2024-04-25T14:35:39.956Z

Team Rückblick

Optimisten sind in Giesenkirchen gefragt

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Optimisten waren gefragt, Menschen, die vor nichts zurückschrecken, und dann das schier Aussichtslose zum Erfolg führen. Das ist Giesenkirchens Trainer Wolfgang Töpper mit einer Resttruppe in der Bezirksliga gelungen.

Kicker, die größtenteils kreisligatauglich waren, denen man kaum noch einen Punktgewinn zutrauen durfte, sammelten unter seiner Regie neun Punkte und sicherten damit die Klasse.

Fast das komplette Team weg

Allerdings konnten alle noch auf ein sattes Punktepolster zurückgreifen, für das Wolfgang Töppers Vorgänger Frank Wachmeister gesorgt hatte. Die Trennung zwischen ihm und Giesenkirchen schien zunächst vernünftig zu erfolgen, bekam dann eine negative Eigendynamik, die schließlich dazu führte, dass fast die komplette Mannschaft den Verein in der Winterpause verließ. "Dass wir noch die Kurve bekommen haben, ist schon ein Kracher", sagt Wolfgang Töpper, der sich noch immer über das Husarenstück freut.

Doch die Zukunft zwingt ihn, die so erfolgreiche Vergangenheit schnell hinter sich zu lassen. Denn die kommende Saison verspricht kaum Besserung: "Die Spieler haben Tolles geleistet. Leute wie Christian Ruckes, Holger Schmitter und Gerd Oversberg kamen aus der Kreislga B. Auf sie setze ich auch in der kommenden Saison. Ich mache keine Pause, kümmere mich um Neuzugänge." Dabei sind ehemalige A-Jugendliche der Giesenkirchener Ansprechpartner. Die hatten ebenfalls plötzlich den Verein verlassen. "Deshalb fehlt uns jetzt der Unterbau", bedauert Geschäftsführer Heinz Vossen.

Aber es fehlt nicht nur die A-Jugend. Die Reserve wurde im Vorjahr mangels Personal abgemeldet. Abgemeldet vom Spielbetrieb soll auch die Dritte Reserve, die bisher immer in der Kreisliga C spielte. Dort kicken noch fußballbegeisterte ehemalige Landesliga-Spieler, die noch so viel Potenzial besitzen, dass sie dem Verein aushelfen könnten. Aber auch da stimmt die Chemie im Verein nicht mehr. "Wir werden diese Mannschaft wohl nicht mehr für den Spielbetrieb melden", kündigt Vorsitzender Helmut Pellen an.

Wahrscheinlich wird sich die Truppe einem anderen Verein anschließen. Schließlich werden wohl mit André Lorse, Pascal Totaro, Dennis Weinsheimer und Oliver Dietz (beide Rheydter Spielverein) Leistungsträger den Verein verlassen. "Ich brauche zehn Spieler und dann können wir nur arbeiten und hoffen, dass wir die Klasse noch einmal erhalten können", bleibt Wolfgang Töpper optimistisch, obwohl den Giesenkirchenern der Abstieg von Saisonbeginn an droht. "Ich gebe zu, es sieht nicht gut aus. Aber wenn die Spieler wieder mitziehen, dann glaube ich, dass wir zumindest eine kleine Chance haben werden. Die wollen wir unbedingt nutzen", sagt Wolfgang Töpper.

Aufrufe: 022.6.2012, 00:00 Uhr
Rheinische Post / Kurt TheuerzeitAutor