2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Viele bekannte Gesichter: Max Falkowski (r.) war nicht das erste Mal dabei, Romano Bergling (Vierter v. r.) dagegen schon.
Viele bekannte Gesichter: Max Falkowski (r.) war nicht das erste Mal dabei, Romano Bergling (Vierter v. r.) dagegen schon. – Foto: privat

Oberhavel-Kicker wühlen sich durch den Schlamm

In den Farben getrennt, bei "Tough Mudder" vereint: Jerome Malanowski und Max Falkowski vom OFC, Andor Müller aus Sachsenhausen, Toni Dietrich vom FC 98, Philipp Männel aus Bötzow und Christian Eichelmann vom SC Oberhavel Velten treten am Lausitzring an.

Am Ende haben sie auch noch anderen Teams geholfen, die letzten Hindernisse zu überwinden. "Genau darum geht es doch", sagt Max Falkowski. "So etwas schaffst du nur als Gruppe und mit allen zusammen."

So hätte es auch passender kaum sein können, dass die Oberhavel-Mannschaft, welche sich am Sonntag beim Hindernislauf "Tough Mudder" am Lausitzring ins Getümmel warf, unter dem Motto "Wir für euch" startete. Dieser Slogan ist hierzulande mittlerweile zu geflügelten Worten geworden. "Zum Glück", sagt Romano Bergling, der sich gemeinsam mit vielen Unterstützern seit Jahren mit und unter diesem Leitspruch für das Hospiz Oberhavel engagiert.

Das Team: Neben Romano Bergling gingen auch etliche Fußballer aus dem Landkreis Oberhavel mit auf die schwierige Strecke. So zum Beispiel die Fußballer Jerome Malanowski, Max Falkowski (beide Oranienburger FC Eintracht), Andor Müller (TuS Sachsenhausen), Toni Dietrich (FC 98 Hennigsdorf) und Philipp Männel (Eintracht Bötzow). Auch Christian Eichelmann, Trainer des SC Oberhavel Velten, war dabei. "Wenn ein Andor Müller das locker packt, dann will man das selbst natürlich auch schaffen", sagt Max Falkowski. "Man wird in der Gruppe einfach mitgezogen."

Viel Lob gab es vor allem für die Frauen in der Mannschaft, Christiane Tegge und Yvonne Splitt. "Die beiden muss man einfach erwähnen. Sie haben das stark gemacht", betont Falkowski. Romano Bergling kann sich dem nur anschließen: "Wie sie das durchgezogen haben, war unglaublich geil. Zumal wir zwischendurch immer wieder mit den Worten ,und jetzt geht es wieder in den leichten Trab’ das Tempo angezogen haben."

Die Hindernisse: Auf einer Strecke von insgesamt 15 Kilometern mussten 25 teils sehr schwierige Hürden überwunden werden. "Man muss schon positiv verrückt sein, um mitzumachen", sagt Max Falkowski mit einem Lachen. Ihm bleiben vor allem zwei Hindernisse in Erinnerung. "Es gab ein Eisbecken. Dass es kalt wird, wusste ich. Aber nicht so kalt. Alle Männer wurde zu Frauen. Dann mussten wir auch noch unter Stromdrähten hindurchkrabbeln. Wenn die berührt wurden, hat das ganz schön gezeckt." Das habe Überwindung gekostet. Einfacher seien trotz Respekt vor der Höhe die Hindernisse einige Meter über dem Boden gewesen. "Wir waren einfach abgelenkt."

Genau solche Dinge würden aber den Reiz eines solchen Laufes ausmachen, ist sich Romano Bergling sicher. "Wann hat man schon mal solche Klettereinlagen zu bewältigen oder muss derartige Wasserhindernisse überwinden?"

Das Fazit: "Dadurch, dass ich im Schichtdienst tätig bin, habe ich lange keinen Sport gemacht und den Hindernislauf danach schon in den Knochen gespürt", gibt Romano Bergling, der als Krankenpfleger arbeitet, zu. "Wir sind als Team körperlich an die Grenzen gekommen. Am Ende war es aber viel besser, als ich es mir vorgestellt habe. Das war wie ein Kinderspielplatz für Erwachsene. So etwas ist dennoch nur im Team zu schaffen, und genau das liebe ich. Jeder kämpft für ein Ziel."

Max Falkowski, der nicht das erste Mal bei einem solchen Event auf die Strecke ging, schaute sogar schon voraus. Dass es zu einer erneuten Teilnahme kommen könnte, will der Torhüter des OFC Eintracht nicht ausschließen. "Wir haben sogar schon direkt nach dem Zieleinlauf rumgeflachst, dass wir uns wieder anmelden werden. Es hat unwahrscheinlich viel Spaß gemacht."

Der nächste Start: Fast die komplette Mannschaft, welche am Lausitzring startete, wird auch an diesem Sonntag die Schuhe schnüren. Dann allerdings für den sogenannten "Walk 2019". Auch hierbei geht es um das Hospiz Oberhavel Lebensklänge. Das Ziel ist es, Aufmerksamkeit für die Arbeit in dieser Einrichtung zu bekommen und Spenden zu sammeln. "Das war schon am vergangen Sonntag so. Deshalb war es toll, dass uns von Brand Gravuren Shirts mit dem ,Wir für euch’-Logo und vom Autohaus Zemke ein kleiner Bus zur Verfügung gestellt wurden. Das hilft einfach", so Bergling. Gelaufen wird von Fürstenberg bis zur Sportanlage von Eintracht Bötzow. Diese insgesamt 77 Kilometer lange Etappe werden sieben Staffeln (50 Teilnehmer) absolvieren. Der Startschuss fällt um 6 Uhr. In Bötzow wird es bereits ab 11 Uhr ein Familienfest mit reichlich Programm geben. Zu diesem wird dann die abschließende Staffel gegen 15 Uhr erwartet. Alles steht auch dort unter dem Motto "Wir für euch". Romano Bergling: "Die Idee ist verrückt und ich bin froh, jemanden wie Kai Menzel an der Seite zu haben. Er hat den Lauf bis in die letzte Kurve hinein geplant. Es muss nur noch losgehen."

Guter Zweck

Warum der Einsatz für das Hospiz Oberhavel? Romano Bergling: "Man sollte einfach über das Thema Tod und die Hospizarbeit reden, egal, ob man betroffen ist, oder nicht. Es ist einfach wichtig, sich damit zu beschäftigen, was dort geleistet wird. Es ist einfach viel mehr, als ein dunkler, trauriger Ort. Alles, was wir machen, ist nur für das Hospiz und niemanden anderes. Der tägliche Aufenthalt von jedem dort wird durch Spenden finanziert. Dafür Geld zusammenzutragen, ist einfach wichtig, genau, wie die Menschen dafür zu sensibilisieren."⇥skr

Profil: Jerome Malanowski

Profil: Max Falkowski

Profil: Andor Müller

Profil: Toni Dietrich

Profil: Philipp Männel

Profil: Christian Eichelmann

Aufrufe: 03.9.2019, 07:18 Uhr
MOZ.de / Steffen KretschmerAutor