2024-05-10T08:19:16.237Z

Transfers
Dominick Wynn (Bildmitte), umrahmt von den weiteren neuen Spielern und dem Trainerteam des TV Parsberg.
Dominick Wynn (Bildmitte), umrahmt von den weiteren neuen Spielern und dem Trainerteam des TV Parsberg. – Foto: Florian Würthele

Parsberger holen Dominick Wynn zurück

Ein Toptransfer aus der Landesliga und viele junge Gesichter: der TV Parsberg ist bereit für den Abstiegskampf in der Kreisliga.

Kleiner Recap: bereits kurz nach Stefan Webers Trennung mit dem TSV Dietfurt hatte sich der Kontakt zwischen dem TV Parsberg und Weber konkretisiert. Im Februar wurde der 44-Jährige schließlich offiziell als neuer Cheftrainer des Fußball-Kreisligisten vorgestellt. Der entstandende Ehrgeiz und Optimismus der Mannschaft und des neuen Trainers hinsichtlich des anstehenden Abstiegskampfs in der Kreisliga 2 hatte Corona fürs Erste hinfällig gemacht.

Die von Anfang an positiven Eindrücke Webers haben sich bestätigt. Denn schon die „erste“ Vorbereitung auf die Restrunde hatte ihm enorm zugesagt. Das war ein toller Start. Höhepunkt war das Trainingslager in Passau, wo wir mit 34 Spielern und drei Trainern am Start waren. Eine richtig tolle Truppe habe ich da kennengelernt, blickt Weber zurück. Mit David Treese steht Weber ein Parsberger Urgestein als spielender Co-Trainer mit Rat und Tat zur Seite. Beide harmonieren gut. Spieler und Trainer waren bereit für die heiße Phase der Saison. Doch es kam anders als gedacht. Corona hatte dem Ganzen mit einem Schlag einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Auf freiwilliger Basis war man an der Hatzengrün schon vor ein paar Wochen zurück in den Trainingsbetrieb gegangen. Die Motivation der einzelnen Spieler, gepaart mit einer hervorragenden Trainingsbeteiligung, sagten dem aus Kemnathen stammenden Weber zu. Das zeigt mir, dass ich beim richtigen Verein bin.Während der Corona-bedingten „Übergangszeit“ konnten sich die Spieler durch regelmäßige Video-Trainings und Online-Meetings wenigstens im „Virtuellen“ austauschen. Der gestrige Freitag läutete schließlich den Start in die richtige Vorbereitung, mit Zweikämpfen und Co, ein, zu dem die Trainer in Summe 28 Spieler begrüßen durften.

In der Zwischenzeit hat sich im Kader des TV Parsberg etwas getan. Abgänge mussten keine verkraftet werden, dafür stießen einige neue Gesichter hinzu. So kommen aus der eigenen Jugend der JFG Schwarze Laber (BOL) eine Handvoll Spieler für die erste und zwei Mannschaft: Die talentierten Zwillingspärchen Leon und Nico Brandl sowie Jakob und Paul Hegelein, Enes Meydan und Ramazan Kilic. Ebenso dürfen die Spieler Ertugrul Güclüer (SV Lupburg) und Manuel Gehart (ASV Undorf) im Kader begrüßt werden. Ein Umstand, über den Coach Weber sehr froh ist. Der Parsberger Kader war nämlich zum einen recht eng und zum anderen mittlerweile im Schnitt schon etwas älter. Da tun neue, junge Kräfte doppelt gut. Diese Verjüngung ist für die Zukunft sehr positiv. Der Kader ist von der Breite her momentan top beieinander, so Weber. Von der Qualität ganz zu schweigen. So ist Weber überzeugt: Wenn alle gesund bleiben, haben wir normalerweise einen Kader, der von der spielerischen Qualität her unter die Top Fünf gehört. Auch, wenn es das Tabellenbild aktuell nicht widerspiegelt.

Überdies haben die Parsberger einen echten Toptransfer zu verkünden. Mit Dominick Wynn (28) kommt ein Eigengewächs zurück. Lange Zeit beim TV, machte sich der pfeilschnelle Offensivspieler zuletzt beim SV Fortuna Regensburg und dem VfB Straubing in der Landesliga einen Namen. Auf den ersten Blick wirkt der Gang zurück in die Kreisliga verwunderlich. Die Erklärung liefert Wynns neuer Coach: Dominick ist gebürtiger Parsberger und hat seinen Lebensmittelpunkt wieder nach Parsberg verlegt. Er ist junger Familienvater und hat gemerkt, dass es in Parsberg eine andere Lebensqualität ist – auch für das Kind – als in Regensburg, wo er aktuell noch wohnt. Er hat seine Prioritäten mittlerweile eben Richtung Familie und Freunde verschoben.Bei der Wohnungssuche half der Verein dem Spieler – für beide Seiten letztlich also eine Win-win-Situation. Weber ist dankbar, dass sich Wynn für den TV entschieden hat, weil er wirklich eine Bereicherung für uns ist.

Auch, wenn es in letzten Spielen vor der Winterpause in vielerlei Hinsicht deutlich bergauf ging, die bisherige Saison verlief überhaupt nicht nach dem Gusto der Verantwortlichen. Nach dem achten Spieltag stand man immer noch ohne einen einzigen Punkt da. Mittlerweile sind es derer 13. Dennoch überwinterte der TV auf einem direkten Abstiegsplatz. Nichtdestotrotz ist Stefan Weber vom Klassenerhalt überzeugt, die richtige Einstellung und Taktik vorausgesetzt. Und das war ich schon vor den Neuzugängen, sagt Weber, um nachzuschieben: Das hört sich vielleicht blöd an, aber jetzt ist es vielleicht nochmal ein Stück schwieriger. Weil jetzt natürlich jeder auf Dominick und auf die Nachwuchsspieler schaut.

Übrigens hatte der TV Parsberg bei einer Abstimmung des Verbandes für einen Abbruch der Saison votiert, selbst, wenn ein solcher den Abstieg bedeutet hätte. Ich finde, jetzt in die neue Saison zu starten wäre klüger. Aber jetzt haben wir diese Situation und versuchen, das beste daraus zu machen, so Weber. Parsbergs Trainer ist optimistisch, dass es planmäßig Anfang September mit den Ligaspielen weitergeht. Eigentlich sei das ein Muss. Sie müssen uns Fußball spielen lassen, und da führt kein Weg dran vorbei.

Aufrufe: 018.7.2020, 15:07 Uhr
Florian WürtheleAutor