Sand so gut wie durch - FCKs späte Hoffnung

1. FC Sand - SpVgg Selbitz 4:0 (1:0)
Für die SpVgg Selbitz dürfte der Bayernliga-Traum nach dem Hinspiel zu Gast beim 1. FC Sand ausgeträumt sein. Der unterfränkische Favorit, der die Spielzeit mit sensationellen 85 Punkten und ohne Heimniederlage abgeschlossen hatte, und dennoch "nur" die Vizemeisterschaft hinter der DJK Bamberg erang, gab vor gut 1.000 Zuschauern von Beginn an den Ton an. Nominell herausragend besetzt ging die Elf von Bernd Eigner dann auch folgerichtig in Front. Eine Freistoßflanke köpfte Stefan Wasser in der Schlussminute des ersten Durchgangs in die Maschen. Zuvor bereits vergab Florian Pickel zweimal aus vielversprechender Schussposition vor SVS-Keeper Mario Möschwitzer. Im zweiten Durchgang wurde der Leistungsunterschied zwischen beiden Teams noch deutlicher. Erst erzielte Sven Wieczorek vier Minuten nach Wiederbeginn das vorentscheidende 2:0. In Minute 57 legte René Finnemann per Abstauber nach einer Ecke den dritten Sander Treffer obendrauf. In der Folge ließen die spielstarken Hausherren nichts mehr anbrennen, zeigten ihre ganze Klasse und waren dem 4:0 jederzeit deutlich näher als die Gäste aus dem Frankenwald dem Anschlusstreffer. Und in der zweiten Minute der Nachspielzeit war es dann auch um die Selbitzer Mini-Hoffnung geschehen: Florian Gundelsheimer machte mit dem 4:0 nun wirklich alles klar. "Die in allen Belangen bessere Sander Mannschaft hat völlig verdient gewonnen. Wir haben allenfalls im ersten Abschnitt Paroli bieten können", so Selbitz' Sportlicher Leiter Thomas Popp. So muss sich die SpVgg Selbitz aller Voraussicht nach mit einer weiteren, zweiten Landesliga-Saison abfinden. Der 1. FC Sand wird hingegen - wenn am kommenden Sonntag nicht alle Fußballgeister verrückt spielen - nach zwei Landesliga-Jahren in die Bayernliga Nord zurückkehren. Zu groß ist die individuelle Klasse der Truppe von Bernd Eigner, die sich den Sprung in Liga fünf nach dieser Spielzeit sicher vollauf verdient hat. Und das alles ohne die beiden langzeit-verletzten Offensivgranaten Peter Heyer und Daniel Rinbergas. Hut ab, 1. FC Sand.
Schiedsrichter: Andreas Heidt (Nürnberg) - Zuschauer: 1.021
Tore: 1:0 Stefan Wasser (45.), 2:0 Sven Wieczorek (49.), 3:0 René Finnemann (57.), 4:0 Florian Gundelsheimer (90.+2)


ASV Burglengenfeld - 1. FC Bad Kötzting 2:1 (0:0)
Auch wenn die Kötztinger in der ersten Halbzeit das Spiel über weite Strecke kontrollieren konnten, so hatten die Gastgeber doch die besseren Chancen. Einmal schoss Benjamin Epifani aussichtsreich aus zehn Metern vorbei (12.). Dann musste FCK-Tormann gegen Matthias Gröger (22.) und nochmals gegen Epifani zweimal in höchster Not retten (23.). Kötzting hatte die einzig gute Chance bis zur 45. Minute durch Matthias Niedermeier, aber Tormann Marco Epifani hielt (37.). Eine knappe ASV-Pausenführung wäre durchaus möglich gewesen. Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Jan Zempelin zog aus mehr als 30 Metern ab. Der Kötztinger Keeper Stefan Riederer stand etwas zu weit vor seinem Gehäuse und so schlug der Ball zum 1:0 ein (48.). "Das war ein Schock für uns. Wir haben dann kurzzeitig die Ordnung verloren", urteilte Kötztings Trainer Peter Gallmaier. Denn nur zwei Minuten später konnte Alexander Fuchs aus gefährlicher Position abziehen. Der Ball wäre ohnehin ins Tor gegangen, aber beim Abwehrversuch lenkte Stefan Hofner die Kugel ins eigene Netz (50.). "Danach hat die Mannschaft gezeigt, was sie drauf hat", so Gallmaier. Denn nun drängte der FCK. Als der eingewechselte Filip Trantina von ASV-Geburtstagskind Quirin Meier gefoult wurde, gab es Elfmeter, den Jakub Süsser verwandelte (78.). Weitere Möglichkeiten zum Ausgleich ließen die Bayerwäldler ungenutzt: "Wir wollten ein Ergebnis, damit Kötzting im Rückspiel etwas machen muss. Wir waren die bessere Mannschaft", sagte ASV-Coach Matthias Bösl. Fürs Rückspiel am Sonntag hat sich der ASV somit eine gute Ausgangsposition verschafft, dank des späten Elfmeter-Anschlusstreffers darf der FCK aber weiter hoffen. Allerdings müssen die Kötztinger das Rückspiel nun zwangsläufig gewinnen.
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach) - Zuschauer: 2.150
Tore: 1:0 Jan Zempelin (48.), 2:0 Alexander Fuchs (50.), 2:1 Jakub Süsser (78. Foulelfmeter)


