2024-05-02T16:12:49.858Z

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Pause vom Fußball: Ramon Adofo will sich erstmal auf das Berufsleben konzentrieren. SVJ
Pause vom Fußball: Ramon Adofo will sich erstmal auf das Berufsleben konzentrieren. SVJ

Ramon Adofo im Interview: „Werde mich aber nicht vom Verein abmelden“

TSV Gilching-A.: Adofo zieht sich erstmal vom Fußball zurück 

Der TSV Gilching-Argelsried wird in Zukunft nicht mehr auf Ramon Adofo zurückgreifen. Nach langer ärztlicher Behandlung entschied er sich erstmal mit dem Fußball aufzuhören.

Es ist still geworden um Ramon Adofo. Bis zur Winterpause war alles wie immer in den vergangenen Jahren. Der Angreifer des TSV Gilching-Argelsried traf neunmal und führte die interne Torschützenliste an. Es sollte jedoch keine weitere Partie im neuen Jahr folgen. Der Starnberger Merkur sprach mit dem 28-Jährigen über die Gründe und seine Zukunft.

Herr Adofo, wie sehr hat es wehgetan, im Saisonendspurt nicht mehr mithelfen zu können?

Es war schon hart. Ich hätte gerne auf dem Platz alles dafür gegeben, um unserem langjährigen Trainer Wolfgang Krebs einen würdigen Abschied zu bereiten. Gott sei Dank hat es die Mannschaft auch ohne mich geschafft. Ich hätte aber nicht gedacht, dass es so eng werden würde mit dem Klassenerhalt (Anm. d. Red.: Gilching rettete sich erst am vorletzten Spieltag).

Wieso mussten Sie zuschauen?

Ich habe einen anstrengenden Ärztemarathon hinter mir. Die genaue Ursache für meine schweren körperlichen Beschwerden ist immer noch nicht bekannt. Die Halswirbelsäule könnte schuld gewesen sein. Ich warte aber noch auf einige Testergebnisse.

Ist das der Grund, warum Sie weiterhin pausieren möchten?

Nein, denn mir geht es inzwischen schon deutlich besser. Ich schreibe gerade an meiner Masterarbeit in Wirtschaftsinformatik. In einigen Wochen werde ich dann meine Stelle bei einem IT-Unternehmen in München antreten. Dort möchte ich mich von Beginn an mit vollem Einsatz einbringen. Ich werde mich aber nicht vom Verein abmelden.

„Bin in einem Alter, in dem der Faktor Geld keine so große Rolle mehr spielt“

Wann werden wir Sie dann wieder auf dem Fußballplatz sehen?

Da möchte ich mich überhaupt nicht festlegen, sondern alles in Ruhe auf mich zukommen lassen. Der Entschluss, erst mal nicht mehr zu spielen, ist mir sehr schwergefallen. Ich spiele Fußball, seit ich fünf bin.

Welche Rolle hat Wolfgang Krebs in Ihrer Entwicklung gespielt?

Er hat mich auf ein neues Level gehoben und mir zum ersten Aufstieg in meiner Karriere verholfen. Es lief auch in Gräfelfing und Oberalting nicht schlecht. Aber erfolgreich in der Landesliga zu spielen, ist schon noch einmal etwas ganz anderes.

Durch Ihre Tore in der Landesliga (50 Treffer in 82 Spielen) haben sie sich im Amateurfußball in ganz Südbayern einen Namen gemacht. Wieso sind sie Gilching immer treu geblieben?

Natürlich gab es auch Angebote von anderen Vereinen, auch von höherklassigen Mannschaften. Ich habe mir alles angehört und gut darüber nachgedacht. Unter dem Strich habe ich mich aber immer dafür entschieden, beim TSV zu bleiben. Dieser Verein und diese Mannschaft sind etwas ganz Besonderes. Ich bin auch in einem Alter, in dem der Faktor Geld keine so große Rolle mehr spielt. Mir sind andere Dinge wie Kameradschaft wichtiger.

Was darf man in der Zukunft unter dem neuen Trainer Peter Schmidt erwarten?

Ich glaube, dass sehr vieles möglich ist, auch der Aufstieg in die Bayernliga. Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass Gilching irgendwann in der Landesliga spielen würde. Der neue Trainer hat in den zwei Gesprächen seinen sehr guten Eindruck auf mich gemacht. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

Viele Gilchinger Spieler sind bereits voll im Berufsleben. Krebs’ Nachfolger Peter Schmid möchte zukünftig aber drei- statt zweimal die Woche trainieren.

Ich bin mir sicher, dass sich das einspielen wird. Viele Vereine trainieren in der Landesliga dreimal, wieso soll das bei uns nicht funktionieren?

Das Gespräch führte Tobias Huber

Aufrufe: 020.5.2019, 12:31 Uhr
Starnberger Merkur / Tobias HuberAutor