2024-05-16T07:18:09.875Z

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Angelo Brogno (rechts), Teammanager des SV Italclub, präsentiert Neuzugang Ionut Critian Murariu.	Foto: Affelder
Angelo Brogno (rechts), Teammanager des SV Italclub, präsentiert Neuzugang Ionut Critian Murariu. Foto: Affelder

Rumäne will in die Bundesliga

Ionut Christian Murariu sieht Bezirksliga als Sprungbrett +++ Teammanager Angelo Brogno rechtfertigt Transferpolitik

MAINZ. Nach einer 17-Stunden-Fahrt ist Ionut Cristian Murariu endlich in Deutschland angekommen. Nicht etwa um Urlaub zu machen – der Rumäne hat ein klares Ziel. „Ich will in der Bundesliga spielen“, sagt der Fußballer selbstbewusst. Doch zunächst fasst er bei Bezirksligist SV Italclub Fuß. Dass zwischen ihm und seinem Ziel sieben Spielklassen stehen, lässt den 23-jährigen Innenverteidiger kalt.

Als sich die Möglichkeit ergab, in Deutschland zu spielen, „wusste ich direkt, dass ich es mache“, sagt er. Zuletzt war er beim rumänischen Erstliga-Absteiger Poli Timisoara aktiv, bei dem er laut Informationen des SV Italclub zehn Saisonspiele absolviert haben soll. Recherchieren lässt sich das im Internet aber nicht. Auch in Deutschland soll sich Murariu bereits versucht haben. Damals sei er in Gesprächen mit der TSG Hoffenheim II gewesen, absolvierte ein Probetraining, musste jedoch aufgrund eines Trauerfalls nach Rumänien zurück.

Das Niveau in Rumänien beschreibt er als „schon gut und die Strukturen professionell. Aber natürlich nicht so wie in der Bundesliga“. Der Fan von Borussia Dortmund wird auf Kosten des Vereins in einem Hotel leben. Mit der Bezirksliga als Sprungbrett hofft er, mittelfristig beim FSV Mainz 05 andocken zu können. Italclub-Teammanager Angelo Brogno versichert, dass „die entsprechenden Kontakte vorhanden“ seien. Der Kontakt zwischen dem Spieler und Italclub entstand durch Vorstandsmitglied Jonathan Fischof. „Er war früher Athletiktrainer beim AS Rom unter Fabio Capello. Dadurch knüpfte er einige Kontakte im Profifußball“, erklärt Brogno.

Doch Murariu ist nur einer von 20 Neuzugängen, die die Mainzer bisher vorgestellt haben. Viele davon wurden als Vertragsamateure verpflichtet, teilweise nach Ablauf des regulären Wechselzeitraums. Das führte zu heftiger Kritik der konkurrierenden Bezirksligisten, weil diese keinen Ersatz mehr verpflichten konnten. Brogno kann die Kritik zwar gut nachvollziehen. „Aber das ist legitim im Fußball“, sagt er mit Verweis auf den ähnlichen Werdegang des TSV Schott Mainz. „Und da beschwert sich auch keiner. Jeder Bezirksligist mit unseren Möglichkeiten würde es genau so machen.“ Und Möglichkeiten hat der Verein zu Genüge. Drei bis vier Sponsoren aus Italien seien hauptsächlich für die Finanzkraft verantwortlich. „Mit diesen Mitteln könnten wir im Winter auch noch mal nachlegen, sollten wir nicht zufrieden sein“, versichert Brogno. Durch die hohen Ausgaben ist der SV Italclub in den nächsten Jahren auch auf sportlichen Erfolg angewiesen, immerhin müssen Spieler und Geldgeber zufriedengestellt werden. „Es gibt von den Sponsoren kein Ultimatum. Aber mittelfristig wollen wir auf jeden Fall in der Verbandsliga spielen“, erklärt der Teammanager.

Nächster Neuzugang für Freitag angekündigt

Als Favorit sieht er sein Team trotz der vielen Top-Transfers nicht, immerhin müsse sich die Mannschaft erst einspielen. „Wenn das passiert ist, sind wir schwer zu schlagen. Aber bis dahin sehe ich die TSG Hechtsheim als Favorit“, sagt Brogno. Derweil scheint die Transferflut der Mainzer nicht zu stoppen. An diesem Freitag will der SV Italclub einen weiteren hochkarätigen Neuzugang präsentieren.



Aufrufe: 028.8.2018, 20:00 Uhr
Pascal AffelderAutor