2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Auf die Erfolge der vorangegangenen Saison folgte in der laufenden Runde der Absturz: Der TSV Pöttmes hat sich von Trainer Andreas Meitinger getrennt.  Archivfoto: Philipp Schröders
Auf die Erfolge der vorangegangenen Saison folgte in der laufenden Runde der Absturz: Der TSV Pöttmes hat sich von Trainer Andreas Meitinger getrennt. Archivfoto: Philipp Schröders

Pöttmes trennt sich von Meitinger

Abteilungsleitung reagiert auf sportliche Talfahrt ans Tabellenende

Im Fußball kann es manchmal schnell gehen. Da überrollt einen die aktuelle Entwicklung regelrecht. Im Sommer noch spielte der TSV Pöttmes in der Kreisliga Ost eine führende Rolle, träumten gar vom Aufstieg in die Bezirksliga. Ein paar Monate später erlebt der Verein triste Herbsttage. Nach sechs Spielen klebt der Verein aus dem Norden des Landkreises mit nur einem Punkt am Tabellenende.

Auf diese Talfahrt hat die Abteilungsleitung des Vereins reagiert, sie trennte sich am Mittwochabend mit sofortiger Wirkung von Spielertrainer Andreas Meitinger. Abteilungsleiter Thomas Both erklärt auf Nachfrage, man habe sich im Guten getrennt. „Das war ein faires Gespräch“, berichtet er.

Meitinger bestätigt, es sei ein vernünftiges Gespräch gewesen mit einem ordentlichen Ende, keine „Schlammschlacht“. Er wird die Entscheidung des Vereins akzeptieren müssen. Dass ihn die Maßnahme Boths nicht freut, könne wohl jeder nachvollziehen, schiebt Meitinger hinterher. „Ich habe nicht damit gerechnet, bin aber lange genug dabei, um zu wissen, wie es im Trainergeschäft läuft.“

Meitinger hätte sich zugetraut, die Mannschaft aus der Krise zu führen. Er begründet: „Sonst hätte ich selbst früher hingeworfen.“ Ob er im Winter oder Sommer eine neue Aufgabe annimmt, lässt der Ex-Trainer offen. Derzeit kuriert er noch einen Daumenbruch aus, den er sich am ersten Spieltag zugezogen hat.

Von der Entlassung erhofft sich Abteilungsleiter Both einen positiven Effekt, da unterscheidet er sich nicht von seinen prominenten Teammanager-Kollegen in der großen Fußballwelt. „Wir wollen für einen Impuls sorgen“, betont der Funktionär. Es gebe viele Gründe, warum es sportlich in der Mannschaft nicht liefe, meint der Verantwortliche und sagt: „Es liegt nicht nur am Trainer.“ Woran es dann liegt, dass die Fußballer in der Liga abgestürzt sind, darauf möchte Both nicht näher eingehen.

Übergangsweise soll Sascha Söllner, Trainer der zweiten Mannschaft, zusätzlich die Betreuung des Kreisligateams übernehmen. Am Sonntag bekommen es Söllner und sein Team mit dem Tabellenvierten BSV Berg im Gau zu tun. Mittelfristig strebt Fußballchef Both eine andere Lösung an, man sondiere den Markt, berichtet er. „Wir geben uns bis zur Winterpause Zeit“, sagt Both. Dabei will er sich nicht festlegen, ob der kommende Trainer zugleich Spieler ist. Both bekräftigt: „Entscheidend ist, dass das Konzept passt.“

Meitinger hatte im Sommer 2014 das Traineramt übernommen, nachdem er zuvor beim FC Ehekirchen und lange Jahre beim FC Affing gespielt hatte. In seiner ersten Saison als Spielertrainer führte er den TSV Pöttmes auf den zweiten Platz in der Kreisliga Ost, scheiterte mit ihr allerdings in der Aufstiegsrunde für die Bezirksliga.

Danach ging es bergab. Seit der Relegation hat der Verein wiederkehrend Probleme mit verletzten Spielern, die Vorbereitung auf die Saison gestaltete sich schwierig, weil Spieler verletzt oder urlaubsbedingt fehlten. Meitinger klagte neben der dünnen Spielerdecke über die fehlende Grundfitness seiner Kicker. Diese Probleme mündeten in einen katastrophalen Saisonstart, der Meitinger nun seinen Trainerposten gekostet hat.

Aufrufe: 025.9.2015, 21:23 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johannes GrafAutor