SC Kappel: Tobias Spelsberg zurückgetreten

Am Donnerstagabend bestätigte der SC Kappel den Wechsel an der Seitenlinie und ließ schließlich auch den neuen Trainer verlauten: Hannes Isele kehrt zurück. Im Sommer 2013 war der 32-jährige Defensivspieler von Kappel zum Verbandsligisten SV Endingen gewechselt, kam am Kaiserstuhl in der laufenden Runde verletzungsbedingt aber noch nicht zum Einsatz. Beim SC Kappel agierte Isele nicht nur als Spieler, sondern fungierte auch schon als Trainer. Nun übernimmt er das Amt bei den Rot-Weißen wieder.


Hannes Isele (Mitte) war bis Sommer 2013 im SCK-Dress zu sehen. Nun ist der Kappler wieder zurück bei den Rot-Weißen. | Archivfoto: Peter Aukthun

Am Dienstag hatte sein Vorgänger Spelsberg die Reißleine gezogen und seinen Rücktritt erklärt. Ein Schritt, der sich in den letzten Wochen bereits angedeutet hatte und für den Trainer das Ende eines langen Prozesses darstellt. Als Spelsberg Anfang 2014 seine Zusage beim SCK gab, befand sich der ehemalige Landesligist im Abstiegskampf der Bezirksliga. Als der Trainer schließlich im Sommer sein Amt antrat, war Kappel in die A-Klasse durchgereicht worden. Ein erneuter Umbruch war die Folge. Dass die Saison nicht einfach wird, dessen war sich Spelsberg bewusst. Zumal die Spielerdecke in Kappel dünn ist.

Von Beginn an steckte der SCK im Tabellenkeller fest. Kurioserweise zählt man in der Fremde zur oberen Ligahälfte, eklatant ist jedoch die Heimschwäche. In neun Spielen gab es keinen Sieg, nur drei Remis stehen auf dem Konto. Ein herber Dämpfte war das Duell gegen die DJK Prinzbach, zuhause unterlag man 1:3. Für Tobias Spelsberg Anlass, das Gespräch mit den Verantwortlichen zu suchen. Bis zur Winterpause wollte er sich die weitere Entwicklung anschauen, wie sich die Mannschaft präsentiert, auch im Training. Dann sollte man sich nochmal zusammensetzen.

Niederlage in Schiltach forciert Entschluss

Vier Wochen später wartete das Duell in Schiltach, einem direkten Konkurrenten. "Das war ein absolutes Abstiegsspiel", unterstreicht Spelsberg die Bedeutung. Schon im Vorfeld war die Trainingsbeteilung allerdings mangelhaft, am Ende verlor der SCK klar mit 0:3. "Sang- und klanglos" fasst es der Ex-Trainer zusammen. "Wir haben den Kampf nicht angenommen." Für Spelsberg war der entscheidende Punkt erreicht: "Da war klar: Ich will und kann nicht mehr. Es war einfach kein Prozess erkennbar."

Die Mannschaft habe sich nicht so entwickelt wie erwartet. Unzufrieden zeigt sich Spelsberg, dass auf dem Platz teilweise nicht alles abgerufen worden war, immer wieder vermisste er die nötige Leidenschaft, taktische Vorgaben seien missachtet worden. "Die Situation hat ihm zu schaffen gemacht", berichtet Wolfram Siefert, zweiter Vorstand beim SC Kappel. Nach der Niederlage in Schiltach habe Spelsberg signalisiert, dass er die Mannschaft nicht mehr erreiche.

Spelsberg will Pause einlegen

Zwischenzeitlich war beim Trainer die Entscheidung gereift, zur Winterpause aufzuhören. "Aber ich habe nun bewusst vor dem letzten Spieltag die Reißleine gezogen", sagt er. Der Rücktritt als Aufrüttler. Im Duell mit Aufstieger Kippenheim geht es um dringend benötigte Punkte. "Ich wünsche mir einen Effekt für die Mannschaft", fiebert Spelsberg nun aus der Ferne mit und hofft auf den nötigen Impuls durch seinen Rückzug. Er selbst muss die Hinrunde erst einmal verarbeiten. "Über meine Zukunft habe ich mir noch keine konkrete Gedanken gemacht". Zwar habe es erste Kontaktaufnahmen gegeben, aber in der Rückrunde will Spelsberg eine Pause einlegen. "In erster Linie zählt jetzt erstmal die Familie", sagt der Vater einer kleinen Tochter.

Auf den SC Kappel warten derweil schwere Zeiten. Vor zwei Jahren trat der Klub noch in der Landesliga an - mit Hannes Isele. Bei seiner Rückkehr droht dem Klub mittlerweile aber sogar der dritte Abstieg in Folge und somit der Sturz in die Kreisliga B. Vielleicht kann Isele dem SCK aber wieder neues Leben einhauchen.