Rutschpartie in der Turnhalle

Winterzeit ist Glatteiszeit. Wer im Winter auf Straßen oder Gehwegen unterwegs ist, der sollte also vorher erst einmal gründlich prüfen, ob es gefroren hat. Selbstverständlich. In Turnhallen herrschen dagegen eigentlich allzeit gute Bodenbedingungen, im Dezember wie im Mai, völlig unabhängig von Temperatur und Jahreszeit. Anders ist das in der Turnhalle des Wilnsdorfers Gymnasiums. Die Böden sind sauber, blitzblank, aber eben auch sehr, sehr glatt. Zumindest seit vergangenem Herbst.

Wie FuPa Südwestfalen berichtete, gab es deshalb am Wochenende Probleme beim Werner-Schulze-Cup. Fußballer kamen ins Schlittern, deutliche Kritik an den Bodenverhältnissen wurde artikuliert. Die Ursache für das „Hallenglatteis“: Eine große Grundreinigungsaktion mit anschließender Bodenversiegelung, im vergangenen Herbst ausgeführt von einer Fachfirma im Auftrag der Gemeindeverwaltung, veränderte die Oberflächen. Und zwar zu ihrem Nachteil. Das berichtet Daniel Denkert, Fachbereichsleiter Finanzen und Gebäudemanagement der Gemeindeverwaltung Wilnsdorf, auf Nachfrage. Problematisch werde es immer dann, wenn Staub die Poren an der Oberfläche der Versiegelung zusetze.

Ende Oktober, Anfang November ließ die Gemeinde Wilnsdorf die Böden sämtlicher Turnhallen von einem Reinigungsunternehmen säubern und versiegeln, erinnert sich Denkert. Sofort habe es Probleme gegeben. „Es war am Anfang richtig glatt“, sagt Denkert. Schulsport sei nicht mehr möglich gewesen. Das bestätigte auch Schulleiter Sören Leopold. Sofort wurde gehandelt, die Verwaltung benachrichtigte das Reinigungsunternehmen. Die Firma, mit der die Gemeinde bereits seit Langem zusammenarbeite, habe ein Subunternehmen beauftragt, erklärt Denkert. Und dieses Unternehmen sei zum ersten Mal in Wilnsdorf aktiv geworden. Offensichtlich passe die Art der Versiegelung aber nicht zu den Wilnsdorfer Hallenböden. Betroffen seien sämtliche Wilnsdorfer Turnhallen.

Die meisten Probleme gebe es in der Dreifachturnhalle des Gymnasiums. Dort habe man das Problem auch zuerst erkannt. Die Verwaltung sei damals noch am gleichen Tag vor Ort gewesen. Und richtig: Unterricht sei nicht möglich gewesen. „An diesem Tag konnte nur auf Matten geturnt werden“, so Denkert. Seither versuche man, das Problem in den Griff zu bekommen. Mechanisch und mit Reinigungsmitteln werde daran gearbeitet, die Versiegelung aufzurauhen und sukzessive abzutragen. Im normalen Schulbetrieb entstünden aber mittlerweile kaum Probleme, da der Boden regelmäßig gereinigt und der Staub somit entfernt werde.

Wie am Wochenende zu sehen war, kommt es dennoch immer wieder zu „Hallenglatteis“. Vor allem wohl wegen einer ausverkauften Halle mit rund 500 Zuschauern. Und entsprechend viel Staub.