2024-06-04T08:56:08.599Z

Ligavorschau
In der Klemme: Martin Krings (Mitte) und der TuS Oberpleis erwarten am Sonntag den HFV.  Foto: Wolfgang Henry
In der Klemme: Martin Krings (Mitte) und der TuS Oberpleis erwarten am Sonntag den HFV. Foto: Wolfgang Henry

Pokal-Verlierer im direkten Duell

TuS Oberpleis erwartet HFV zum Siebengebirgs-Derby. SSV 04 ist in Leverkusen Außenseiter

Der eine war restlos bedient, der andere nahm\'s mit leichter Ironie. Während Wolfgang Görgens, Trainer des Fußball-Landesligisten TuS Oberpleis, nach der Pokalpleite gegen Inter Troisdorf nicht mehr nach reden zumute war, versuchte Timo Morano, Coach des Liga-Konkurrenten FV Bad Honnef, dem 0:2 im Cupfinale gegen Spich noch etwas Gutes abzugewinnen: "Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass einige meiner Spieler nach dem Vorwochensieg gegen Hürth wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet sind", gab er zu Protokoll.

Wer die Schlappe besser verdaut hat, wird sich am Sonntag (15 Uhr, Sonnenhügel) zeigen, wenn die beiden Lokalrivalen im Meisterschafts-Derby aufeinandertreffen.

Zumindest macht es Morano der verlorene Kreispokal leichter, vor dem Siebengebirgs-Kontrahenten zu warnen. "Das wird ohnehin ein ganz anderes Spiel als zuletzt gegen Hürth", sagt der HFV-Coach. "Hürth hat das Spiel gemacht, Oberpleis wird uns das Spiel machen lassen. Also müssen wir kreativ sein."

Zudem sind die Meisterschaftspartien gegen Spich und Mondorf, in denen sich die Badestädter schwertaten, noch in guter Erinnerung. "Nur wenn wir unser fußballerisches Potenzial abrufen, können wir aus Oberpleis etwas mitnehmen", erklärt Morano, der wieder auf Emanuele Pettineo zurückgreifen kann, dessen Sperre abgelaufen ist. Dagegen fallen André Honka und wahrscheinlich auch Daniel Werken, der im Pokalendspiel mit Verdacht auf Muskelfaserriss ausschied, aus.

Beim TuS bleibt Übungsleiter Wolfgang Görgens nur die Hoffnung auf eine deutliche Leistungssteigerung seiner Elf, die im Gegensatz zum Kreispokal in der Meisterschaft bislang sehr stark auftrat. "Kämpferisch und läuferisch war\'s bisher top", meint der Trainer, der jedoch noch Verbesserungsmöglichkeiten im Spielaufbau und im schnellen Umschaltspiel nach eigenen Ballverlusten sieht - und darin in der Pokalpartie gegen Inter leidvoll bestätigt wurde.

Personell wird die Lage bei den Rot-Weißen ohnehin nicht besser. Mit David Glöckner, Jan Franke, Tim Miebach, Tim Breuer, Jonas Baucke und Stephan Bauerfeld fallen gleich sechs Akteure verletzungs- oder berufsbedingt aus. Dafür kehren wenigstens André Altenfeld und Martin Krings wieder in die Anfangsformation zurück. Zwischen den Pfosten wird gegen den HFV auch wieder Sebastian Klein stehen, der im Pokal pausierte.

Den Auswärtssieg in Pesch vergolden will der 1. FC Spich mit einem Erfolg gegen den TuS Marialinden (Sonntag, 15 Uhr, Waldstadion). "Wir haben eine tolle Ausgangsposition und eine Riesenchance, uns im Tabellenmittelfeld festzusetzen", sagt Trainer Axel Linden. Die Routiniers Ralf Jauernick und Michael Theuer, die im Pokal nur als "Teilzeitarbeiter" auftraten, sollen ebenso wieder in der Anfangself stehen wie Tobias Blum und Marvin Buß.

Dass der Mittelrheinliga-Absteiger SpVg Wesseling-Urfeld nach sechs Spieltagen genau wie Aufsteiger TuS Mondorf erst sechs Punkte auf dem Konto hat, kann sich TuS-Trainer Jürgen Hülder auch nicht erklären. "Aber vielleicht herrscht dort momentan auch Verunsicherung, was uns nützen könnte."

Auf seinem Trainingsplan steht derzeit: kleinere Mängel ausmerzen, alte Stärken herausarbeiten. "Wenn uns das gelingt, bin ich optimistisch, dass wir etwas holen können. In dieser Klasse entscheiden Kleinigkeiten", ist seiner Meinung nach am Sonntag (15 Uhr, Sportpark Süd) die Tagesform ausschlaggebend. Auf Abwehrchef Sebastian Püschmann wird Hülder wohl noch einmal verzichten müssen.

Beim Siegburger SV 04 läuft nichts so wie geplant. Zu den spielerischen Defiziten, die Trainer Marcus Korek in drei von sechs Spielen ausgemacht hat, kommen viele Ausfälle. Ausgerechnet vor der Partie beim Primus VfL Leverkusen (Sonntag, 15.15 Uhr) hat es die Kreisstädter so richtig erwischt: Patrick Cuepper: Handbruch - sechs Wochen Pause. Felix Heinz: Leistenoperation - erst zur Rückrunde wieder fit. Max Moser: Bundeswehr - drei Monate Pause. Thomas Tomanek: gesperrt.

"Aber das Klagen nützt nichts. Wir müssen in unserer Lage unbedingt punkten, egal wo der Gegner steht. Wir werden schon elf landesligataugliche Leute aufstellen. Die müssen sich ihrer Stärke wieder bewusst werden", fordert Korek.

Lindlar - Friesdorf, Worringen - Heiligenhaus, Mondorf - Wesseling-Urfeld, VfL Leverkusen - Siegburg, Oberpleis - HFV, Hürth - Pesch, Spich - Marialinden, Endenich - Rheinbach.

Aufrufe: 05.10.2013, 08:15 Uhr
General-Anzeiger / Wolfgang Ley und Harald StroßAutor