Punktspielergebnis kein Maßstab

Beide Kreisoberligisten liegen in der laufenden Punktrunde mehr als im Soll, obgleich die Ergebnisse beider Klubs in den vergangenen Wochen nicht mehr so berauschend waren.

Beim FC Germania Ortenberg, der im Viertelfinale Gruppenligist VfR Wenings aus dem Wettbewerb geworfen hat, ist Spielertrainer Mark Wesenberg zuletzt fast die gesamte Offensive weggebrochen. Routinier Benjamin Böning (Muskelfaserriss) steht schon seit geraumer nicht zur Verfügung, ebenso wie der in der Vorrunde starke Christian Czunczeleit (Knieprobleme), der wohl bis Saisonende ausfallen wird. Björn Reichert hat sichvor zwei Wochen einen Bänderriss zugezogen und Florian Meissner steht aus beruflichen Gründen nur sporadisch zur Verfügung. Trotz des Aderlasses will FC-Spielertrainer Mark Wesenberg allerdings nicht jammern, „denn in der Breite sind wir ja schon gut aufgestellt“.

Der heutige Gegner weckt bei den Germanen freilich nicht die besten Erinnerungen. In der Kreisoberliga trafen die beiden Klubs bisher erst einmal im direkten Vergleich aufeinander. An jenem 11. August des letztes Jahres kassierten die Ortenberger damals in Wolferborn ein 0:6. Von den bereits genannten Ortenberger Spielern kehrt heute Abend keiner in den Kader zurück. Im Gegenteil: Mit Marius Nagel (Urlaub) steht ein weiterer Akteur nicht zur Verfügung. „Wir werden es taktisch wohl ähnlich angehen wie im letzten Pokalspiel gegen Wenings und unser Augenmerk zunächst einmal auf eine gut funktionierende Defensive legen“, teilt Wesenberg mit. Der Bedeutung der Partie ist sich Wesenberg („Ein Kreispokalhalbfinale spielt man nicht jedes Jahr“) sehr wohl bewusst und der Einzug in das Finale, das am 25. Mai (Christi Himmelfahrt) in Kefenrod stattfinden wird, ist das erklärte Ziel. „Unabhängig davon, ob wir in der Liga am Ende Sechster oder Achter werden, würde der Einzug in das Büdinger Kreispokalfinale dann auf jeden Fall eine erfolgreiche Saison bedeuten“, so Wesenberg.

Der heutige Gastgeber SG Wolferborn/Michelau/Bindsachsen war um die Jahreswende in der Liga noch Jäger Nummer eins von Spitzenreiter SV Altwiedermus. Im neuen Jahr hat die Dreierspielgemeinschaft allerdings erst ein Spiel gewonnen und ist deshalb auf Rang fünf zurückgefallen. Besonders negativ zu Buche schlug bei der SG der Ausfall von Goalgetter Can Kayalar (Muskelfaserriss), der in der Liga bereits 21 Mal getroffen hat und im letzten Auswärtsspiel bei der SG Nieder-Mockstadt/Stammheim (0:1) einen ersten Kurzeinsatz absolvierte. „Es läuft noch nicht so richtig rund bei ihm, weshalb der Einsatz von Kayalar deshalb auch noch fraglich ist“, sagt SG-Spielausschussmitglied Dennis Priester. Hinzu gesellt sich der Ausfall von Innenverteidiger Dennis Ludwig (Knöchel). „Wir sind in der Breite nicht so gut aufgestellt, dass wir alle Ausfälle adäquat ersetzen können“, so Priester. Aus Sicht des SG-Verantwortlichen verbietet es sich, „das in der Meisterschaft erzielte Ergebnis gegen Ortenberg als Maßstab für den heutigen Vergleich heran zu ziehen“. Priester rechnet mit einem echten Pokalfight, „bei dem die kämpferischen Tugenden in den Vordergrund rücken werden“ und geht fest davon aus, „dass unsere Spieler wissen, um was es heute Abend geht“. Man hat ein großes Ziel vor Augen und dieses lässt sich nach Aussage von Priester leichter realisieren „wenn der Teamgeist wieder wachgerüttelt wird“.