FV Illertissen II - SV Erlbach 0:2 (0:0)
Eine sehr gute Ausgangsposition fürs Rückspiel hat sich der SV Erlbach geschaffen. Aber Trainer Robert Berg bremst: "Wir freuen uns, dass es so gut gelaufen ist. Aber wer jetzt glaubt, dass wir schon durch sind, der täuscht sich. Wir haben noch gar nichts erreicht." In Halbzeit eins hatte Erlbach einige gute Möglichkeiten, aber der Torhüter der Hausherren hielt sein Team im Spiel. Ronald Schmidt scheiterte an FVI-Keeper Fabian Heiland aus der Distanz (17.). Christoph Jägers Distanzversuch konnte er ebenfalls entschärfen (24.). "Eine knappe Pausenführung wäre für uns möglich gewesen", so Berg. Nach Wiederbeginn hatten aber die Mittelschwaben zunächst mehr vom Spiel. Ein Kopfball und ein Distanzschuss sorgten für Gefahr vor dem Tor der Oberbayern. Aber der SV Erlbach fing sich wieder, kam in der Schlussphase noch einmal auf. Der Führungstreffer fiel nach einem Freistoß, der von Joker Marc Bruche mit dem Hinterkopf ins Tor bugsiert wurde (75.). Dem zweiten Treffer ging ein verunglückter Rückpass voraus. Sebastian Spinner erlief den Ball, spielte den Keeper aus und schob zum 0:2 ein (80.). "Unterm Strich war das schon verdient für uns. Aber im Rückspiel sind die beiden Topspieler von Illertissen wieder dabei. Da wird es für uns schwer. Aber klar: wir haben gute Aussichten", fasste Erlbachs Chefanweiser Berg zusammen. Die zwei Auswärtstreffer wiegen in der Europapokal-Arithmetik schwer. Nun müssen die Illertisser im Holzland drei Treffer erzielen. Ein extrem schwieriges Unterfangen gegen die defensivstarken Erlbacher.
Schiedsrichter: Tobias Schultes (Betzigau) - Zuschauer: 300
Tore: 0:1 Marc Bruche (75.), 0:2 Sebastian Spinner (80.)

Vorschau - die Zweitrundenhinspiele:

Schwierige Auswärtsaufgaben erfolgreich meistern wollen Selbitz um Kevin Winter (v.li.n.re.), Erlbach um Keeper Klaus Malec und Bad Kötzting um Michael Faber. F: Mularczyk, Herrmann, Tschannerl


ASV Burglengenfeld – 1. FC Bad Kötzting
(Bilanz: kein Sieg ASV - kein Remis - 2 Siege FCK - zuletzt: 1:2 (13.04.14))*
Um den Aufstieg in die Bayernliga oder den Verbleib in Liga fünf geht es in Hin- und Rückspiel zwischen dem ASV Burglengenfeld und dem 1. FC Bad Kötzting. Die Gastgeber haben als Vizemeister der Landesliga Mitte den Bayernligisten DJK Ammerthal zweimal besiegt und die Kötztinger konnten ebenfalls zweimal den Bayernliga-Klub SpVgg Ansbach schlagen. Es darf ein interessanter Fight vor großer Kulisse erwartet werden. Beide Mannschaften haben alle Spieler an Bord, bei den Kötztingern fehlt nur Wolfgang Liebl wegen einer Reise nach Rom. Die Gastgeber hatten schon vor zwei Jahren auf dem Weg in die Landesliga in der Relegation mit der TSG 08 Roth und dem Freien TuS Regensburg zwei höherklassige Klubs ausgeschaltet. "In der vorletzten Saison haben wir gegen Bad Kötzting beide Spiele verloren. Wir wollen zeigen, dass wir dazugelernt haben und wollen es dieses Mal besser machen. Wir müssen nicht aufsteigen, haben keinen Druck. Aber wir wollen versuchen die Chance zu nutzen", sagt ASV-Coach Matthias Bösl. Kritik übt Bösl am Modus und der Terminplanung: "Erst einmal ist die Belastung grenzwertig und der Termin am Sonntag unmöglich. Da kann der Sieger ja nicht einmal feiern, denn die meisten müssen doch nächsten Tag arbeiten." Zuversicht herrscht nach dem Weiterkommen gegen Ansbach im Kötztinger Lager. "Wir sind gut drauf, das haben wir gezeigt", sagt FCK-Chefanweiser Peter Gallmaier, der aber auch warnt: "Wer Ammerthal zweimal schlägt, der hat Qualität. Das wird noch einmal eine ganz schwierige Aufgabe für uns." Daher lautet das Ziel des einzig verbliebenen Bayernligisten in der Relegationsrunde: "Wir wollen ein gutes Ergebnis holen, das uns alle Chancen für das Rückspiel offen hält."



