2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Hassia-Spieler Ioannis Vassilou (rechts) lässt den Eppelborner Philip Platte stehen, erzielte auch den Binger Führungstreffer.
Hassia-Spieler Ioannis Vassilou (rechts) lässt den Eppelborner Philip Platte stehen, erzielte auch den Binger Führungstreffer. – Foto: Edgar Daudistel

Oberliga: Mit unbedingtem Willen zum Sieg

Hassia Bingen startet mit 3:1-Erfolg gegen Eppelborn in die Abstiegsrunde

BINGEN. Dass es keinen Schönheitspreis zu gewinnen gab, stand schon vor der ersten Partie in der Abstiegsrunde in der Oberliga-Südwest zwischen Hassia Bingen und dem FV Eppelborn fest. Und so gab es auch viel Kampf, kaum längere Ballstafetten und wenig spielerische Höhepunkte. Es gab mit der Hassia aber auch einen verdienten Sieger. Die Binger präsentierten sich dabei über die kompletten 90 Minuten hinweg als kämpferisch starke Einheit, die zumindest hin und wieder auch den Ball laufen ließ. „Wichtig ist die Tabelle.“ Hassia-Trainer Thomas Eberhardt freute sich, dass die Mannschaft nach „viel Pech in der Hauptrunde“ zueinander fand. Tiki-Taka dürfe bei bis zu acht Absteigern im Zwölferfeld niemand erwarten.

Die Stimmung bei der Hassia hat sich gewendet

Symbolisch für das neue Mannschaftsgefühl war Dennis Esmaieli, der wie bereits im Derby gegen Waldalgesheim auch diesmal nach seiner Einwechslung Schwung brachte und zweimal hintereinander mit seinen Toren wenige Minuten vor dem Abpfiff den Endstand herstellte. „Die Stimmung ist einfach gut. Du weißt immer, dass die Mannschaft hinter dir steht und dich pusht.“ Der 20-jährige versuchte, das neue Wir-Gefühl bei der Hassia zu erklären. Esmaieli: „In der Hinrunde hattest du oft fast schon Angst, wenn du reinkamst. Das ist jetzt ganz anders.“

Thomas Eberhardt lobte den Stürmer. „Dennis war schon gegen die Alemannia unser Matchwinner, jetzt hat er genau da weitergemacht.“ Diesmal stand er bei einer leicht abgefälschten Flanke von Levi Mukamba goldrichtig in der Mitte, musste nur noch den Fuß in den Ball halten (89.), um den Deckel auf die Partie zu machen und den Dreier einzutüten.

Die Umstellungen machten sich bezahlt

Der unbedingte Wille, den Dreier am Hessenhaus behalten zu wollen, machte den Unterschied aus. Damit schlug eine Mannschaft, die in dieser Besetzung erstmals zusammenspielte, den Konkurrenten aus dem Saarland, den er damit in der Tabelle überholte. Die Umstellungen, die Eberhardt und Co-Trainer Patrick Krick vorgenommen hatten, machten sich bezahlt. Rückkehrer Burak Tasci kam als Rechtsverteidiger zum Einsatz, Ioannis Vassiliou rückte dafür eine Position nach vorne. Aus der Abwehr heraus gab Kapitän Antonio Serratore die Kommandos. Im kompakten Vierer-Mittelfeld kam Luis Majchrzak wieder auf der linken Seite vor Shai Neal zum Einsatz. Ganz vorne stürmten Mukamba und Yannik Wex.

„Als Truppe war es ein super Auftritt“, fand Wex und musste grinsen, „denn man hat gesehen, dass man auch mit mir gewinnen kann.“ Als er gegen Waldalgesheim ausgewechselt wurde, hatte es noch 0:3 gegen die Hassia gestanden.

Ein Sieg für verstorbenen Manfred Scholz

Das Spiel war aber noch mehr. „Es war auch ein Sieg für Manfred Scholz“, wollte Burak Tasci festhalten. Das jahrzehntelange Vorstandsmitglied, der langjährige Schatzmeister des Vereins war Stunden vor der Partie verstorben. Ein Pfostenschuss der Hassia (Neal, 5.), ein Lattentreffer der Gäste (André Dalphin, 10.), zwei Hundertprozentige von Mukamba (11.) und Wex (42.), eine weitere Großchance, die Mukamba und Wex vertändelten (30.).

Abseits dieser Aktionen war die erste Hälfte vor allem ein Ringen um jeden Ball. Symptomatisch für den Willen der Hausherren war dann der Start in den zweiten Durchgang. Vassiliou ließ sich nicht lange bitten, traf von halbrechts aus 14 Metern hart und platziert ins linke Eck (52.), Zwei Minuten später startete Majchrzak von der Mittellinie ein Solo, ließ mit äußerster Zielstrebigkeit zwei Verteidiger stehen und traf zum 2:0 (54.).

Sicherheit ins Spiel brachte die Führung nicht, vielmehr machten die Binger den FV phasenweise stark. Sebastian Platten verursachte einen Elfmeter, den Murat Adiguezel verwandelte (61.). Tommy Bubel (69.) verpasste am langen Pfosten per Kopf den fast sicheren Ausgleich. Der wäre zwar ob der Spielanteile und der Gesamtzahl der Chancen nicht verdient, aber durchaus möglich gewesen. Bis eben Esmaieli den Fuß hinhielt.

Hassia Bingen: Haas – Tasci (73. Hohns), Serratore, Platten, Neal – Vassiliou (56. Esmaieli), Neumann, Ürel (90. Bayir), Majchrzak – Mukamba, Wex.



Aufrufe: 020.3.2022, 19:30 Uhr
Jochen WernerAutor