OZ-Wintercheck: SV Nieder-Ofleiden

Das war gut, das war schlecht

Auffällig war vor allem die enorme Leistungssteigerung der Purbs-Truppe im Laufe der Hinrunde. Bezogen die Homberger aus ihren ersten vier Saisonspielen - in denen sie es allerdings auch mit Hochkalibern wie Hattendorf und Reiskirchen zu tun bekamen - lediglich drei Punkte, wurde es vor allem ab dem 8. Oktober deutlich besser. Exakt ab diesem Datum nämlich startete der SV eine starke Serie von gleich sechs Dreiern in Folge. Unterbrochen wurde dieser Höhenflug am 19. November lediglich kurzzeitig durch eine unglückliche 2:4-Niederlage gegen Primus SV Hattendorf, ehe sich Nieder-Ofleiden eine Woche später wiederum siegreich gegen die FSG Queckborn/Lauter aus dem Kalenderjahr 2017 verabschiedete.

"Wir sind ja nicht so gut gestartet, haben nach hinten raus aber gut gespielt. Gut war, dass die jungen Leute sich im Laufe der Saison an die Liga gewöhnt haben", lobt Holger Purbs, dessen Kader zu etwa 50 bis 60 Prozent aus Akteuren besteht, die 20 Lenze zählen oder sogar noch jünger sind. Anerkennung hat der Coach aber auch für seine erfahrenen Recken übrig, die die SVN-Youngsters unterstützen und ihre Integration gefördert haben.

Was auffällt: Gegen die Top4-Teams der Liga tat sich der SV Nieder-Ofleiden bis dato noch schwer. Sowohl gegen Hattendorf als auch gegen Reiskirchen, Ober-Ohmen und Harbach vermochte der Rangfünfte in dieser Runde noch nicht zu punkten.

Personalien

Viele Veränderungen gab es im Nieder-Ofleidener Kader während der Winterpause nicht. Mit Christian Fischer begrüßt der Verein einen Rückkehrer, der 33-Jährige spielte in den zurückliegenden Monaten für seinen Heimatverein SpVgg Hassenhausen/Bellnhausen. Allerdings gibt es auch einen, wenn auch zeitlich beschränkten, Abgang: Routinier Dominik vom Dorp wurde von seinem Arbeitgeber, der Bundeswehr, ins Ausland beordert. "Er kommt erst zur neuen Runde wieder zurück. Das ist natürlich schon ein ganz, ganz wichtiger Spieler für uns", so Purbs.

Trainer und Umfeld

Holger Purbs befindet sich aktuell in seiner vierten Saison als Cheftrainer des SV Nieder-Ofleiden. Und wie sieht es kommende Runde aus? "Das wird wohl noch ein, zwei Wochen dauern, bis sich das entscheidet", hält sich der 50-Jährige bedeckt. Momentan befinden sich Trainer und Verein noch in Gesprächen.

Aus dem SVN-Umfeld gibt es darüber hinaus derzeit keine Neuigkeiten zu vermelden. Purbs konstatiert jedoch anerkennend: "Der Verein hat sich gut entwickelt, sowohl was die Führungsetage betrifft, aber auch sportlich. Der Verein hat auf viele einheimische und auch junge Spieler gesetzt und steht daher sehr gut da. Da geht alles in die richtige Richtung, daher sind wir sehr zufrieden."

Vorbereitung

Mit der momentanen Vorbereitungsphase ist Holger Purbs keineswegs einverstanden. "Die Trainingsbeteiligung ist wirklich katastrophal", klagt der Cheftrainer, dessen Farben bereits am 25. Februar gegen die SG Rüddingshausen/Londorf in die Restrunde starten. Was Purbs nicht versteht: Obwohl der Verein wöchentlich rund vier Übungseinheiten anbietet, werden diese aktuell von den Spielern noch nicht richtig angenommen: "Es gibt nicht viele Vereine, die wie wir auch mal in die Halle gehen können - und wir haben sie direkt neben dem Sportplatz. Und dennoch ist das gerade alles suboptimal. Ich bin da anderes gewohnt." Eine erste "Quittung" für die mangelnde Übung habe man bereits erhalten, so Purbs: Das erste Testspiel beim Marburger A-Ligisten FV Wehrda musste mit 0:7 verloren gegeben werden. "Da haben wir eine Lehrstunde erhalten. Das ist ein Spiegelbild dessen, wie die Beteiligung momentan ist." Weitere Freundschaftsspiele sind aus SVN-Sicht am Sonntag beim SV Erfurtshausen sowie am 16. Februar gegen den FSV Schröck II geplant. Zudem wartet am 18. Februar der FSV Cappel auf das Purbs-Team.

Statistik

Platzierung: 5. (38 Punkte, 56:22 Tore)

Siege: 9

Unentschieden: 2

Niederlagen: 6

Heim-Punkte: 14

Auswärts-Punkte: 15

Höchster Sieg: 5:1 gegen SG Rüddingshausen/Londorf

Höchste Niederlage: 2:6 gegen SV Hattendorf

Spiele ohne Gegentreffer: 4

Spiele ohne erzieltes Tor: 3

Bester Torschütze: Kevin Reiß (11 Tore)

Auftaktprogramm

Rüddingshausen/Londorf (H/25. Februar), Bechtelsberg (A/28. Februar), Reiskirchen/Bersrod/Saasen (A/4. März).

OZ-Prognose

Mit seiner starken Siegesserie vor der Winterpause hat der SV Nieder-Ofleiden fraglos unter Beweis gestellt, dass er mittlerweile seine Bleibeberechtigung in der oberen Tabellenhälfte der Alsfelder A-Liga gefunden hat. Das junge Team offenbart reichlich Potenzial, muss aber perspektivisch gegen die wahren Top-Teams noch Mittel und Wege finden, um zukünftig ebenfalls um Rang zwei mitkämpfen zu können. In diesem Jahr sichert sich der SVN indes fraglos einen guten einstelligen Tabellenplatz. Am Ende pendelt sich Nieder-Ofleiden irgendwo zwischen Platz fünf und sieben ein.