1. FC Sand – SpVgg Selbitz
(Bilanz: 9 Siege FCS - 3 Remis - 4 Siege SVS - zuletzt: 1:2 (05.04.13))*
Der Landesliga-Vizemeister aus dem Nordwesten fordert den Zweiten aus dem Nordosten. Der 1. FC Sand, mit 85 Punkten zweitbester Landesligist der Saison 2014/15 überhaupt, bekommt es mit dem vorjährigen Bayernliga-Absteiger SpVgg Selbitz zu tun. Sand ist aufgrund der bisher gespielten Saison Favorit, Selbitz will die Außenseiterchance nutzen. Beide Klubs konnte in Runde eins einen Bayernligisten eliminieren. "Mich wundert es nicht, dass alle Landesligisten weitergekommen sind. Uns ging es im Vorjahr gegen Viktoria Kahl auch so. Die Bayernligisten hatten doch überwiegend eine schwere Saison, wir stehen voll im Saft und sind mit großem Selbstvertrauen in die Partien gegen Neudrossenfeld gegangen", spricht der Selbitzer Coach Markus Häßler aus Erfahrung. Nordwest-Vize Sand hat sich gegen den FSV Erlangen-Bruck souverän mit zwei Siegen (3:0 und 1:0) durchgesetzt und ist daheim über die Saison hinweg ungeschlagen: "Das soll auch so bleiben", sagt Trainer Bernd Eigner. Der rechnet mit einer schwierigen Aufgabe: "Selbitz hat in den letzten Wochen ansteigende Form gezeigt, hat sich noch auf Platz zwei vorschieben können. Das wird eine harte Nuss." Die Gastgeber haben bis auf André Karmann (Beckenverletzung) alle Spieler zur Verfügung. Die Langzeitausfälle Peter Heyer und Daniel Rinbergas fehlen ja schon länger. Bei den Gästen kehrt Innenverteidiger Thomas Mallik wieder zurück, der zuletzt privat verhindert war. Alle anderen Spieler hat Häßler zur Verfügung. "Sand ist der Favorit, da reicht ein Blick auf die beiden Tabellen der Landesligen Nordwest und Nordost. Vor allem verfügt Sand über eine exzellente Mannschaft, die in der Bayernliga sicher einen guten Mittelfeldplatz belegt hätte", so Häßler, der aber sein Team nicht chancenlos sieht: "Wenn wir ein gutes Ergebnis aus Sand mitnehmen, dann wird am Sonntag in Selbitz die Hölle los sein und dann wird es schwer sein uns zu schlagen." Und beide Teams sind im Moment top drauf. Sand hat fünfmal in Folge gewonnen und alle Siege ohne Gegentor erreicht. Selbitz hat in der Liga aus den letzten acht Spielen 22 von 24 möglichen Punkten eingefahren. Für Spannung ist gesorgt. Einer der beiden Landesligisten wird in die Bayernliga zurückehren. Sand stieg 2013 ab und Selbitz im Vorjahr. Zuvor kreuzten beide Teams 16 Mal die Klingen - mit dem meist besseren Ende für Sand.


