2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der FC Emmendingen ist mit einer 3:5 Niederlage in die Saison gestartet
Der FC Emmendingen ist mit einer 3:5 Niederlage in die Saison gestartet – Foto: Patrick Seeger

Reichlich Aufregung beim 5:3 im Solvay-Sportpark

Acht Tore, zwei vergebene Elfmeter, ein Platzverweis +++ Bahlinger SC II untermauert Aufstiegsambitionen +++ Glottertal kann gegen Wasser-Kollmarsreute nicht punkten

Es war die torreichste und aufregendste Partie des Spieltags: Solvay Freiburg feierte gegen den spielstarken FC Emmendingen mit 5:3. Für den FCE war die Niederlage gewiss ein Nasenstüber, aber die Mannschaft von Mark Costa wird ihre Lehren daraus ziehen. Der andere große Meisterschaftsfavorit, der Bahlinger SC II, nimmt aus dem 3:0 gegen couragierte Biengener viel Schwung für das Aufstiegsrennen mit.

Acht Tore, zwei vergebene Elfmeter, ein Platzverweis – viel Aufregung im Solvay-Sportpark

Mit dem 5:3-Heimsieg über einen der großen Meisterschaftsaspiranten, den FC Emmendingen, hat der SV Solvay Freiburg gleich zum Saisonauftakt für eine Überraschung gesorgt. Und dies, obwohl die Freiburger mehr als fünfzig Minuten in Unterzahl spielten. In der 37. Minute hatte Marvin Reinhardt wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit die Rote Karte gesehen. Auch sonst bot die Partie so einige Fußball-Aufregung. Zwei verschossene Elfmeter etwa: Für die Freiburger scheiterte Lino Ludwig an Gästetorwart Carsten Schmitz (23.), und auch der Emmendinger Kapitän Tim Baumer blieb vom Punkt aus zweiter Sieger gegen Solvay-Keeper Tim Kodric (27.). „Die ersten paar Minuten verliefen ausgeglichen, beide Seiten hatten Möglichkeiten“, berichtete Kodric, der bei Solvay auch als Co-Trainer von Jamal El Haddouchi fungiert. „Wir sind in Führung gegangen, aber danach ist Emmendingen stärker geworden und hat verdient den Ausgleich geschafft.“ Es folgten die vergebenen Strafstöße und die Rote Karte. „In der zweiten Halbzeit hat Emmendingen versucht, Fußball zu spielen, aber wir haben eine gute Defensivleistung gezeigt und gut gekontert“, so Kodric. „Es war typisch für ein Spiel, in dem eine Mannschaft einen Mann weniger auf dem Platz hat und mit langen Bällen spielt. Emmendingen war recht offen in der Verteidigung, und das haben wir eiskalt ausgenutzt.“

SV Mundingen gewinnt in Unterzahl das Auftaktspiel

Einen Auftakt – fast – nach Maß erwischte Aufsteiger SV Mundingen: Die Mannschaft von Karsten Bickel kehrte mit einem 2:0-Sieg im Gepäck aus Oberprechtal zurück. Auch die Gastgeber bestätigten, dass das Ergebnis dem Spielverlauf über neunzig Minuten entsprach. „Wir waren in der ersten Halbzeit spielbestimmend und hatten das Chancenplus, aber wir haben das 1:0 nicht gemacht“, berichtete Bickel. Nach der Pause erarbeiteten sich die Prechtäler mehr Spielanteile – bis zur 64. Minute, als Bickels Co-Trainer Dirk Steigert die Gelb-Rote Karte sah. „Kurioserweise haben wir mit einem Mann weniger die Räume besser nutzen können“, erklärte Karsten Bickel. Es vergingen keine zehn Minuten, bis die Mundinger in Führung gingen. Einen Eckball von Kai Vogel verwertete Fabian Heitzler per Kopf. Das folgende Geschehen schilderte Bickel so: „Wir haben danach kompakt gestanden und nur wenig zugelassen. Bis auf eine Chance durch einen Freistoß, als ein Prechtäler aus einem Meter blank über das Tor köpfte. Da hatten wir ziemlich Glück. In dieser Phase konnten wir das 2:0 setzen.“ Im Strafraum bediente Timon Graf per Hacke Kai Vogel, der schob zum 0:2 ein. In der Schlussphase hätte der Aufsteiger fast noch den dritten Treffer nachgelegt. Bei einem Konter über die rechte Seite spielte Leander Graf den Ball zu Vogel, der bediente Heitzler, aber jener fand im Prechtäler Schlussmann Marvin Vogt seinen Meister. „Ein schöner Auftakt!“, fand Bickel.

