SC Türkgücü: Kein Aufstieg wegen fehlender Passfotos?

„Es gab schon vier Verwaltungsentscheide zum Thema in der laufenden Saison – der Fall ist immer weiter in die nächste Eskalationsstufe gegangen, weil der Verein bis dato nie reagiert hat“, erklärt Jens Warnecke als stellvertretender Vorsitzender des Kreissportgerichtes die wohl einmalige Entwicklung, die zum Saisonstart mit Hinweisen von Schiedsrichtern begann: Sie hatten bei Partien von Türkgücü III fehlende Spielerpassbilder bei einer Handvoll Fußballer moniert – notwendig zur klaren Identifikation der beteiligten Akteure etwa bei Roten Karten.

Erst Strafen gegen die Dritte, dann gegen die Erste

Weil Türkgücü auf Ansagen der Referees und des Kreisspielausschusses untätig blieb, lief die Sanktionsmühle an: Was mit der Androhung von Geldbußen und zehn Euro pro fehlendem Bild begann, setzte sich mit erst 300 Euro und später 500 Euro Geldstrafe plus einem Punkt Abzug für Türkgücü III in der 3. Kreisklasse fort.

Verbunden mit den Urteilen war stets der Einzug des Geldes und der schriftliche Hinweis an Türkgücü, dass höhere Strafen drohen, sollte der Klub die Fotos nicht liefern. Am Rande eines Sportgerichtsverfahrens zu einem anderen Sachverhalt wiesen die Richter Türkgücü-Vertreter auch im persönlichen Gespräch darauf hin, dass im nächsten Schritt 750 Euro Geldstrafe und der Abzug von drei Punkten nun bei der 1. Mannschaft drohen.

Auch Kosova wird sanktioniert

Dennoch reagierte Türkgücü bis zum Fristablauf an diesem Freitag erneut nicht – somit wird nun der Punktabzug gegen die Kreisliga-Elf wirksam. Das wirft das Team auf Rang fünf zurück – nun 14 Punkte hinter Spitzenreiter SV Rasensport bei noch zwei Nachholpartien in der Hinterhand. Nur der Meister erhält in Entscheidungsspielen eine Aufstiegsmöglichkeit. Weitere Strafen sind möglich, wenn Türkgücü erneut nicht reagiert: Der Fall liegt nun beim Bezirk.

Drei Punkte Abzug sind in der Kreisliga C auch rechtswirksam für den SV Kosova nach krassem Fehlverhalten seiner Zuschauer nach dem Spiel beim SSC Dodesheide II, als der Schiedsrichter im Oktober heftig und auch homophob beleidigt wurde. Weil Kosova-Fans wiederholt aufgefallen waren, fiel die dazugehörige Geldstrafe mit 900 Euro üppig aus.

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