FV Illertissen II - SV Erlbach
(bisher keine Ligadirektduelle)*
Der FV Illertissen II hat sich haarscharf nach Verlängerung gegen den Bayernligisten SV Raisting durchgesetzt - dank eines Standardtreffers in Minute 116. Eine Freistoßflanke von Muhammed Yilmaz wurde im Zentrum quergelegt und Philipp Fischer bedient, der per Kopf den Raistinger K.o. perfekt machte. Bereits im Hinspiel zeichnete die Illertisser eine konsequente Chancenverwertung aus, die letztlich zum Weiterkommen gereicht hat. "Die Jungs sind richtig heiß", berichtet FVI-Spielleiter Muammer Özcelik vorm Zweitrundenduell gegen den Südost-Vize SV Erlbach. Personell kehrt Stammspieler Max Gauder wieder aus dem Urlaub in den Kader zurück. "Illertissen II hat eine sehr spielstarke Mannschaft, die nach Standards stark ist. Für uns ist dieses Duell eine große Herausforderung", weiß Erlbachs Coach Robert Berg, dessen Team sich im Duell mit der SpVgg Landshut durch große Defensivstärke auszeichnete. Im Hinspiel taktierte man nach starkem Beginn in Halbzeit zwei, überließ den Landshutern das Spielgerät und ließ sie dennoch nicht gefährlich vor den Kasten kommen. Im Rückspiel setzte man sich verdientermaßen und dank eines top-aufgelegten Doppeltorschützen Johannes Maier mit 2:0 durch und stand defensiv wieder sicher. Zwar war die verletzungsbedingt dünn besetzte Landshuter Angriffsreihe in beiden Duellen nicht allzu gefährlich, dennoch zeichnete den SVE in der abgelaufenen Landesliga-Saison bereits große Defensivstärke aus. "Wir werden an unserer Ausrichtung auch gegen Illertissen II nicht viel ändern. Der FVI II muss schon eine Klasse besser sein als wir, um sich durchzusetzen. Sind sie auf einem ähnlichen Niveau, dann hoffe ich, dass wir den Aufstieg packen können", geht Berg optimisch aber mit großem Respekt an die Aufgabe heran. Personell kann der SVE seinen Langstrecken-Trip nach Mittelschwaben in Vollbesetzung antreten.




* Die Bilanz berücksichtigt alle im FuPa-System hinterlegten Pflichtspiel-Partien (inkl. Bayerischer Totopokal bis 10/11)

Wie läuft die Relegation zu den Bayernligen (5. Spielklassenebene) ab?
(12 Mannschaften spielen in drei regionalen Gruppen um insgesamt 3 Plätze)
(mit Hin- und Rückspiel im Europapokal-Modus*)


Regionale Gruppe Nord - 1. Runde - Rückspiele: (Samstag, 30. Mai - 16 Uhr)
Spiel 1: FSV Erlangen-Bruck - 1. FC Sand 0:1 (Hin: 0:3)
Spiel 2: TSV Neudrossenfeld - SpVgg Selbitz 2:2 (Hin: 1:1)

Regionale Gruppe Nord - 2. Runde - Hinspiel: (Dienstag, 02. Juni - 18:30 Uhr )
Spiel 3: 1. FC Sand - SpVgg Selbitz

Regionale Gruppe Nord - 2. Runde - Rückspiel: (Sonntag, 07. Juni - 16 Uhr)
Spiel 3: SpVgg Selbitz - 1. FC Sand



Regionale Gruppe Mitte - 1. Runde - Rückspiele: (Samstag, 30. Mai, 16 Uhr)
Spiel 1: DJK Ammerthal - ASV Burglengenfeld 1:2 (Hin: 0:1)
Spiel 2: SpVgg Ansbach - 1. FC Bad Kötzting 0:1 (Hin: 1:2)

Regionale Gruppe Mitte - 2. Runde - Hinspiel: (Dienstag, 02. Juni - 18:30 Uhr)
Spiel 3: ASV Burglengenfeld - 1. FC Bad Kötzting

Regionale Gruppe Mitte - 2. Runde - Rückspiel: (Sonntag, 07. Juni - 15 Uhr)
Spiel 3: 1. FC Bad Kötzting - ASV Burglengenfeld



Regionale Gruppe Süd - 1. Runde - Rückspiele: (Samstag, 30. Mai, 16 Uhr)
Spiel 1: SV Raisting - FV Illertissen II 2:1 n.V. (Hin: 0:2)
Spiel 2: SpVgg Landshut - SV Erlbach 0:2 (Hin: 0:0)

Regionale Gruppe Süd - 2. Runde - Hinspiel: (Dienstag, 02. Juni - 18:30 Uhr)
Spiel 3: FV Illertissen II - SV Erlbach

Regionale Gruppe Süd - 2. Runde - Rückspiel: (Sonntag, 07. Juni - 16 Uhr)
Spiel 3: SV Erlbach - FV Illertissen II


Nur die Sieger der Spiele 3 (Hin- und Rückspiel gemäß Europapokal-Modus*) sind qualifiziert für die Bayernligen 2015/16.