2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Damkröger
F: Damkröger

SC Herford freut sich auf Paderborn

Westfalenligist sorgt mit seinem 4:2-Sieg gegen den Oberligisten TuS Haltern für eine faustdicke Überraschung. Im Viertelfinale geht’s nun zum Tabellenführer der 3. Liga

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Der Tabellenvorletzte der Westfalenliga trat im Achtelfinale des Fußball-Westfalenpokals gegen den Rangdritten der Oberliga an, gegen den er in der Vorsaison, als beide Teams noch in eine Klasse spielten, auf eigenem Platz eine 0:5-Klatsche erhielt. Eine klare Sache also? Ja, das war eine klare Sache: Der gastgebende Außenseiter nämlich gewann mit 4:2 (2:1) – und das verdient.

Schon am vergangenen Sonntag beim 3:0-Erfolg im Kreisderby gegen SV Rödinghausen II hatten die Herforder neue Stärken und vor allem mannschaftliche Geschlossenheit gezeigt. Das setzte sich genau 44 Stunden nach Ende des Punktspiels auch im Pokalwettbewerb fort. Von Beginn an ließen sich die Herforder von den großen Namen in der Aufstellung des Oberligisten nicht beeindrucken und taten genau das, was Trainer Sascha Cosentino immer wieder gefordert hatte: Sie eroberten den Ball im Mittelfeld und schalteten dann schnell um, brachten die Halterner Verteidigung mit ihren überfallartigen Angriffen immer wieder in Verlegenheit. Zudem stand die Mannschaft – bis auf eine Ausnahme – defensiv sehr sicher, suchte die Zweikämpfe und gewann davon auch noch die Mehrzahl. Ein ganz einfaches, aber wirksames Erfolgsrezept also.

Belohnt wurde das schon in der 7. Minute, als Michael Zech nach Vorarbeit Pascal Widdeckes mit einem Schuss aus 14 Metern ins lange Eck für die Führung der Gastgeber sorgte. Haltern zeigte sich davon zunächst nur wenig beeindruckt, hatte aber in der Anfangsphase nur eine Halbchance, als Julius Hölscher in der 10. Minute den Ball aus spitzem Winkel übers Tor schoss. Die erste richtige Möglichkeit allerdings nutzten die Gäste dann doch, als Torjäger Stefan Oerterer in der 25. Minute in klassischer Abstaubermanier ausglich, nachdem SC-Schlussmann Nino vom Hofe zuvor einen Schuss Dennis Dreppers mit dem Fuß nicht hatte kontrolliert abwehren können.

Der Ausgleich interessiert Herford gar nicht

Ein früher Ausgleich also. Das hatte in der Vergangenheit beim SC Herford stets bedeutet, dass die Mannschaft verunsichert wirkte, dass die Köpfe nach unten gingen. Aber es hat sich offenbar Einiges in Herford verändert, denn die Cosentino-Schützlinge taten so, als sei gar nichts passiert. Sie spielten weiter. Und sie gingen nur eine Minute nach dem Ausgleich wieder in Führung, als Boris Glaveski nach einem Steilpass Pascal Röbers mit dem Vollspann aus zwölf Metern traf – der Favorit wankte. Und er ging mit einem Rückstand in die Pause.

Nach der machte Haltern erwartungsgemäß enorm viel Druck und schien auf dem richtigen Wege zu sein, als schon in der 49. Minute der erneute Ausgleich durch einen Kopfballtreffer Christoph Kasaks fiel, der nach einem lang gezogenen Freistoß völlig unbedängt im Herforder Strafraum an den Ball kam. Und wieder galt: Die Cosentino-Schützlinge interessierte das offenbar gar nicht.

Der Oberligist machte zwar in der Folge Druck, hatte klar mehr Ballbesitz, kam gegen die aufmerksame Herforder Defensive aber vorerst zu keiner auch nur halbwegs nennenswerten Torchance. Die Gastgeber dagegen glänzten mit ihrem Umschaltspiel, mit schnell vorgetragenen Kontern. Aytürk Gecim (52.) nach Vorarbeit Nico Bartlings, Glaveski nach einem Rückpass Gecims (64.) und Zikos Papaspiros aus 18 Metern (73.) scheiterten – fast sah es schon nach einer Verlängerung aus. Dann aber klappte es: Nach einer kurz ausgeführten Ecke sorgte Pascal Röber mit einem weitgezogenen Schlag für einen Flankenwechsel, fand Christopher Heermann und der legte den Ball maßgerecht für Bartling auf – das 3:2! Noch einmal kam der Favorit gefährlich vor das Herforder Tor, als Nils Eisen in der 76. Minute mit einem Freistoß die Latte traf, doch fünf Minuten vor Schluss folgte die endgültige Entscheidung: Nach einem klugen Rückpass Bartlings traf Gecim aus zehn Metern zum 4:2-Endstand. „Und jetzt feiern wir ein wenig“, freute sich Herfords Trainer.

Der übrigens wird im Pokal-Viertelfinale nun beim Drittliga-Tabellenführer SC Paderborn antreten müssen, wobei es noch keinen genauen Termin für diese Partie gibt. „Eine geile Sache für die Jungs!“, freute sich Cosentino schon auf das nächste Pokalspiel.

Aufrufe: 03.10.2017, 16:12 Uhr
Dirk KrögerAutor