2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

Preußen Reinfeld: Zielorientierter Torjäger

Oberliga und Krone: Kristof Rönnau strebt mit Landesliga-Aufsteiger nach Höherem

Die Krönung blieb aus. Dabei hatte Kristof Rönnau gerade eine formidable Saison hinter sich gebracht. Im letzten Saisonspiel hatte es der Stürmer aus Reinfeld gegen den VfL Tremsbüttel noch einmal richtig krachen lassen. Mit vier Treffern schraubte er sein Konto auf satte 43 Tore – und wurde trotzdem nicht Torschützenkönig. Jannik Gerlach von Phönix Lübeck brachte es auf 44 Treffer. Dennoch: Wenn Rönnau am Strafraum den Ball bekommt, müssen sich die Gegner in Acht nehmen. Sein Torriecher hat ihn vor seiner Station in Reinfeld bereits in die Ober- und Regionalliga geführt – und sogar ins Ausland. Für die nahe Zukunft hat sich der Torjäger neue hohe Ziele gesetzt.

Blickt der 27-Jährige auf die vergangene Spielzeit zurück, fällt das Fazit trotz verpasster Torjägerkanone positiv aus. Neben dem Kreispokalsieg hat sich Reinfeld mit 71 Punkten als Tabellenvierter für die neue Landesliga qualifiziert. Zwar spielt das Team um Rönnau nach der Spielklassenstrukturreform des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV) damit weiterhin in der sechsten Liga. „Das Niveau wird aber insgesamt etwas höher sein als in der alten Verbandsliga. Es wird sicherlich keine Schießbuden mehr geben“, vermutet Rönnau.

Sein Ziel steht schon fest: „Ich will nächste Saison Torschützenkönig werden“, betont der 27-Jährige, der vergangene Spielzeit mit Gerlach und Fabio Parduhn (GW Siebenbäumen/42 Tore) zwei ebenso treffsichere Kontrahenten hatte, die ihm ein wahrlich enges Rennen um die Torjägerkanone lieferten. „Das pusht einen Stürmer enorm. Man durfte sich an keinem Wochenende ausruhen“, fasst Rönnau den Konkurrenzkampf zusammen.

Reinfelds Nummer elf ärgerte aber extrem, dass Gerlach letztlich ganz knapp die Nase vorn hatte – bei allem Teamgeist, den ein Fußballspieler mitbringen sollte, steckt sich Rönnau nämlich Jahr für Jahr natürlich auch persönliche Ziele. Das hat in seiner Karriere dazu geführt, dass der fußballerisch beim VfB Lübeck ausgebildete Stürmer nach seinem Abitur und dem Zivildienst im Jahr 2011 sogar ein sportliches Abenteuer in Finnland in Angriff nahm. Dort ging er für Kokkolan PV in der zweithöchsten Spielklasse des Landes auf Torejagd.

Dass Rönnau, der bis Sommer 2016 drei Jahre für den FC Schönberg in der Oberliga und Regionalliga Nordost aktiv war, dann den Weg zu den klassentieferen Preußen gefunden hat, lag hauptsächlich an seinen beruflichen Zielen. Seit vergangenem September ist der 27-Jährige Geschäftsführer des Breitensportvereins Lübecker TS; eine Position, die weitere Freizeitaktivitäten extrem einschränkt. Fußball im Leistungssportbereich ist damit nicht kombinierbar. Daher streift sich Rönnau Woche für Woche das schwarz-weiße Trikot der Reinfelder über. Der Kontakt in die Karpfenstadt war durch seinen besten Freund Maximilian Grimm zustande gekommen, der seit zwei Jahren für die Stormarner kickt.

Qualität und Geschlossenheit des Kaders haben Rönnau auf Anhieb begeistert. „Einige der Jungs haben schon höher gespielt. Der Zusammenhalt innerhalb der Truppe ist fantastisch – das habe ich bei keinem meiner bisherigen Vereine so erlebt“, betont der 27-Jährige.

Für die nächste Zeit hat der Angreifer vor allem ein Ziel im Visier: erstmal einen einstelligen Tabellenplatz in der neuen Landesliga. Auf lange Sicht allerdings will Rönnau auch wieder die Oberliga anvisieren, am liebsten natürlich mit seinem aktuellen Team. Dabei könnte der Stürmer tatkräftig mithelfen – indem er sich nebenbei zur Torjägerkanone schießt.
Aufrufe: 01.7.2017, 13:00 Uhr
SHZ / sixAutor