche Teams haben wir nur einmal oder gar nicht gespielt. Die kommende Saison sportlich zu Ende zu bringen, steht über allem. Wie es dabei für uns laufen wird, hängt natürlich auch davon ab, wie lange es dauert, unsere Neuzugänge komplett zu integrieren. Das Potential und die Qualität ist aber da, um oben mitzuspielen.

Ganz oben?

A.S.: Das wird natürlich schwer, ganz oben sehe ich Erfurt und Krieschow. Unser Ziel ist es hinter diesen Teams eine gute Rolle zu spielen. Die Messlatte hängt nach der letzten Saison natürlich hoch. Wir mussten erst im letzten Spiel gegen Erfurt die erste Niederlage hinnehmen und die kommende Spielzeit wird uns vielleicht zu einem früheren Zeitpunkt vor die Herausforderung stellen, mit einer Niederlage umgehen zu müssen. Trotzdem wollen wir natürlich die Euphorie aus der letzten Saison so gut es geht mitnehmen und mit unseren Fans so viele Siege wie möglich feiern.

Ist durch die Leistung der Vorsaison auch euer eigener Anspruch gestiegen?

A.S.: Auf jeden Fall! Als ich vor vier Jahren zum VfL kam, ging es konstant gegen den Abstieg. Der Anspruch in den oberen Tabellenregionen eine gute Rolle zu spielen, verdeutlicht die positive Entwicklung, die in den letzten Jahren stattgefunden hat.

Du hast jetzt vier Spielzeiten beim VfL hinter Dir, die letzten beiden davon als Mannschaftskapitän. Wird sich daran in der kommenden Saison etwas verändern?

A.S.: Der Trainer hat mir schon signalisiert, dass ich weiterhin Kapitän bleiben soll, aber die Wahl des Mannschaftsrates und des Vize-Kapitäns stehen noch aus.

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Aufrufe: 05.8.2021, 14:05 Uhr
PM/ VfL Halle 96Autor