Aufsteiger Wolfenweiler-Schallstadt bezahlt Lehrgeld gegen Heitersheim

Eugen Beck, der Trainer des FC Heitersheim, musste nach der ersten Halbzeit in Wolfenweiler erst einmal tief durchatmen: „Nach den ersten dreißig Minuten hätte Wolfenweiler-Schallstadt mit 3.0 führen müssen. Wir sind in der Abwehr und im Mittelfeld schlecht gestanden.“ Die Folge waren ein Lattentreffer des FC Wolfenweiler-Schallstadt und eine weitere Großchance des Aufsteigers, bei der FCH-Torwart Sebastian Bühler in einer 1:1-Situation retten konnte. „Was Wolfenweiler in der ersten Halbzeit gespielt hat, war super“, formulierte Beck seine Hochachtung für den Liganeuling. „Aber in der zweiten Halbzeit haben wir unsere Tore gut herausgespielt und ihnen den Zahn gezogen.“ Innerhalb von zehn Minuten klingelte es dreimal im Netz der Gastgeber. Einen herausragenden Auftritt bescheinigte Beck dem zweifachen Torschützen Patrik Müller: „Nicht nur die Tore, sondern auch was er an Tempo und Balleroberungen geleistet hat, war stark.“

Bahlingen II feiert dank taktischer Variabilität einen 3:0-Heimsieg

Die Namen der Paarung erinnerte an Spitzenduelle der Vorsaison: Der SV Biengen gastierte bei der Regionalliga-Reserve des Bahlinger SC. Die Kaiserstühler landeten mit 3:0 einen deutlichen Heimsieg. Allerdings wollte René Labusch, der Co-Trainer von BSC-Coach Mohamed Ali Gasmi, eines herausstellen: „Biengen hat stark mitgespielt, hatte meines Erachtens sogar mehr Ballbesitz. Wir haben erst versucht, sie hoch anzulaufen, aber rasch gemerkt, dass das diesmal nicht viel bringt.“ Logische Konsequenz: Taktische Umstellung und tiefer stehen. „In der Vorbereitung haben wir viel Wert auf die Defensivarbeit gelegt, und das haben wir über weite Strecken des Spiels gut hinbekommen“, so Labusch. Nach einem gelungenen Pass in die Schnittstelle hatte Tim-Sebastian freie Bahn und zwei Optionen: Entweder selbst abzuschließen oder den mitgelaufenen Lennart Bauer zu bedienen. Buchheister entschied sich für den eigenen Abschluss, und SVB-Keeper Hannes Ablaß hatte keine Abwehrchance. Gleich darauf führte ein schneller Konter über Cedric und Joel Gugel zum 2:0 durch Lennart Bauer. In der 62. Minute traf Vedran Tomic, zur Pause für Jonas Gebhard eingewechselt, zum 3:0-Endstand. Wenig später konnte sich BSC-Torwart Aaron Gut noch bei einer Biengener Großchance auszeichnen. „Da dachte ich schon: Heute gelingt dem Gegner nix und uns alles“, kommentierte Labusch.

