In der von Pressesprecher Stephan Drechsler moderierten Pressekonfernz betonten die Verantwortlichen ausdrücklich, dass man den Abschied von Prebeck sehr bedauere. Siebeneinhalb Jahre trug der in Deggenau lebende Mittelfeldspieler das Schaldinger Trikot, seit Sommer 2007 fungierte er als Spielertrainer. "Thomas gilt unser größter Dank. Er war maßgebend an den sportlichen Erfolgen in den letzten Jahren beteiligt. Höhepunkt in seiner Ära war sicher der Bayernligaaufstieg 2009." Allerdings wurden dem Übungsleiter die unbefriedigenden Ergebnisse in der Herbstrunde zum Verhängnis. "Es wurde viel analysiert und diskutiert. Letztendlich sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir etwas unternehmen müssen." Mit Mario Tanzer ist man überzeugt, den richtigen Mann gefunden zu haben. Der A-Lizenz Inhaber soll mit einem 21-Mann starken Kader den Bayernligaverbleib sichern. Der Kontakt zum ehemaligen Regionalligaspieler wurde Mitte Dezember aufgenommen. Am Weihnachtswochenende wurden dann "Nägel mit Köpfen" gemacht.
Viel Lob gab es für den TSV Grafenau, der seinen scheidenden Coach keine Steine in den Weg legte. "Wir bedauern Marios Entschluss, haben aber Verständnis dafür", merkte Michael Müller, Spartenleiter des TSV Grafenau, an. Tanzer selbst fiel der Abschied aus Grafenau, wo er insgesamt viereinhalb Jahre als Chefanweiser tätig war, nicht leicht. "Ich hatte in Grafenau eine wunderbare Zeit, aber die sportliche Herausforderung in Schalding ist natürlich mehr als reizvoll." Eine Nachfolgelösung gibt es beim abstiegsgefährdeten Bezirksoberligisten noch nicht. Tanzer hätte auch gerne Ex-Coach Prebeck im Team gehabt, doch der scheidende Betriebselektrikter winkte ab. "Wir hätten Thomas gerne bei uns behalten, aber leider schloss er dies kategorisch aus", berichtet SV-Abteilungsleiter Markus Clemens. Laut Schaldinger Angaben wäre ein Posten als Co-Trainer für Prebeck oder ein weiterer Verbleib als Spieler durchaus denkbar gewesen.
Am 25.01.11 bittet der neue Chef sein Gefolge zum Trainingsauftakt. "Das soll ein kompletter Neuanfang werden. Jeder Spieler fängt wieder bei Null an und wir müssen eine schlagkräftige Einheit auf den Platz bringen", betont Clemens. Tanzer kennt den Großteil seiner zukünftigen Mannschaft. "Mir sind die meisten Spieler gut bekannt. In der Vorbereitung werden wir hart und intensiv arbeiten, um den angestrebten Ligaerhalt unter Dach und Fach zu bringen." Die Verantwortlichen einigten sich mit ihrem neuen Übungsleiter auf einen bis Juni 2012 befristeten Vertrag, der auch im Falle eines Abstiegs seine Gültigkeit behält.
Auch personell tut sich im Aufgebot der Dreiflüssestädter nochmal etwas. Außenverteidiger Fabian Träger beginnt im Frühjahr sein Studium in Salzburg und wird sich dem dortigen Regionalligisten Austria Salzburg anschließen. Dafür kann sich der SVS die Dienste von Alexander Delpy sichern. Der 20-jährige Pockinger, der sich in der Innenverteidigung am wohlsten fühlt, stand zuletzt im Kader der Amateure von Josko Ried. Weitere Neuzugänge schloss Markus Clemens kategorisch aus. "Unsere Personalplanungen sind damit abgeschlossen." Vielleicht kehrt aber ein bekanntes Gesicht zurück. Sebastian Escherich, der nach Unstimmigkeiten mit Prebeck das Handtuch warf, könnte nun wieder zu einem Thema am Reuthinger Weg werden. "Darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht", verriet Clemens.