2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Franz Nagl

Prebeck-Liebeserklärung an Künzing: »Weiß das alles sehr zu schätzen«

Der 45-jährige Übungsleiter ist zwar mit dem bisherigen Abschneiden seiner Schützlinge nicht ganz zufrieden, schwärmt aber für die Gegebenheiten bei den Römern

Seit Sommer 2018 steht Thomas Prebeck mittlerweile an der Seitenlinie des FC Künzing. Der frühere Bayernliga-Coach des SV Schalding-Heining und der SpVgg Hankofen-Hailing belegt mit der Truppe um Kapitän Daniel Seidl in der Bezirksliga Ost zur Winterpause den fünften Rang. Wir haben uns mit 45-Jährigen, der mittlerweile in Niederpöring wohnhaft ist, unterhalten.

Thomas Prebeck über...

das bisherige Abschneiden des FC Künzing...
Das letzte Spiel vor der Winterpause (Anm. d. Red.: Die Partie endete 3:3-Remis) beim TV Freyung war ein Spiegelbild unseres Saisonverlaufs. Wir sind nicht gut in die Saison gestartet, hatten auch in den ersten Partien nicht das notwendige Quäntchen Glück auf unserer Seite. Dann hatten wir eine ganz starke Phase, in der wir überragenden Fußball gespielt haben. Hinten raus sind ein paar Dinge nicht mehr optimal gelaufen und deshalb haben wir einige Punkte liegen gelassen. Die Liga ist verdammt eng, daher sind Kleinigkeiten oft entscheidend. Bisher war es aus unserer Sicht ein ziemliches Auf und Ab. Ganz zufrieden bin ich definitiv nicht.


das unglaubliche Künzinger Verletzungspech der letzten Jahre...
Verletzungen gehören leider zum Fußball dazu, aber uns hat es da schon richtig erwischt. Martin Aschenbrenner und Alexander Winnerl haben sich beide jeweils zweimal das Kreuzband gerissen und werden deshalb vermutlich gar nicht mehr spielen. Alexander Wittenzellner hat sich diese Horror-Verletzung sogar schon dreimal zugezogen. Auch bei ihm muss man abwarten, ob er nochmal zurückkehren wird. Das sind schon brutale Geschichten, zumal das allesamt Leistungsträger waren.



die Gerüchte über eine mögliche Rückkehr von Christian Seidl...
Im Winter ist das definitiv kein Thema. Chris ist aber beim FCK eine echte Identifikationsfigur und immer präsent. Ich bin überzeugt, dass er irgendwann wieder für Künzing auflaufen wird.


die Zukunftsperspektiven der Römer...
Natürlich wird es für unsere Verantwortlichen wieder eine große Herausforderung, Spieler wie Andreas Drexler und Patrick Pfisterer halten zu können. Das sind zwei Akteure, die keine waschechten Künzinger sind und sich mit ihren starken Leistungen natürlich auch in den Fokus von anderen Vereinen gespielt haben. Ich weiß aber, dass es sowohl Andi als auch Pat sehr gut bei uns gefällt und daher bin ich durchaus positiv gestimmt, dass beide über das Saisonende hinaus bleiben werden. Ein großes Plus ist zweifellos der große Spielerstamm, den der FC Künzing hat. Fast alle Jungs sind im Verein groß geworden und ein Wechsel käme für die allermeisten überhaupt nicht in Frage. Auch die Jugendarbeit ist seit Jahren top. In der aktuellen U19 sind zum Beispiele wieder mehrere richtig gute Talente, denen ich die nächsten Jahre einiges zutraue. Daher bin ich mir sicher, dass der FC Künzing auch mittel- und langfristig in der Bezirksliga eine gute Rolle spielen wird.


seine eigenen Pläne als Trainer...
Es gab in der Vergangenheit durchaus die eine oder andere reizvolle Anfrage. Interessiert hat mich das aber nicht wirklich, denn ich fühle mich beim FC Künzing pudelwohl. Die Mannschaft ist sehr willig und als Trainer kann man dort in aller Ruhe arbeiten. Auch wenn wir mal zwei- oder dreimal in Folge nicht gewinnen, dreht bei uns im Verein niemand durch. Ich weiß das alles sehr zu schätzen und deshalb spricht von meiner Seite überhaupt nichts gegen eine weitere Zusammenarbeit. Ob das die Künzinger Verantwortlichen genau so sehen, weiß ich allerdings nicht (schmunzelt).


das immer verrückter werdende Trainerkarussell...
Das ist eine Entwicklung, die sicherlich nicht gut ist. Nach außen werden fast alle Trainerwechsel immer möglichst positiv verkauft, intern schaut es dann aber oft komplett anders aus. In vielen Vereinen ist mittlerweile nicht nur richtig viel Geld im Spiel, sondern die Macht der Spieler wird immer größer. Als Trainer sollte man sich daher immer gut informieren, zu welchen Vereinen man geht bzw. welche Charaktere in einer Mannschaft sind. Man sollte sich das nämlich im Vorfeld immer sehr genau überlegen, denn sonst kann es ziemlich schnell zu einem bösen Erwachen kommen. Grundsätzlich ist das Geschäft aber mittlerweile so und jeder Coach sollte daher auch wissen, worauf er sich einlässt.
Aufrufe: 08.12.2021, 10:05 Uhr
Thomas SeidlAutor