2024-05-29T12:18:09.228Z

Spielbericht
Einen schweren Stand hatte der führende der Torschützenliste, Alexander Bravos (rechts), gegen die Ottenser Defensive. Hier stoppte ihn Mario Battmer.
Einen schweren Stand hatte der führende der Torschützenliste, Alexander Bravos (rechts), gegen die Ottenser Defensive. Hier stoppte ihn Mario Battmer.

Ottensens Routine besiegt formschwache Eintracht

1. Kreisklasse: Der Tabellenführer verdient auf dem Weg in die Kreisliga

Am 27. Spieltag der 1. Fußball-Kreisklasse Stade fiel die erste Entscheidung. Der SV Bliedersdorf II ist nun auch rechnerisch nicht mehr zu retten. In Stade unterlag die Elf von Trainer Jarek Bankowski mit 1:5. Im Aufstiegskampf setzte der SV Ottensen ein Zeichen. Beim Derby in Immenbeck überzeugte der Tabellenführer aus Ottensen mit einer guten Mannschaftsleistung und baute den Vorsprung zur Eintracht auf neun Zähler aus. Bereits am kommenden Wochenende kann das Team von Stefan Teitz den Aufstieg klarmachen. Dem TuS Harsefeld III gelang in Oldendorf ein immens wichtiger 2:1-Sieg, stellte die Weichen auf Klassenerhalt. Der Schwinger SC durfte sich nach langer Durststrecke über ein 2:2 gegen Hedendorf/Neukloster III freuen.

TSV Eintracht Immenbeck II - SV Ottensen 1:3 (1:1).

Der SV Ottensen hat einen Riesenschritt in Richtung Kreisliga gemacht. Ausgerechnet beim umkämpften Derby in Immenbeck, dem besten Heimteam, gelang der Mannschaft von Stefan Teitz ein verdienter Dreier. Bereits am kommenden Spieltag gegen den FC Oste/Oldendorf III kann der Aufstieg sichergestellt werden, sogar die Meisterschaft ist dann schon möglich. Das Spitzenspiel begann bei herrlichem Sonnenschein sehr schleppend. Es ging zwar hin und her, doch richtig zwingende Torszenen entstanden vorerst nicht. Während die Gäste eine prall gefüllte Ersatzbank vorzuweisen hatten, saßen bei der Eintracht mit Benedikt Quade und Lennart Hauschild lediglich zwei Spieler auf der Bank. „Durch die beiden Kreuzbandrisse von Schwarzer und von Husen ist unser Kader langsam etwas ausgedünnt“, meinte TSV-Trainer Timo Kell vor dem Anpfiff. Zudem fiel ihm kurzfristig auch noch Lukas Gross aus. Der zuletzt starke Timo Dietrich war gelbgesperrt. Ottensens Topstürmer Oliver Winterling war es vorbehalten, dem bis dahin ereignisarmen Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Immenbeck kam bis dahin etwas gefährlicher in Strafraumnähe. Winterling traf dann per Kopf nur die Lattem, und das Derby war eröffnet. Die Zweikämpfe wurden bissiger, am Ende gab es insgesamt neun Gelbe Karten und einen Platzverweis. Tim Happernagl hatte nur fünf Minuten später die nächste Möglichkeit. Freistehend schoss er aus zwölf Metern über den Kasten von Robert Gundlack. Nach 37 Minuten hatten die Hausherren die erste richtige Chance. Timo Weseloh rutschte nur knapp an einer scharfen Hereingabe von Maik Lohmann vorbei. Im direkten Gegenzug zeigte Winterling seine immer noch vorhandene Klasse. Er nahm den Ball an, drehte sich um Gegenspieler Alexander Käske herum und zog flach ab zum 0:1. Als alle sich gedanklich auf die Pause vorbereiteten, gab es plötzlich Handelfmeter. Ottensens Lukas Boll riss die Arme zu weit nach oben, und der gute Schiedsrichter Kevin Völkers pfiff zu Recht Strafstoß. Maik Lohmann ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen. Kurios begann Halbzeit zwei. Ottensens starker Björn Rothe blieb die ganze Pause auf dem Platz, lief hin und her. Er hatte kurz zuvor einen Tritt abbekommen. Nach kurzer Beratung mit Trainer Stefan Teitz ging es für den Außenstürmer zunächst weiter. Drei Minuten später hämmerte Rothe eine schöne flache Hereingabe von Tim Happernagl zum 1:2 ins Netz. Inzwischen stellte sich heraus, dass Rothe mit einem Bänderriss weiterspielte.

Ottensens Co-Trainer Marvin Elmers (links) und Trainer Stefan Teitz können für die Kreisliga planen. Ganz oben links zu sehen, Ottensens FuPa-TV-Mann Tobias Galle.

Immenbeck gelang fortan recht wenig. Eines der technisch stärksten Teams der 1. Kreisklasse hatte körperlich dem robusten und routinierten SV Ottensen nicht mehr viel entgegenzusetzen. Oliver Winterling hätte nach einer Stunde alles klarmachen können, doch seinen Foulelfmeter – Malte Christiansen hatte ihn gefoult – parierte Robert Gundlack. So blieb es spannend. Und nochmals scheiterte Winterling an Gundlack (64.). Wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre, wenn der Führende der Torschützenliste, Alexander Bravos, der gegen die starke Ottenser Defensive um Jan Happernagl einen schweren Stand hatte, eine Viertelstunde vor dem Ende nicht frei vor dem Gästetor an Christian Heckmann gescheitert wäre. Kurz davor sah Immenbecks Timo Weseloh nach einem unnötigen Foul an der Mittellinie Gelb/Rot.

Der starke Jan Happernagl klärt vor dem eingewechselten Immenbecker Benedikt Quade.

Tim Happernagl machte schließlich nach 85 Minuten den Deckel drauf, und der SV Ottensen darf nach 27 Spieltagen von der Rückkehr in die Kreisliga träumen. 2015 war man sang- und klanglos abgestiegen. „Wir waren nur zu Beginn präsent. Insgesamt kam von uns zu wenig. Vielleicht wäre noch etwas drin gewesen, wenn wir den Ausgleich machen. Insgesamt ein verdienter Sieg des SV Ottensen“, sagte ein etwas enttäuschter TSV-Trainer Timo Kell nach der ersten Heimpleite. Vollauf zufrieden natürlich Stefan Teitz: „Das war von uns eine gute Leistung. Jetzt sind wir guter Dinge, dass es am Ende auch klappen wird mit Meisterschaft und Aufstieg.“

Schiedsrichter: Kevin Völkers (Hedendorf/N.) - Zuschauer: 70
Tore: 0:1 Oliver Winterling (38.), 1:1 Maik Lohmann (45.+2 Handelfmeter), 1:2 Björn Rothe (48.), 1:3 Tim Happernagl (85.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Timo Weseloh (73./TSV Eintracht Immenbeck II/Foul )
Besondere Vorkommnisse: Oliver Winterling (SV Ottensen) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Robert Gundlack (60.)

Der Jubel war noch verhalten. Das könnte sich im nächsten Spiel schon ändern.
Aufrufe: 08.5.2018, 16:00 Uhr
Michael BrunschAutor