Rafael Wachonski: "Ein Reifeprozess, der bereits läuft"

BZ: Herr Wachonski, bisher gab es nur einen Sieg und ein Unentschieden, die restlichen drei Spiele gingen verloren. Zu wenig?

Wachonski: Vielleicht nicht direkt zu wenig, wir hätten aber mehr haben können. Wir können definitiv nicht von einem gutem Start reden. Wir wussten, dass es keine einfache Saison wird. Bisher hatten wir keine einfachen Gegner, doch zum Beispiel gegen Au-Wittnau und Waltershofen, wäre mehr drin gewesen. Da ist also noch Luft nach oben. Wir haben aber viele neue externe Spieler, sowie ein neues Trainerteam bekommen. Das neue System und die neue Philosophie muss noch greifen.

BZ: Die letzten zwei Spiele gingen verloren, jeweils mit 5:1 bzw. mit 1:5. Wie erklären Sie sich den Einbruch?

Wachonski: In den ersten drei Spielen haben wir insgesamt drei Gegentore bekommen, dann waren es plötzlich in zwei Spielen zehn Gegentreffer. Das liegt an der Mannschaftsleistung. Wir müssen den Fokus im Training darauf legen, dass wir kompakter stehen. Es sind kleine Nuancen, die diese Spiele entscheiden können, Kappel zum Beispiel war sehr effizient und hat aus fünf Schüssen direkt fünf Tore gemacht. Das hätte auch anders ausgehen können. Ich glaube, jeder muss einfach mehr Verantwortung übernehmen und wir müssen geschlossen gegen den Ball arbeiten. Zudem wissen wir genau, das wir keinen traditionellen Knipser haben. Wir haben eine gute Offensive, die es aber als Kollektiv schaffen muss.

BZ: Dreizehn Gegentreffer in fünf Partien sprechen für eine wackelige Abwehr. Wie ist es um die Defensive bestellt?

Wachonski: Defensiv sind wir gut besetzt. Aber wenn die Außen- und Offensivspieler nicht nach hinten arbeiten, dann kannst du die besten Abwehrspieler haben, dann kannst du keine Lücke schließen. Mezepotamien hat zum Beispiel das Auge für Lücken und Räume und hat dann auch die Klasse. Da kannst du wenig wettmachen. Die haben das sauber ausgespielt und waren technisch stark. Da sieht man dann eben, was passieren kann.

BZ: Nach dem Spiel gegen den SV Kappel erklärten Sie, dass die Disziplin gefehlt hatte. Tut sich die Mannschaft schwer, das Besprochene auch in die Tat umzusetzen?

Wachonski: Wir wollen eine gute Balance zwischen Defensive und Offensiv finden. Wir wollen uns zudem nicht am Gegner orientieren, sondern unseren Fußball spielen. Dort wollen wir auch im Training hinkommen. Das hat auch schon in den ersten drei Spielen gut geklappt, dann ist das aber an der Effizienz des SV Kappel und später dann an der Individualität von Mezepotamien gescheitert. Unsere Philosophie ist es, mit dem Ball mutig nach vorne zu spielen und Chancen zu kreieren. Dadurch kann man sich aber auch Konter fangen, und da muss dann eben Disziplin vorhanden sein. Beim Ballverlust sollen sie nicht stehen blieben, sondern versuchen direkt hinter den Ball zu kommen. Das ist ein Reifeprozess, der bereits schon läuft. Die Mannschaft ist sehr jung, da können Fehler passieren.

BZ: Am kommenden Spieltag treffen Sie mit Ihrer Mannschaft mit Auggen II auf ein Team, das oben mitspielt. Genau der richtige Gegner für die Wende?

Wachonski: Auggen gewinnt erst gegen Mezepotamien und verliert dann gegen Grißheim. Eine zweite Mannschaft ist immer schwer einzuschätzen. Man weiß nie, wie es bei der ersten und zweiten Mannschaft läuft, das ist immer eine Wundertüte. Wenn wir unsere Qualitäten umsetzen können, dann können wir jeden schlagen, da lege ich meine Hand für meine Mannschaft ins Feuer. Genauso können wir aber auch gegen jeden verlieren. Unsere erste Priorität ist nun die Defensive. Darüber bekommen wir dann auch Chance nach vorne. Egal wer kommt, das ist jetzt ein Heimspiel, da wollen wir punkten. Wir wollen den Fans ein gutes Spiel zeigen und nicht wieder mit einer hohen Niederlage untergehen. Man kann verlieren, aber nicht wieder so deutlich.

SV Gündlingen - FC Auggen II (Sa 17:00)

Wir haben ein Heimspiel. Zwei haben wir dort verloren, jetzt wollen wir punkten und gut spielen. Wenn es am Ende auch für drei Punkte reicht, dann sind wir froh. Eigene Spiele tippe ich aber nicht.

FC Neuenburg - SV Kappel (Sa 17:30)

Neuenburg hat als Absteiger erst drei Spiele gemacht. Habe sie selbst noch nicht gesehen. Kappel hatte einen schweren Auftakt, aber sie haben gegen uns gewonnen. Kappel ist vor allem auf dem Kunstrasen stark. Mein Tipp: 1:1.

SpVgg Gundelfingen/Wildtal - SF Grißheim (So 10:45)

Gundelfingen ist am Sonntag morgen nicht für jeden einfach. Grißheim ist eigentlich eine Mannschaft, die auch oben mitspielt. Da Grißheim auch letztes Spiel gewonnen hat, geht das an die Gäste. Mein Tipp: 1:2

SV Weilertal - 1. FC Mezepotamien Freiburg (So 10:45)

Weilertal habe ich leider noch nicht gesehen, aber wenn Mezepotamien so auftritt wie gegen uns, dann werden sie gewinnen. Dann kann es auch gerne mal höher werden. Mein Tipp: 0:3

SpVgg Buchenbach - SV Blau-Weiß Waltershofen (So 15:00)

Waltershofen hat eine gute Qualität im Kader, aber keinen guten Start erwischt. Sie werden aber noch höher kommen. Buchenbach hat auch keinen Lauf. Ich glaube deshalb an Waltershofen. Mein Tipp: 1:3

SV Opfingen - SF Eintracht Freiburg (So 15:00)

Eintracht ist einer der Aufstiegsaspiranten. Habe viel Gutes gesehen von ihnen. Mein Tipp: 0:2.

SV Tunsel - Türkgücü Freiburg (So 15:00)

Tunsel hat einen richtig guten Knipser und allgemein eine starke Offensive. Türkgücü hat auch eine tolle Offensive, aber oftmals Probleme in der Defensive. Da kommt es am Wochenende auf die Defensivarbeit an. Tunsel zeigt aber oft geschlossene Mannschaftsleistungen, daher holen sie das auch. Mein Tipp: 2:1

PTSV Jahn Freiburg - SV Au-Wittnau II (So 17:00)

PTSV habe ich gegen Türkgücü gesehen. Eigentlich haben sie gut gespielt in der ersten Halbzeit. Den Rest habe ich nicht gesehen und dachte, sie gewinnen. Dann wurde es aber noch gedreht. Ich kann es schwer sagen woran es liegt, aber sie gehören eigentlich woanders in der Tabelle hin. Au-Wittnau ist auch eine Überraschung diese Saison. Mein Tipp: 2:2.