2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ehrungen: Schiedsrichterwart Marcel Rühl (2.v.l.) zeichnet Karsten Maron für sein Engagement aus. 	Foto: Martin Weis
Ehrungen: Schiedsrichterwart Marcel Rühl (2.v.l.) zeichnet Karsten Maron für sein Engagement aus. Foto: Martin Weis

Rühls weite Anreise lohnt sich

Fußball: +++ Schiedsrichtervereinigung Wetzlar feiert ihr 100-jähriges Bestehen +++

Aßlar-Berghausen. „Das schönste Hobby der Welt“ – diese Worte hallen nach in der Mehrzweckhalle Berghausen, nachdem diese am Samstagabend beim 100-jährigen Jubiläum der Schiedsrichtervereinigung Wetzlar von beinahe allen auf der Bühne zu hören waren.

Rund 90 Gäste kamen dabei zusammen, um die gemeinsame Berufung bei gutem Essen und Live-Musik gebührend zu feiern. Nachdem Kreisschiedsrichterobmann Marcel Rühl den Abend mit einer kurzen Skizzierung der Geschichte der Vereinigung eingeleitet hatte, folgten einige Grußworte sowie die Ehrungen zahlreicher langgedienter Schiedsrichterkollegen. Ehrengast und Bundesliga-Spielleiter Sascha Stegemann musste seine Teilnahme an der Veranstaltung aus persönlichen Gründen kurzfristig absagen, was der guten Stimmung bei den Anwesenden jedoch keinen Abbruch tat.

Den Abschluss des Abends bildete eine Talk-Runde unter der Moderation von WNZ-Sportredakteur Tim Straßheim, an der neben den Schiedsrichtern Daniel Velten und Tom Krämer auch Nico Herzig, Verteidiger und Kapitän des TSV Steinbach, teilnahm. Gemeinsam besprach das Quartett verschiedene Situationen aus Herzigs Zeit bei Alemannia Aachen anhand zweier Videos, wobei vor allem die beiden Unparteiischen mit ihrer Expertise gefragt waren. Anschließend diskutierte die „Viererkette“ über das ein oder andere Thema aus dem aktuellen Fußballgeschehen und gab dabei unter anderem seine Einschätzung zum Videoschiedsrichter (Velten: „Brauche ich nicht“) preis, bevor sie die Veranstaltung in angenehmer Atmosphäre ausklingen ließ.

Marcel Rühl reiste für die Veranstaltung extra aus Duisburg an, wo er am Wochenende bei einem U 18-DFB-Turnier im Einsatz war, und musste schon am Sonntagmorgen um halb zehn den Rückweg antreten. Das nahm der 23-Jährige, der bereits mit 19 als damals jüngster „KSO“ Hessens das Amt übernahm, aber gerne auf sich, denn die Zusammenkunft, gegenseitige Bestärkung und der Rückhalt, den die Unparteiischen einander geben, ist wichtig für die Männer und Frauen an der Pfeife.

Talkrunde mit Nico Herzig vom TSV Steinbach

„Die persönlichen Angriffe werden häufiger, da hat die Distanz in den vergangenen Jahren definitiv nachgelassen“, ist sich Daniel Velten, der Spiele bis zur Hessenliga leitet, sicher. Auch Kollege Tom Krämer stimmt dem zu: „Klar sind wir vieles gewohnt, auch mal Beleidigungen von Fans. Wenn diese dann aber deinen Namen über das Internet herausfinden und dich während des Spiels persönlich attackieren, ist das schwer auszublenden. Trotzdem muss man auch in diesen Situationen einen kühlen Kopf bewahren.“

Nach dem großen Aufwand im Vorfeld überwog bei den Veranstaltern am Ende die Zufriedenheit über eine gelungene Zusammenkunft: „Der Abend war ein voller Erfolg. Trotzdem bin ich auch froh, dass es nun vorbei ist“, lächelte Rühl, der gemeinsam mit einer Hand voll Kollegen bereits seit November vergangenen Jahres mit den Planungen für das Event beschäftigt war. „Unsere Schiedsrichter sind zwischen 16 und 80 Jahre alt, und wir möchten natürlich allen gerecht werden. Das ist nicht immer einfach, aber ich denke, uns ist das absolut gelungen. Auch das Feedback der Gäste hat uns darin bestätigt“, freut sich der Spielleiter mit dem schönsten Hobby der Welt.



Aufrufe: 014.10.2019, 08:00 Uhr
Jasper GlänzerAutor