Gottenheim belohnt sich für den Aufwand

Der SV Gottenheim schickte den spielstarken VfR Merzhausen mit einer 3:2-Niederlage nach Hause. „Wie erhofft war es ein attraktives erstes Ligaspiel“, fand der Gottenheimer Coach Dennis Klossek. Dass seine Mannschaft mit der ersten klaren Tormöglichkeit gleich in Führung ging, dürfte ihm auch gefallen haben. Danach sei der Spielfluss etwas ins Stocken geraten – die Linie von Schiedsrichter Jörn Schumann sei nicht sehr großzügig ausgefallen. „In der zweiten Halbzeit hatten wir eine gute Druckphase und haben die anstürmenden Merzhausener ausgekontert“, erklärte Klossek. Wobei sich die Gottenheimer bei ihrem Torwart Simon Kaltenbach zu bedanken hatten, der einen Strafstoß von Jones-Yannick Bonsu abwehren konnte. Nur zwei Minuten darauf erzielten die Einheimischen das 3:0. „Und wie es so manchmal geht bei einer 3:0-Führung nach achtzig Minuten: Man denkt, das würde reichen, und dann wird‘s nochmal eng!“, führte Klossek aus. Denn in der Schlussphase kamen die Hexentäler noch bis auf 3:2 heran. „Merzhausen hat eine Supereinstellung gezeigt, es hätte noch anders laufen können“, räumte Klossek ein. „Aber am Ende war der Sieg korrekt nach dem Aufwand, den wir betrieben haben.“ Neben den Torschützen David Stählin, Maximilian Mutter und Jan Käfer lobte der Coach auch Sven Ambs auf der Sechserposition und Maximilian Schmidt von der zweiten Mannschaft, der ein prima Startelf-Debüt hingelegt habe.

Glottertal bleibt Lieblingsgegner der SG Wasser-Kollmarsreute

Auch unter dem neuen Trainer Massimo Capezzera bleibt es vorerst dabei: Der SV Rot-Weiss Glottertal kann gegen Wasser-Kollmarsreute nicht punkten. Diesmal setzte es eine 1:2-Niederlage. Capezzera war nicht einmal unzufrieden: „Uns fehlen derzeit elf Spieler, davon acht aus dem Stamm. Wir haben die Mannschaft mit A-Jugendlichen und Spielern der Zweiten aufgefüllt, dafür haben wir es gut gemacht.“ Bereits in der dritten Minute ging Wasser-Kollmarsreute in Führung, Noel Stolp traf auf Vorlage von Thomas Unger. „Wir haben es verpasst, in der ersten Halbzeit das 2:0 nachzulegen“, fand SG-Spielertrainer Maxhun Haxhija und hatte dabei unter anderem den Schuss von Kapitän Jens Bohnenberger im Sinn, den Gästetorwart Jan Reichenbach parierte (7.). „Es war schwierig. Wir mussten Geduld bewahren und warten, dass die Glottertäler müde werden“, so Haxhija. Nach der Pause, in der die zweite Hauptrunde des Bezirkspokals ausgelost wurde, hatte allerdings Glottertal aussichtsreiche Chancen zum Ausgleich: Erst scheiterte Michael Röth am glänzend reagierenden SG-Torhüter Andreas Eckmann, dann verfehlte Jona Tsouli Aouane das Tor aus der Distanz, und Maurice Schipper setzte den Ball freistehend über das Tor (53.). Die Einheimischen erkannten, dass sie wieder mehr investieren mussten. Eine Eckstoßvorlage nutzte Michael Beyai volley zum 2:0. Doch vom Anstoß weg erzielte Michael Purosov den Anschlusstreffer. „Dadurch blieb es spannend“, fand Haxhija. „Glottertal hat zwar viel mit langen Bällen gearbeitet, aber da kann natürlich immer einer durchrutschen.“ Massimo Capezzera fand, dass seine Elf „mit etwas Glück“ noch den Ausgleich hätte erzielen können. Haxhija war‘s zufrieden: „Es war wichtig, mit einem Sieg zu starten, nach dem Wie fragt in zehn Tagen keiner mehr. Mund abputzen und weitermachen!“

Aufrufe: 019.8.2019, 15:05 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor