2024-05-08T14:46:11.570Z

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Marcel Richter kehrt nach zehn Jahren an die alte Wirkungsstätte zurück. Gunnar Hielscher
Marcel Richter kehrt nach zehn Jahren an die alte Wirkungsstätte zurück. Gunnar Hielscher

Richter: „Mein Herz wird immer an TSV 1865 Dachau hängen“

Marcel Richter zu seinem Comeback als Pipinsried-Trainer

Als Marcel Richter nach zehn Jahren wieder zum Training des FC Pipinsried fuhr, war nichts mehr, wie es war. Konny war weg. Konrad Höß, langjähriger Patriarch des Vereins, fing seine Spielertrainer oft auf dem Trainingsplatz ab und suchte das Gespräch.

Doch seit seiner Rückkehr hat Richter noch nichts vom ehemaligen Präsidenten gehört. „Ich habe auch nicht den Kontakt gesucht. Es ist schade, dass Konny nicht mehr hier ist. Aber ich will mich in diese verzwickte Situation nicht einmischen. Ich muss mich auf meine neue Aufgabe konzentrieren“, sagt Richter. Nach dem Aus von Intermezzo-Trainer Manfred Bender nach gerade mal zehn Spielen, soll der 37-Jährige gemeinsam mit Fabien Hürzeler den FCP aus dem Tabellenkeller führen. Abstiegskampf - für Richter ist das eine „brutal reizvolle Aufgabe“. „Ich habe sofort zugesagt. Wir müssen aus 13 Spielen 19 Punkte holen. So viele, wie aus allen Spielen der bisherigen Saison. Das ist unglaublich spannend.“

Spannend - mit diesem Wort trat Richter vor zehn Jahren auch seine Aufgabe beim TSV 1865 Dachau an. Für ihn war der damalige Bezirksligist der Verein mit der größten Perspektive im Landkreis. Richter spricht über seinen alten Verein wie über eine zerbrochene Liebe. Er erzählt von Erlebnissen, die er nicht vergessen wird. Doch er erzählt auch von unzähligen Gesprächen mit Personen im Verein, die immer mit dem gleichen Ergebnis endeten: mit keinem Ergebnis. „Die sportliche Leitung hat so viel erreicht und geschaffen. Wir haben aus einer Bezirksliga-Mannschaft ein Bayernliga-Spitzenteam geformt. Als ich angefangen habe, hatten wir sieben Jugendmannschaften. Jetzt haben wir 22.“ Richter spricht, als wäre er noch Teil des Vereins. „Irgendwie ist das auch noch so. Ich spiele weiterhin für die AH. Mein Herz wird immer an diesem Verein hängen. Aber wenn es Personen gibt, die den Verein nur dazu nutzen, um sich wichtig zu machen und meinen, dass sie alles besser wissen, macht das keinen Spaß mehr. Das zermürbt.“ Nach über zehn Jahren Pause gibt Richter jetzt sein Comeback als Pipinsried-Trainer. Zu schwach für die Regionalliga, sei der Kader laut Ex-Trainer Bender. Doch Richter ist sich sicher, dass es für den Klassenerhalt reicht: „Mit dem Kader muss man umgehen können. Wenn uns keine Leistungsträger wegbrechen, bleiben wir drin.“

Aufrufe: 021.2.2019, 14:55 Uhr
Christoph SeidlAutor