2024-05-24T11:28:31.627Z

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Schulterschluss mit dem Weltmeister: Björn Richter (links) und Andreas Schüttpelz (rechts) posieren mit Miroslav Klose.
Schulterschluss mit dem Weltmeister: Björn Richter (links) und Andreas Schüttpelz (rechts) posieren mit Miroslav Klose.

Osnabrücker: Trainer-A-Lizenz mit Klose, Kehl, Metzelder & Co.

Torvorlage für den Weltmeister

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Zweieinhalb spannende Lehrgangswochen in der Sportschule Hennef mit Fußballstars wie Weltmeister Miroslav Klose, Sebastian Kehl, Christoph Metzelder und Patrick Owomoyela erlebten die Osnabrücker Andreas Schüttpelz und Björn Richter als neue Inhaber der Trainer-A-Lizenz.

„Du stehst auf dem Flur, guckst zur Seite – und auf einmal stehen die ganzen Promis neben Dir“, beschreibt Schüttpelz die Überraschung in Hennef. Erst vor Ort erfuhr er, wer zur illustren Schar der Mitstreiter zählte: „Ich habe kurz gedacht: Sind wir hier etwa bei Verstehen Sie Spaß?“

„Die Stars haben sich von der ersten Sekunde an toll integriert. Andreas und ich waren richtig froh, als wir rasch feststellten, dass sie sich ganz normal, frei von jeder Arroganz und total auf Augenhöhe zu uns verhielten“, berichtet Richter. „Entsprechend herzlich waren auch die Umarmungen am Ende. Es hatte seinen Grund, warum die Bedienung in der Sportsbar der Sportschule sagte: Ihr seid ein toller Jahrgang.“ Was Schüttpelz bestätigt: „Der Zusammenhalt war fett“, sagt der U-14-Trainer des VfL Osnabrück: „Ich hatte nicht gedacht, dass wir auch so viel über Privates plaudern.“

Gerade an den gemeinsamen Abenden bekamen die Osnabrücker jede Menge Anekdoten der Stars zu hören. Aber getreu dem Motto „Was in der Kabine war, bleibt auch in der Kabine“, behalten die beiden diese Erzählungen für sich: „Nur eines: Mich hat es total beeindruckt, als Sebastian Kehl berichtete, dass er immer noch Gänsehaut bekommt, wenn er an seinen ehemaligen Trainer Jürgen Klopp denkt“, sagt der 42-jährige Richter.

Das wesentliche Thema, mit denen die Lehrgangsleiter Stephan Howaldt und Ralf Peter die 30 Teilnehmer beschäftigen, war die Mannschaftstaktik. „Die einzelnen Systeme wurden gegenübergestellt. Es ging auch sehr darum, welche Lösungen man gegen welche Taktik anwenden kann. Für mich als Jugendtrainer war vieles Neuland“, so Richter, U-12-Trainer der TSG Burg Gretesch.

Schüttpelz imponierte derweil, wie und was Klose über den gemeinsamen Lieblingssport zu erzählen hatte. „Sein reflektierter Erfahrungsschatz ist unbeschreiblich groß. Er lebt den Fußball unglaublich. Ich finde es richtig, dass Miro der Spezialtrainer für die Stürmer der deutschen Nationalmannschaft ist. Bei ihm ist nichts Zufall.“

Das Gelernte wendeten die Teilnehmer umgehend auf dem Trainingsplatz an. Neben einer Klausur und der theoretischen Prüfung mussten alle Teilnehmer eine Lehrprobe abliefern. Zudem trug die praktische Note, die Einzelbewertung im gemeinsamen Lehrgangsspiel, zum Gesamtabschneiden ab.

Hier schlug die große Stunde von Schüttpelz, mit 46 Jahren immerhin der älteste Teilnehmer. Beim 2:0-Sieg seiner Elf, zu der auch Richter zählte, bereitete der ehemalige Niedersachsenliga-Spieler das 1:0 durch Klose mustergültig per Kopfball vor. „Miro sagte später, ich hätte das Spiel alleine gewonnen. Ich bin schon stolz, dass ich sein 72. Nationalmannschaftstor vorbereitet habe.“ Während ihre Mannschaft im hellen deutschen Trikot spielte, trug die dunkleren Nationalelf-Jerseys. Zu dieser gehörte unter anderem Kehl. „Die Ex-Profis sind immer noch ungeheuer ehrgeizig. Kehl hat einen Mitspieler fünf Minuten vor Schluss angepflaumt, als dieser nicht richtig in den Zweikampf ging“, so Richter.

Die Osnabrücker, die noch auf ihre endgültige Note warten, können nun Herrenteams bis zur Regionalliga und Frauen- wie Nachwuchsteams bis zur Bundesliga trainieren. Für Richter und Schüttpelz, die sich familiär und beruflich an Osnabrück gebunden fühlen, ist aber nicht das höchste Ziel, Profitrainer zu werden.

Aufrufe: 04.2.2018, 19:16 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor