2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Samuel Heuer: "Wir hoffen auf den Underdog-Vorteil"

Der 27-Jährige soll bei Fußball-Landesligist MSV Düsseldorf Führungsaufgaben übernehmen.

In einer stark verjüngten Mannschaft gehören Tayfun Uzunlar und Samuel Heuer vom Fußball-Landesligisten MSV Düsseldorf mit 27 quasi schon zum alten Eisen. Aufgrund ihrer Persönlichkeit und Erfahrung hat Trainer Mohamed Elmimouni das Duo mit der Spielführerrolle beauftragt. Als Leitwölfe wollen Uzunlar und Heuer das junge MSV-Rudel führen. Doch dieses steht am Sonntag vor einer echten Herkulesaufgabe. Zum Pokaltauftakt trifft der Fusionsklub auf die klassenhöhere Spielvereinigung aus Schonnebeck (Sonntag, 15 Uhr, Heidelberger Straße). Wir sprachen mit Heuer über die kommenden Aufgaben und seine neue Rolle im Team.

Herr Heuer, die letzten Testspiele sind absolviert und die erste Pflichtkür steht auf dem Programm. Wie lautet Ihr Fazit zur Vorbereitung?

Heuer: Die Vorbereitung verlief insgesamt durchwachsen. Das liegt vor allem an dem großen personellen Umbruch. Wir haben viele junge Spieler hinzubekommen und somit eine unerfahrene, aber hungrige Truppe aufzubieten. Der letzte Test gegen den FC Kray (Endstand 1:3/Anm. der Red.) verlief zwar recht ordentlich, aber man merkt schon, dass uns noch eine Trainingswoche fehlt.

Mit einem Altersdurchschnitt von 22,57 Jahren stellt der MSV das zweitjüngste Team der Liga. Besteht darin auch eine gewisse Gefahr?

Heuer: Die neuen Spieler müssen zwar erst einmal im Seniorenfußball ankommen, aber viel Zeit bleibt ihnen dafür nicht. Mit vier Oberliga-Absteigern läuft in der Landesliga kein Fallobst herum. Insofern müssen sich die Jung schnell an die Zweikampfhärte gewöhnen, sonst wächst der Druck auf sie.

Braucht es da lautstarke Wortführer wie Sie, die noch mehr Verantwortung übernehmen?

Heuer: Definitiv. Meine Rolle wird es sein, die jungen Leute zu integrieren und das Team mit meinen eigenen Leistungen zu stabilisieren. Ich werde versuchen, viel auf dem Platz zu reden und die Mannschaft mit taktischen Anweisungen zu dirigieren.

Im Vorjahr ist der MSV Achter geworden. Hat der Verein auch dieses Jahr das Zeug, um im gesicherten Mittelfeld zu landen?

Heuer: Wir haben zwar wichtige Abgänge wie Semih Cakir zu kompensieren, sind aber in der Breite stärker aufgestellt und auf jeder Position doppelt besetzt. Dadurch sind wir weniger abhängig von Einzelspielern, und dies macht sich in der Trainingsintensität bemerkbar. Den achten Platz traue ich uns zu und wäre damit zufrieden. Mein Wunschergebnis wäre sogar eine Top-6-Platzierung, aber alles hängt von der Frage ab, wie schnell die Mannschaft ihr Potenzial ausschöpfen kann.


Ein Weiterkommen im Pokal würde das Team vermutlich für den Ligastart beflügeln. Dort erwartet Euch mit dem Oberliga-Vizemeister aus Schonnebeck aber eine extrem schwere Aufgabe. Wie sehen Sie die Chancen?

Heuer: Schonnebeck ist ein Los der Extraklasse. Eine Einschätzung von 50:50 wäre da nicht realistisch, andererseits haben wir ein Heimspiel und der Pokal seine eigenen Regeln. Wir wollen kompakt stehen, gut verteidigen, uns aber nicht verstecken. Keiner erwartet einen Sieg von uns, daher hoffen wir auf den Underdog-Vorteil und das Quäntchen Glück.

Eine stabile Defensive scheint also der Schlüssel zum Erfolg. In der Viererkette bilden Sie mit Uzunlar die rechte Seite, ist das ein Vorteil?

Heuer: Und wie! Tayfun und ich werden quasi schon als Zwillinge bezeichnet, weil wir seit der C-Jugend zusammenspielen und immer im Doppelpack zu anderen Vereinen gewechselt sind. Uns verbindet eine lange Freundschaft, die sich auch auf dem Spielfeld bemerkbar macht. Ohne den andere fehlt etwas auf dem Platz, denn wir kennen unsere Laufwege wie kein anderer.
Aufrufe: 03.8.2018, 13:30 Uhr
RP / Christoph ZabkarAutor