Dies auch, weil der Bezirksliga-Zweite aus Deckenpfronn im Rennen um den Landesliga-Aufstieg frühzeitig gescheitert ist und damit das Hintertürchen für die Waldenbucher verschlossen hat. Den Siegtreffer für die Nufringer erzielte Mario Bucher per Abstauber zehn Sekunden vor dem Abpfiff.
Der Erfolg des SV Nufringen, der vor fünf Jahren just in Darmsheim in die Kreisliga A abgestiegen ist und nun dort den Wiederaufstieg bejubeln durfte, war ein durchaus verdienter – auch in den Augen des Waldenbucher Trainers Gerry Ott. „Wenn man von 90 Minuten nur 30 Minuten Fußball spielt, dann hat man nichts anderes verdient als eine Niederlage.“ Vor allem in den ersten 30 Minuten haderte der Coach, der in der Winterpause beim damaligen Tabellenletzten eingestiegen war und das Team durch einen starken Schlussspurt noch auf den Relegationsplatz geführt hatte, mit der Leistung seiner Elf. „Nichts, aber auch gar nichts, was wir uns vorgenommen haben, wurde umgesetzt.“
Erste Hälfe gehört klar Nufringen
Und so waren es die Nufringer, die immer wieder gefährlich vor dem Waldenbucher Tor auftauchten. Das erste Ausrufezeichen setzte das Team von Trainer Willy Zimmermann, das sich am Donnerstag zuvor im Duell der beiden Kreisliga-A-Vizemeister mit 3:2 nach Verlängerung gegen den SC Neubulach für das finale Relegationsspiel qualifiziert hatte, nach nur 13 Minuten. Nach einem langen Pass aus der eigenen Hälfte köpfte Sebastian Braun die Kugel an die Latte. Sechs Minuten später allerdings durfte Braun jubeln. Nach einem Schuss des starken Sascha Eberhardt, der auf der linken Angriffsseite für viel Wirbel sorgte, konnte Torwart Alexander Schnapper den Ball zwar abwehren, aber eben nicht festhalten. Braun staubte trotz doppeltem Waldenbucher Geleitschutz ab – 1:0 (19.). „Da haben wir eindeutig geschlafen“, ärgerte sich Ott. Zwar kamen die Seinen nach einer Standardsituation durch den aufgerückten Innenverteidiger Philipp Oelfin auch noch zu einem Lattentreffer (44.) – das war es dann aber auch schon mit der Offensivherrlichkeit der Waldenbucher. Die ersten 45 Minuten gehörten klar den Nufringern.
In der Nachspielzeit folgt der Knock out
In der Pause hat Ott dann deutliche Worte gesprochen, gehört worden sei er aber dennoch nicht, sagte er. Zwar erhöhte der Bezirksligist die Schlagzahl, kam durch ein Kopfballtor von Dario Ciavarella zum 1:1-Ausgleich (49.) und war – mit einem Hänger Mitte der Halbzeit – das optisch bessere Team, wirklich hochkarätige Chancen aber blieben Mangelware. Erwähnenswert nur jene zwei: In der 60. Minute verpasse Ciavarella nach guter Vorarbeit des eingewechselten Doyle und einer scharfen Hereingabe von Francesco Madonna die Kugel nur um Zentimeter. Und in der 88. Minute war es Oelfin, der den Ball am Tor vorbei stolperte. Als sich bereits alle auf eine Verlängerung eingestellt hatten, kam dann doch noch der K.o.-Schlag. Nufringens Marcus Kugel hatte von links geschossen, Schnapper erneut stark pariert, seine Vorderleute aber wie schon beim 0:1 geschlafen. Der eingewechselte Mario Bucher schaltete am schnellsten und staubte zum letztlich verdienten 2:1 ab (90.+2).
TSV Waldenbuch: Schnapper – Krumm, Seyfried, Oelfin, Kovacs – Ruckh (46. Doyle), Schuldt, Madonna, Hummel – Ciavarella, Michael Fiorini (33. Kuti).
SV Nufringen: Gerhardt – Röhm, Kaupp, Widmann. Kienzle (75. Stritzelberger) – Richter – Kugel, Hogl, Langwisch, Eberhardt – Braun (61. Bucher).