2024-05-02T16:12:49.858Z

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Zeit für einen Wechsel: Michael Lelleck soll der Mannschaft sofort einen neuen Impuls geben. Foto: Dagmar Rutt
Zeit für einen Wechsel: Michael Lelleck soll der Mannschaft sofort einen neuen Impuls geben. Foto: Dagmar Rutt

Planegger Abteilungsleitung „wollte nicht untätig zusehen“

Ohne Steinweg ins Saisonfinale

Der SV Planegg-Krailling zieht im Abstiegskampf die Reißleine. Einen Spieltag vor Saisonende entlässt der Verein Coach Andreas Steinweg. Michael Lelleck übernimmt mit sofortiger Wirkung.

Planegg – Ohne Andreas Steinweg als Trainer geht der SV Planegg-Krailling ins Saisonfinale. Vor der letzten Partie der regulären Spielzeit entließ der SVP jetzt seinen Übungsleiter vorzeitig. Der Abschied von Steinweg war bereits seit zwei Wochen beschlossene Sache. Der Vertrag des 42-Jährigen wurde nicht verlängert, nach Saisonende sollte Michael Lelleck die erste Herrenmannschaft übernehmen. Doch seit dieser Entscheidung ist viel passiert.

Zunächst verlor Planegg zu Hause gegen Absteiger TSV Oberalting-Seefeld (1:2), am vergangenen Donnerstag folgte eine blamable 2:5-Niederlage beim direkten Konkurrenten SC Fürstenfeldbruck, der sich dadurch rettete. Schon da überlegte die neue Planegger Abteilungsleitung aus Volker Daul, Jörg Pantke und Helmut Lehnert, den Trainerwechsel vorzuziehen. „Wir haben gesagt, wir warten definitiv noch den Samstag ab“, berichtet Pantke. Der Auftritt am Wochenende konnte den Verantwortlichen nicht gefallen. Mit 0:6 ging der SVP gegen den bereits als Meister feststehenden 1. FC Garmisch-Partenkirchen unter, obwohl der Gegner die Partie nicht wirklich ernst nahm.

Vor zwei Wochen ließ die Abteilungsleitung noch verlauten, man sei mit der Arbeit Steinwegs „durchweg zufrieden“, die Ursache für den sportlichen Misserfolg seien Abgänge und Verletzungen von Leistungsträgern. Diese Bewertung hat sich durch die drei Niederlagen binnen einer Woche und dem Abrutschen auf den Relegationsplatz verändert. „Der Negativtrend war so extrem, dass wir gesagt haben, wir wollen nicht untätig zusehen“, so Pantke. Nach Telefonaten mit den derzeit im Urlaub weilenden Daul und Lehnert unterrichtete Pantke am Sonntagabend Steinweg und dessen Co-Trainer Oliver Bock über deren Freistellung. „Michael Lelleck kennt einen Großteil der Mannschaft. Wir erhoffen uns von ihm einen komplett neuen Impuls“, so Pantke. „Es hat in den letzten Spielen durchaus am Einsatz gefehlt. Wir hatten nicht den Eindruck, die Mannschaft weiß, worum es geht.“

Steinweg zeigte Verständnis für seine Entlassung. „Nach den letzten Ergebnissen ist das schon nachvollziehbar. Man muss ja jetzt was probieren. Vielleicht ist das das letzte Zeichen an die Mannschaft, Gas zu geben“, sagt der Ex-Coach. „Wenn der eine oder andere ein Problem mit mir hatte, kann er ja jetzt zeigen, dass es an mir lag.“ Steinweg will auch nicht behaupten, dass er mit dem Team auf jeden Fall noch den Klassenerhalt geschafft hätte. „Es sind einem ja die Hände gebunden bei so vielen Verletzten. Seit gefühlt zehn Spielen ziehen wir immer Spieler aus der Kreisliga-Mannschaft hoch, die auch gegen den Abstieg kämpft. Da passt ja die Qualität nicht. Wo wir stehen, stehen wir auch zurecht.“

Auch wenn ihn die vorzeitige Entlassung nicht enttäuschte, zeigte sich Steinweg traurig darüber, wie seine Zeit beim SVP endete. Insbesondere die Kommunikation mit der Abteilungsleitung irritierte ihn. Ihm seien Dinge ins Gesicht gesagt worden, die dann öffentlich dementiert wurden. „Wenn man schon so eine Aktion bringt, sollte man auch dazu stehen“, meint Steinweg. „Von daher bin ich froh, dass es jetzt vorbei ist. Eine Zusammenarbeit ist so gar nicht möglich.“

Lelleck übernimmt nun die Mannschaft in einer enorm schwierigen Situation. Der SVP braucht einen Sieg beim FC Phönix München am letzten Spieltag, um sicher den direkten Klassenerhalt zu erreichen. „Wir werden jetzt erst mal eine Bestandsaufnahme machen, welche Spieler fit sind, und dann am Samstag eine schlagkräftige Mannschaft aufstellen“, sagt der neue Trainer knapp.

Aufrufe: 016.5.2018, 10:55 Uhr
Münchner Merkur (Würmtal) / Niko AretinAutor